Stärken und Schwächen der Klein- und Mittelbetriebe – Kleine Unternehmen sind innovativ
und produktiv, aber kapitalschwach
Wien (pk) - Wirtschaftsminister Bartenstein hat dem Nationalrat den Bericht über die Situation
der kleinen und mittleren Unternehmungen der gewerblichen Wirtschaft 2002/2003 ( III-121 d.B.) vorgelegt. Das Zahlenwerk
macht einmal mehr deutlich, wie wichtig die KMU für Wachstum und Beschäftigung in Österreich und
in der EU sind. Von 117,9 Millionen Arbeitnehmern in der EU arbeiteten im Jahr 2000 66,3 % in KMU und nur 33,7
% in Großbetrieben. Die Beschäftigung nimmt in KMU tendenziell zu, von 1998 bis 2003 um 0,5 Prozentpunkte.
In Österreich waren im Berichtszeitraum 65 % der 2,316 Mill. Arbeitnehmer in KMU tätig, deren Anteil
an allen heimischen Produktions- und Dienstleistungsbetrieben bei 99,5 % liegt. Klein- und Mittelbetriebe sind
die Wachstumsträger der Wirtschaft, die Zahl der Unternehmen stieg seit 1995 um 11,6 %, die ihrer Beschäftigten
um 8,1 % - die Vergleichswerte der Großen lauten auf 8,2 % und 4,6 %.
Bei schwacher Konjunktur sank 2003 der Gesamtumsatz der KMU real um 0,1 % auf 44,8 Mrd. €, wobei Betriebsgrößen
und Umsatzentwicklung korrelierten: Betriebe unter 10 Beschäftigten hatten ein Umsatzminus von 1,4 %, Betriebe
mit 10 bis 19 Mitarbeitern ein Minus von 0,1 %, Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten aber ein Plus von
0,9 %. Die Investitionen der KMU nahmen 2003 um 4 % je Beschäftigten auf 3.800 € ab, der Anteil der Umweltinvestitionen
blieb bei 5% stabil.
Die Gründungsdynamik erreichte 2003 mit 28.237 neuen Unternehmen einen weiteren Höhepunkt. Zugleich nahm
aber auch die Zahl der Insolvenzen um 7 % auf 5.643 zu, 2.686 Konkursanträge wurden mangels Vermögen
abgewiesen. Stark von Insolvenzen betroffen waren Bauwesen, Gastgewerbe und Wirtschaftsdienstleistungen.
Beeindruckende Vergleichswerte zeigen österreichische KMU beim Produktivitätszuwachs. Er übertraf
2001 mit 1,93 % den EU-Wert um 28 % und war auch im Schnitt der Jahre 1998 bis 2001 mit 6,2 % deutlich höher
als im Europa der 15 (3,4 %). An der Spitze Europas liegen die heimischen KMU auch mit ihrer Exportquote: 38 %
der KMU waren 2001 im Export tätig (Dänemark 28 %, Luxemburg 26 %, Irland und Schweden 25 %, Deutschland
21 %, Schweiz 19 %). Über dem EU-Schnitt rangieren die österreichischen Betriebe auch bei der Innovation:
42 % der kleinen, 65 % der mittleren und 89 % der Großbetriebe haben von 1998 bis 2000 neue Waren, Dienstleistungen
oder Produktionsmethoden eingeführt.
Der EU-Vergleich macht aber auch Probleme der heimischen KMU sichtbar. Bei der Ertragskraft noch im EU-Mittelfeld,
landen österreichische KMU bei der Eigenkapitalquote auf dem letzten Platz. Sorgenkinder sind KMU im Tourismus.
Sie finanzieren Anlagen oft mit kurzfristigen Bankkrediten, was Liquiditätsprobleme nach sich zieht.
Unter Mangel an Fachkräften leiden 23 % der österreichischen und 20 % der KMU in der EU. In Österreich
tragen KMU wesentlich zur Berufsausbildung bei. 2003 bildeten sie 75 % der 119.040 Lehrlinge in 311 Berufen aus.
9.276 Lehrlinge absolvierten Ausbildungen in neuen oder modernisierten Lehrberufen. Zustrom verzeichneten Informatik
(+27 %), Kommunikationstechnik und Nachrichtenelektronik (+24 %).
Der Mittelstandsbericht informiert auch über die Bemühungen von Bundesregierung und EU, das wirtschaftliche
Umfeld kleiner und mittlerer Unternehmen zu verbessern. Genannt werden steuerliche Maßnahmen, die Gewerbeordnungsnovelle
2002, die Erleichterung von Behördenwegen durch die Einrichtung von One-Stop-Shops und der Ausbau der elektronischen
Behördenkommunikation. Im Detail beschrieben werden Förderungsprogramme wie die Technologieoffensive,
„Fit für Europa“ zugunsten grenznaher KMU und die erfolgreiche Internationalisierungsoffensive „Go International“.
Betriebswirtschaftliche Kennzahlen österreichischer KMU
Der Gesamtumsatz der KMU sank 2003 real um 0,1 % auf 44,8 Mrd. €. Mechatroniker (+3,6 %), Kunststoffverarbeiter
(+2,2 %), Schlosser (1,8 %), Spengler (0,5 %), Baugewerbe (0,5 %) und Dachdecker (0,5 %) erzielten höhere,
Kfz-Techniker (0,0 %) gleichbleibende Umsätze, die anderen Sparten meldeten negative Ergebnisse, wobei Betriebsgrößen
und Umsatzentwicklung korrelierten: Betriebe unter 10 Beschäftigten erzielten in Summe ein Umsatzminus von
1,4 %, Betriebe mit 10 bis 19 Mitarbeitern ein Minus von 0,1 % und Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten
ein Plus von 0,9 %.
Im HANDEL feierte der Großhandel mit Nahrungs- und Genussmitteln, Getränken und Tabakwaren ein Umsatzplus
von 10,5 %. Der Einzelhandel beklagte hingegen einen realen Umsatzrückgang von 0,5 % auf 38,3 Mrd. €. Spielzeug
(+3,1 %), Radio-, Elektro-, EDV- und Foto (+2,9 %), Sportartikel (+2,3 %), Eisen, Bau- und Heimwerkerbedarf (+1,1
%) sowie Lebensmittel (+0,7 %) schnitten positiv ab, Lederwaren registrierten mit –11,5 % den größten
Rückschlag. Betriebe mit mehr als 4 Mill. € Umsatz lagen im Plus, Betriebe darunter im Minus. Filialisten
und Franchise-Nehmern ging es besser als Einzelhändlern.
In der KMU-Domäne TOURISMUSWIRTSCHAFT, die 2003 ein Nächtigungsplus von 1 % auf 118 Millionen (73 % Ausländer,
27 % Inländer) erreichte, setzte sich der Trend zum Qualitätstourismus mit einem überdurchschnittlichen
Umsatzplus der Qualitätshotellerie (5/4-Sterne) fort.
Wirtschaftsdienstleister (INFORMATION UND CONSULTING) steigerten ihren realen Umsatz um 2,4 % auf 32 Mrd. € (Versicherungsmakler
+11,1 %, Finanzdienstleister +9,2 %). Die Exportquote lag bei 11,8 %, die Investitionsquote bei 9,5 %.
Im EU-Vergleich lag der PRODUKTIVITÄTSZUWACHS 2001 mit 1,93 % um 28 % über dem EU-Wert und war im Schnitt
der Jahre 1998 bis 2001 mit 6,2 % deutlich größer als in der EU-15 (3,4 %). Bei der EXPORTQUOTE liegen
Österreichs KMU an der Spitze Europas: 38 % der KMU waren 2001 im Export tätig (Dänemark 28 %, Luxemburg
26 %, Irland/Schweden 25 %, Deutschland 21 %, Schweiz 19 %). Über dem EU-Schnitt lagen sie auch beim Kriterium
INNOVATION: 42 % der kleinen, 65 % der mittleren und 89 % der großen Unternehmen haben von 1998 bis 2000
neue oder bessere Produkte oder Herstellungsmethoden eingeführt.
QUALIFIKATIONSBEDARF melden 23% der österreichischen und 20 % der EU-KMU an, sie sahen sich 2001 durch Fachkräftemangel
beeinträchtigt. 42 % der EU-KMU und 34 % der heimischen KMU verlangten eine bessere Wissens- und Qualifikationsbasis.
D er EU-Vergleich zeigt aber auch Probleme heimischer KMU auf. Bei der ERTRAGSKRAFT noch im EU-Mittelfeld – am
besten schneiden Information und Consulting, Handel, Gewerbe und Handwerk ab - liegen sie bei der EIGENKAPITALQUOTE
insgesamt auf dem letzten Platz. Der Sollwert bei der Anlagendeckung (>100 %) wird nur von Betrieben über
50 Beschäftigten überschritten. KMU in Industrie, Handel, Gewerbe und Handwerk sowie Information und
Consulting sind richtig finanziert. Sorgenkinder sind die KMU im Tourismus. Sie finanzieren Anlagen oft kurzfristig
mit Bankkrediten, was Liquiditätsprobleme nach sich zieht. Bei ihnen wirke sich aber die Nichtberücksichtigung
stiller Reserven am stärksten aus, räumen Experten ein und vermerken positiv, dass die Eigenkapitalquote
seit 1999/2000 konstant blieb. Die INVESTITIONEN der KMU nahmen 2003 um 4 % je Beschäftigten auf 3.800 € ab,
wobei der Anteil der Umweltinvestitionen bei 5 % stabil blieb. |
Betriebsgrößen und Beschäftigtigung in Europa und Österreich
2000 waren in der EU 117,9 Mill. Personen in 19,9 Mill. Betrieben tätig. 66,3 % arbeiteten in KMU, 34,5 %
in Kleinstbetrieben (<10 Beschäftigte, 93,2 % der Betriebe); 18,9 % in Kleinbetrieben (10 bis 49 Beschäftigte,
5,8 % der Betriebe); 12,9 % in mittleren Unternehmen (50 bis 249 Beschäftigte, 0,8 % der Betriebe) und 33,7
% in großen Unternehmen (>250 Beschäftigte, 0,2 % der Betriebe). Die Beschäftigung in KMU nimmt
tendenziell zu, seit 1998 um 0,5 %.
In Österreich arbeiten 65 % der 2,3 Mill. Arbeitnehmer in KMU, deren Anteil an den Produktions- und Dienstleistungsbetrieben
bei 99,5 % liegt. 500.000 Personen arbeiten in Kleinstbetrieben (<10 Beschäftigte), 530.000 in Kleinbetrieben
(10 bis 49 Beschäftigte), 473.000 in Mittelbetrieben (50 bis 249 Beschäftigte) und 815.000 in rund 1.000
Großbetrieben.
Von den 212.500 heimischen Unternehmen zählten 29% zum Handel, 23% zur Wirtschaftsdienstleistung, 18% zum
Tourismus und 12% zur Sachgütererzeugung. Von 2,316 Mill. Personen sind 24% im Handel, 14% in Wirtschaftsdienstleistungen
und jeweils 9% bis 11% in Bauwesen, Tourismus, Verkehr und Nachrichtenübermittlung beschäftigt. Seit
1995 nahm die Zahl der Beschäftigten um 149.000 oder 6,9%, die der Unternehmen um 22.000 oder 12% zu. Am stärksten
wuchsen die Wirtschaftsdienstleistungen mit 59% mehr Unternehmen und 70 % mehr Beschäftigten vor Verkehr/Nachrichtenübermittlung
mit 12% mehr Betrieben und 9% mehr Arbeitsplätzen.
Bei Banken und Versicherungen sowie im Bauwesen stieg die Zahl der Unternehmen mit 97 % bzw. 21 % stark, die Beschäftigung
nahm ab. In Handel und Tourismus vollzogen sich Konzentrationen: Die Zahl der Betriebe sank um 4 % bzw. 1 %, die
Beschäftigung wuchs um 6 % bzw. 17 %.
Das Wachstum von Produktion und Dienstleistung tragen in Österreich überwiegend KMU. Ihre Zahl stieg
seit 1995 um 11,6 %, die ihrer Beschäftigten um 8,1 %, der KMU-Anteil an der Beschäftigung um 1 %. Großunternehmen
wuchsen um 8,2 %, ihre Beschäftigung nur um 4,6 %.
Mit 28.237 neuen Unternehmen erreichte die Gründungsdynamik 2003 einen Höhepunkt. Entstanden zwischen
1993 und 1996 jährlich 14.000 bis 15.000 Unternehmen neu, waren es von 1999 bis 2003 jährlich 25.000.
Die Gründungsintensität (Anteil neuer an bestehenden Betrieben) stieg seit 1993 von 5,79 % auf 8,79 %.
Im Durchschnitt der Jahre 2001 bis 2003 entfielen rund 33 % der Gründungen auf den Handel, 27 % auf Gewerbe
und Handwerk, 24 % auf Information und Consulting und 10 % auf Tourismus und Freizeitwirtschaft. - 2003 stieg die
Zahl der Insolvenzen um 7 % auf 5.643, 2.686 Konkursanträge wurden mangels Vermögen abgewiesen. Stark
betroffen waren Bauwesen, Gastgewerbe und Wirtschaftsdienstleistung.
KMU in den einzelnen Branchen
Im Sektor WIRTSCHAFTSDIENSTLEISTUNGEN wurden seit 1995 die meisten neuen Unternehmen gegründet und 130.000
neue Arbeitsplätze geschaffen, der Großteil davon, nämlich 74 % in KMU. Auch der Beschäftigungszuwachs
von 17 % im Tourismus ist ein KMU-Erfolg, da Großbetriebe im BEHERBERGUNGS- UND GASTSTÄTTENWESEN die
Beschäftigung reduzierten. Auch der Beschäftigungszuwachs von 39 % im Sektor VERKEHR UND NACHRICHTENÜBERMITTLUNG
vollzog sich in KMU, während Großunternehmen 7 % ihrer Arbeitsplätze abbauten.
Die stagnierende Beschäftigung im KREDIT- UND VERSICHERUNGSWESEN resultiert aus abnehmenden Unternehmens-
und Beschäftigungszahlen der Großunternehmen bei starkem Wachstum der Kleinstunternehmen. Ursache: Umstrukturierungen
und Auslagerungen an freie Makler.
Der Beschäftigungsrückgang im Sektor BERGBAU/GEWINNUNG VON STEINEN UND ERDEN fiel bei den KMU geringer
als bei Großbetrieben und wurde vom Beschäftigungszuwachs in Kleinbetrieben gebremst. Eine ähnliche
Situation beschreibt der KMU-Bericht in der ENERGIE- UND WASSERVERSORGUNG, wo der Beschäftigungsrückgang
17 % betrug. Während Großunternehmen mehr als 7.400 Arbeitsplätze (-24 %) verloren, stiegen Betriebszahlen
und Beschäftigung bei Kleinstbetrieben und mittleren Unternehmen. Wachsende Zahlen von Kleinstunternehmen
(+21 %) zeigt auch das BAUWESEN, wo die Beschäftigung in allen Größen abnahm, am stärksten
bei Großunternehmen.
Auch in der SACHGÜTERERZEUGUNG gingen Betriebszahlen und Beschäftigung in allen Größenklassen
zurück, KMU verloren die meisten Arbeitsplätze bei mittleren Unternehmen. Im HANDEL gehen die die Betriebs-
und Beschäftigtenzahlen bei KMU wegen der Expansion großer Filialisten (Beschäftigung: +35 %) im
Einzelhandel zurück.
Nationale KMU-Politik
Der KMU-Bericht 2003 listet die Bemühungen der Regierung auf, das Umfeld der KMU zu verbessern: Liberalisierungen
und Vereinfachungen in der Gewerbeordnungsnovelle 2002, besserer Rechtsschutz bei Ausschreibungen, Einrichtung
der Bundeswettbewerbsbehörde, neues Kartellrecht, flexiblere Öffnungszeiten für Geschäfte und
leichtere Behördenwege durch Ausbau der elektronischen Kommunikation. Nicht zuletzt erfährt man von der
Entlastungen kleiner Unternehmen durch die Steuerreform 2004/05: Halbierung des Steuersatzes für nicht entnommene
Gewinne, Erhöhung von Forschungsfreibetrag und Forschungsprämie, Verlängerung der Investitionszuwachsprämie
und Senkung der Körperschaftsteuer auf 25 %.
Durch Verschmelzung und Verschränken von Einrichtungen - Finanzierungsgarantie-Gesellschaft, BÜRGES-Förderungsbank,
Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft (aws), Innovationsagentur, ERP-Fonds - wurde in der WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG
der One-Stop-Shop realisiert. Die Förderungen der aws wie Barzuschüsse, günstige Kredite, Übernahme
von Haftungen und Beratungen können nun aus einer Hand in Anspruch genommen werden können.
Die KMU-Förderbank aws konzentrierte sich bei der Unterstützung von 2.000 Unternehmensgründungen
im Jahr 2003 auf innovations- und technologieorientierte Unternehmen und auf die Optimierung der bestehenden Programme
für Jungunternehmer und Unternehmensdynamik. Die aws-Technologieprogramme 2003 unterstützten 330 Projekte
in den Schwerpunkten Life Sciences und Nanotechnologie, Finanzierung neuer Hochtechnologiebetriebe, Umwelt- und
Energievorhaben sowie der Patentsicherung von Forschungsergebnissen heimischer Universitäten mit dem Programm
UNIINVENT. Hohe Förderungen erlaubt das Programm FIT FÜR EUROPA, das die Modernisierung und Erweiterung
von KMU an den Grenzen zu den neuen EU-Mitgliedsländern unterstützt. Es bündelt Förderungen
von aws, ERP-Fonds, Ländern und der EU-Strukturfonds.
Beim Thema BASEL II hat Österreich auf europäischer Ebene Einfluss genommen, um bei der Harmonisierung
der Eigenkapitalvorschriften für Banken negative Auswirkungen auf KMU zu verhindern. Das Eigenmittelerfordernis
soll nur bei KMU-Krediten über 1 Mill. € leicht steigen. Dazu kommen Verbesserungen bei retail-Krediten, Bankinvestitionen
in Venture Capital-Fonds und bei Gewerbekrediten.
Um den Konjunkturmotor Export zu unterstützen, dotierte der Bund die Internationalisierungsoffensive "GO
INTERNATIONAL" mit 50 Mill. €. Dazu kommen Initiativen und Programme der Wirtschaftskammer. Die Zahl exportierender
KMU stieg auf über 21.000. Go International enthält Beratung, Messeförderung, Absatz- und Standortförderung,
Kofinanzierung von INTERREG-Projekten und Marketingbüros im Ausland.
Zur QUALIFIZIERUNGSFÖRDERUNG erhielten Betriebe 2003 für die Weiterbildung von 52.433 Beschäftigten
aus AMS- und ESF-Mitteln 29 Mill. € (2002: 24 Mill. €). Durch Eingliederungsbeihilfen und Beschäftigungsprojekte
wurden mit 178,6 Mill. € (2002: 177,8 Mill. €) 28.900 Personen (2002: 26.600) gefördert. Mit einem UNTERNEHMENSGRÜNDUNGSPROGRAMM
unterstützte das AMS 2003 7.788 Arbeitslose (2002: 6.406) auf ihrem Weg in die Selbständigkeit.
Die TECHNOLOGIEOFFENSIVE fördert bis 2006 durch die Nationalstiftung mit 900 Mill. € Kooperationen Wissenschaft-Wirtschaft,
den internationalen Dialog Wissenschaft-Gesellschaft in Life Sciences, Informationstechnologien, Nanowissenschaften,
Mikrotechnik, Verkehr, Weltraum und Luftfahrt, Umwelt und Energie, Geistes-, Sozial- sowie Kulturwissenschaften.
Die Forschungsförderungsgesellschaft ( FFG) vereinte 2004 den Forschungsförderungsfonds der gewerblichen
Wirtschaft (FFF), die Technologie Impulse Gesellschaft (TIG), die Austrian Space Agency (ASA) und das Büro
für Internationale Forschungs- und Technologiekooperation (BIT) zum One-Stop-Shop für wirtschaftsnahe
Forschungsförderung.
KMU-Politik der Europäischen Union
Der Europäische Rat von Sevilla hat im Juni 2002 die Räte für Binnenmarkt, Industrie und Forschung
zu einem neuen Rat mit dem Titel "Wettbewerbsfähigkeit" zusammengelegt. Bei der Stärkung der
Wettbewerbsfähigkeit aller Unternehmen in der EU haben KMU Priorität. Die konkreten Ziele der diesbezüglich
zuständigen Generaldirektion Unternehmen in der EU-Kommission lauten: Abbau rechtlicher und administrativer
Hürden für Unternehmen, Förderung potenzieller Unternehmer, Förderung von Innovationen, Steigerung
der Effizienz des Binnenmarktes, vor allem in den neuen Mitgliedstaaten, Ausweitung der Vorteile des Binnenmarktes
auf andere Regionen und Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen in einer globalen
nachhaltigen Entwicklung. |