Akademieinstitut für Quantenoptik und Quanteninformation als Gastgeber
Innsbruck (universität) - Dem neu gegründeten Institut für Quantenoptik und Quanteninformation
(IQOQI) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften wird in dieser Woche die Ehre zu Teil, die europäischen
Spitzenforscher im Bereich der Quantenphysik zu beherbergen. Von Montag (14. 02.) bis Mittwoch (16. 02.) findet
in Innsbruck ein Review-Meeting für den Bereich Quanteninformations- verarbeitung und Quantenkommunikation
(QIPC) im EU-Forschungsschwerpunkt Information Society Technologies (IST) statt.
„Für uns ist es eine große Ehre, dass wir Gastgeber dieses Treffens sein dürfen“, zeigt sich Univ.-Prof.
Rainer Blatt, der geschäftsführende Direktor des Instituts für Quantenoptik und Quanteninformation
erfreut. „Dass wir mit dieser Aufgabe betraut wurden, unterstreicht die internationale Bedeutung des erst vor einem
Jahr gegründeten Akademie-Instituts sowie der Innsbrucker Physik insgesamt.“ Neben der Evaluation der laufenden
EU-Projekte am Montag und Mittwoch findet am Dienstag auch ein Symposium zu aktuellen Forschungsfragen statt. Die
Forschungsgruppen rund um Prof. Rainer Blatt, Prof. Hans Briegel, Prof. Rudolf Grimm und Prof. Peter Zoller in
Innsbruck sowie Prof. Anton Zeilinger in Wien sind nicht nur in Österreich mit einem Sonderforschungsbereich
des Wissenschaftsfonds (FWF) und zahlreichen weiteren Projekten erfolgreich, wenn es um die Einwerbung von Projektmitteln
geht. Auch im europäischen Wettbewerb sind sie ganz vorne mit dabei, wenn Forschungsgelder verteilt werden.
In der letzten Vergaberunde des QIPC-Programms waren die Forscher des Instituts in allen drei geförderten
Projekten vertreten und konnten mehrere Millionen Euro an Forschungsgeldern nach Tirol holen.
Fahrplan für die Zukunft
Im Auftrag der Europäischen Union hat Univ.-Prof. Peter Zoller, wissenschaftlicher Direktor am Akademie-Institut,
in den letzten Wochen eine „Quantum Computing Roadmap“ über den aktuellen Stand, die Perspektiven und mögliche
Ziele der Forschung im Bereich Quantencomputer und Quantenkommunikation erstellt. Gemeinsam mit Experten aus ganz
Europa geben Innsbrucks Physiker mit diesem offiziellen EU-Dokument die Grundlinien für die Förderung
der Quanteninformationsverarbeitung im 7. EU-Forschungsrahmenprogramm vor. „Solch eine Aufgabe ist für uns
mit viel Arbeit verbunden“, betont Prof. Zoller. „Dass wir damit beauftragt werden, zeigt aber den Stellenwert,
den das Institut für Quantenoptik und Quanteninformation in Europa genießt.“ Bereits hat die EU eine
Nachfolgestudie in Innsbruck in Auftrag gegeben, in der eine detaillierte Bestandsaufnahme der Forschungsbemühungen
in diesem Bereich gemacht werden soll.
Ein Tor in die Zukunft
Das Institut für Quantenoptik und Quanteninformation wurde im Herbst 2003 gegründet. Es soll die internationale
Spitzenposition der österreichischen Forschungsgruppen in Innsbruck und Wien sichern und ausbauen helfen und
Österreichs Rolle in diesem zukunftsweisenden Wissenschaftsbereich nachhaltig stärken. Das Akademie-Institut
hat zwei Standorte, wobei vier Forschungsgruppen um die Professoren Rainer Blatt, Rudolf Grimm, Hans Briegel und
Peter Zoller in Innsbruck und die Forschungsgruppe von Prof. Anton Zeilinger in Wien arbeiten. Das Institut ist
räumlich im ICT-Technologiepark Universität Innsbruck in unmittelbarer Nachbarschaft zu den entsprechenden
Universitätsinstituten angesiedelt. |