Portrait von BP Fischer im Parlament enthüllt  

erstellt am
28. 02. 05

Bild vervollständigt Galerie der ehemaligen Nationalratspräsidenten
Wien (pk) - Zu einem recht ungewöhnlichen Ereignis lud Nationalratspräsident Andreas Khol am Freitag (25. 02.) ins Parlament. In Anwesenheit zahlreicher prominenter Gäste, unter ihnen der Bundespräsident selbst, wurde ein Porträt von Heinz Fischer enthüllt. Das von der Künstlerin Xenia Hausner gestaltete Bild wird, einer alten Tradition folgend, im Empfangssalon des Hohen Hauses aufgehängt, neben den Porträts der anderen ehemaligen Nationalratspräsidenten der Zweiten Republik.

Nationalratspräsident Andreas Khol, der zur Porträtenthüllung unter anderem zahlreiche aktive und ehemalige Mitglieder des Präsidium des Nationalrats und des Bundesrats - Barbara Prammer, Thomas Prinzhorn, Georg Pehm, Leopold Gratz, Robert Lichal, Marga Hubinek, Heide Schmidt und Werner Fasslabend - begrüßen konnte, wies in seiner Eröffnungsrede darauf hin, dass Fischer die Künstlerin Xenia Hausner selbst ausgesucht habe. Es sei nicht einfach gewesen, Fischer dazu zu bewegen, ein Porträt anfertigen zu lassen, unterstrich er. Um Platz für das neue Bild zu schaffen, mussten die anderen Präsidenten-Porträts umgehängt werden.

Xenia Hausner, deren Bild sich, sowohl was den Stil als auch was das Format betrifft, erheblich von den anderen Porträts unterscheidet, äußerte die Hoffnung, dass sich die beauftragten KünstlerInnen auch in Zukunft Format- und anderen Vorgaben widersetzen werden und eine "unordentliche und spannende Sammlung" im Parlament entstehe. Mit dem Bundespräsidenten habe sie beim Malen, so Hausner, "eine sehr schöne Zeit verbracht".

Bundespräsident Heinz Fischer schilderte, in seinen ersten Jahren im Parlament habe er sich keine Gedanken über die Präsidenten-Porträts gemacht, etwa wer mit dieser Tradition begonnen habe oder wer die Maler seien. Erst als er sich um das Porträt seines direkten Amtsvorgängers Rudolf Pöder kümmern habe müssen, sei ihm bewusst geworden, dass es nicht so einfach sei, den Maler auszusuchen.

Beim Entstehen seines eigenen Porträts sei er "durch eine harte Schule gegangen", sagte Fischer, Hausner sei sehr streng gewesen, was den richtigen Ort und die richtigen Lichtverhältnisse betrifft. Auch sei es schwierig gewesen, bei den insgesamt acht Sitzungen immer in die selbe Richtung zu schauen. Gemalt wurde das Bild übrigens schließlich im Vorraum des Polizeiwachzimmers in der Hofburg, was, so Fischer launig, zur Folge hatte, dass "alle fünf Minuten ein Polizist mit wechselndem Kommentar und wechselndem Mienenspiel vorbeigegangen ist".

Fischer hatte das Amt des Nationalratspräsidenten von November 1990 bis Dezember 2002 inne, ehe er dieses, in Folge des Wahlsieges der ÖVP bei den Nationalratswahlen 2002, an den nunmehrigen Amtsinhaber Andreas Khol abtreten musste. Damit ist Fischer - nach Anton Benya - der am zweitlängsten dienende Nationalratspräsident der Zweiten Republik. Neben dem Porträt von Fischer befinden sich auch Porträts von Leopold Kunschak, Felix Hurdes, Leopold Figl, Alfred Maleta, Karl Waldbrunner, Anton Benya, Leopold Gratz und Rudolf Pöder im Empfangssalon.
     
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