"Gassen, Gstätten, Hinterhöfe... BürgerInnen schreiben Geschichte"
Wien (rk) - Am 24. Februar 2005 wurden unter großer Beteiligung von Bürgerinnen
und Bürgern, die lebensgeschichtliche Erinnerungen an die Stadt Wien verfasst und eingesendet hatten, die
Ergebnisse des Projektes "Wie war Wien? - Gassen, Gstätten, Hinterhöfe... BürgerInnen schreiben
Geschichte" präsentiert. "Das alltägliche Leben von Bürgerinnen und Bürgern der Stadt
ist in der offiziellen Geschichtsschreibung kaum zu finden. Stadtgeschichte schreiben heißt daher auch, alltägliche
Abläufe und Erlebnisse zu dokumentieren." So begründet Wiens Kultur- und Wissenschaftsstadtrat Andreas
Mailath-Pokorny sein Engagement für dieses Projekt.
330 Texte zur Alltagsgeschichte Wiens wurden in den letzten Monaten an das Projektteam, in dem die Referate Kulturelles
Erbe und Wissenschafts- und Forschungsförderung der Kulturabteilung der Stadt Wien mit der Dokumentation lebensgeschichtlicher
Aufzeichnungen der Universität Wien zusammenarbeitete, eingesendet: etwa 17.000 Seiten zur alltäglichen
Geschichte des Lebens in Wien.
In seiner Einleitung zur Präsentationsveranstaltung, die im Rahmen der Wiener Vorlesungen stattfand, dankte
Univ.-Prof. Dr. Ehalt den zahlreichen Autorinnen und Autoren des Projektes mit dem Hinweis, dass Geschichte nicht
nur das sein kann und soll, was HistorikerInnen an Universitäten, Instituten, Archiven und Museen archivieren,
erforschen und darstellen. "Geschichte ist immer auch das, was die Menschen in einem Gemeinwesen erlebt haben
und woran sie sich erinnern."
Der Erfolg des Projektes "Wie war Wien? - BürgerInnen schreiben Geschichte" war das Ergebnis einer
Zusammenarbeit der genannten Institutionen mit dem Wien Museum, dem Wiener Stadt- und Landesarchiv und dem Statistischen
Amt der Stadt Wien. Dem Projektteam gehörten Mag. Wolfgang Börner, Mag. Monika Keplinger, Mag. Heike
Krause und Univ.-Prof. Dr. Hubert Christian Ehalt seitens der Kulturabteilung, Dr. Gert Dressel und Mag. Günter
Müller seitens der Doku, Dr. Sandor Bekesi (Wien Museum), Dr. Gerhard Meißl (Wiener Stadt- und Landesarchiv)
und Univ.-Doz. Dr. Andreas Weigl seitens des Statistischen Amts der Stadt Wien an.
Aus den Einsendungen der Texte wird nun eine mehrbändige Textedition vorbereitet. |