Wien (bmlfuw) - „Unsere Nationalparks sind weiterhin auf Erfolgskurs. Rund
170.000 BesucherInnen in den Infozentren, mehr als 1.000 Veranstaltungen, 290 Reisegruppen aus unseren Nachbarländern
und 451 Millionen Euro an Wertschöpfung für die Nationalparkgemeinden durch den Nächtigungstourismus
in der Sommersaison sind ein eindrucksvolles Ergebnis. Im Frühjahr 2004 waren die Nationalparks „on tour“
und präsentierten sich in mehreren Landeshauptstädten. Immerhin 35.000 BesucherInnen haben daran teilgenommen.
Weitere wichtige Schwerpunkte sind Forschung und Umweltbildung. Besonders freut es mich, dass neuerdings auch Kindergärten
unsere Nationalparks für sich entdeckt haben“, erklärte Umweltminister Josef Pröll anlässlich
der Bilanz-Pressekonferenz der Österreichischen Nationalparks am Donnerstag (24. 02.) in Wien.
Die sechs österreichischen Nationalparks – Hohe Tauern, Gesäuse, Kalkalpen, Thaytal, Donau-Auen und Neusiedler
See/Seewinkel – haben sich in den letzten Jahren auch erfolgreich als Bildungszentren etabliert. Mehr als 2.800
Klassen mit insgesamt rund 65.000 SchülerInnen waren 2004 im Rahmen von Projekttagen unterwegs. Dabei gibt
es immer mehr mehrtägige Aufenthalte. Ein besonderes Angebot der Nationalparkverwaltungen ist „Der Nationalpark
kommt in die Schule“. NationalparkmitarbeiterInnen gestalten dabei direkt in den Schulen Projektunterricht. Im
vergangenen Jahr nahmen über 1.300 Schulen an dieser Aktion teil.
Neben Ökosystemschutz, Bildung und umweltverträglichem Tourismus ist Forschung eine zentrale Aufgabe
modernen Nationalparkmanagements. Die Schutzgebiete stellen ideale Räume für Bestandsaufnahmen, ökologische
Langzeituntersuchungen und Dauerbeobachtung (Monitoring) dar. Die Anzahl der wissenschaftlichen Projekte in Österreichs
Nationalparks hat sich gegenüber dem Jahr 2000 verdopppelt. Darüber hinaus werden immer häufiger
Projekte mit internationalen Kooperationspartnern durchgeführt oder sind Teil überregionaler Forschungsvorhaben
im Rahmen von LIFE- oder INTERREG-Programmen der EU. Frische Impulse bringt der im Dezember 2004 vergebene „Österreichische
Nationalpark-Forschungspreis für DiplomandInnen“. Dabei wurden insgesamt 50 AbsolventInnen von Universitäten
und Fachhochschulen für ihre Beiträge zur Entwicklung der Nationalparks ausgezeichnet.
Auch für den Tourismus gewinnen die umfangreichen Nationalparkangebote immer mehr an Bedeutung. Laut einer
Studie des Instituts für touristische Raumplanung gab es im Tourismusjahr 2002/03 rund 14,7 Millionen Nächtigungen
in den insgesamt 51 untersuchten Schutzgebieten. Damit wird jede achte Nächtigung in einem der Schutzgebiete
verbracht. Die Aufenthaltsdauer der Gäste ist mit 5 Tagen um einen Tag länger als im Österreich-Durchschnitt.
Die Nächtigungsfrequenz hat sich im Zeitraum von 2000 bis 2003 um 4,9 Prozent gesteigert.
Die steigende Beliebtheit von Aufenthalten im Nationalpark hängt mit den umfangreichen Erlegbnisangeboten
zusammen. Bei einer Gallup-Umfrage aus dem Vorjahr stellten die BesucherInnen den Nationalparks beste Noten für
das Programmangebot und dessen inhaltliche Qualität, das Niveau der Führungen und den Naturerlebniswert
aus. Hervorragende Werte gab es auch für die fachliche Kompetenz der NationalparkmitarbeiterInnen. Insgesamt
haben drei Viertel der befragten Personen einen sehr guten Gesamteindruck von ihrem Aufenthalt mitgenommen, 40
Prozent gaben an, dass ihre Erwartungen sogar übertroffen wurden. 99 Prozent der Befragten hat der Besuch
so gut gefallen, dass sie wieder einen Nationalpark besuchen wollen. Handlungsbedarf besteht allerdings bei Erreichbarkeit
mit öffentlichen Verkehrsmitteln und der touristischen Infrastruktur. |