Innsbruck (lk) - Im Oktober 2004 wurde von der EU-Behörde das Projekt MONITRAF bewilligt. Das Land
Tirol leitet dieses Projekt als Lead-Partner und ist damit für die erfolgreiche Umsetzung des auf 3½
Jahre angelegten internationalen Vorhabens verantwortlich. Am Donnerstag (24. 02.) erfolgte der Startschuss
im Rahmen eines Workshops unter der Teilnahme von Verkehrsexperten aus sieben alpinen Regionen.
Eröffnet wurde das zweitägige Seminar von Verkehrsreferent LHStv. Hannes Gschwentner. Auf Beamtenebene
wurde das Land Tirol von Dr. Leo Satzinger, DI Ludwig Schmutzhard und DI Ekkehard Allinger-Csollich von der Abteilung
Gesamtverkehrsplanung vertreten.
Hinter dem Kürzel MONITRAF (Monitoring of Road Traffic related Effects in the Alpine Space and Common Measures)
verbirgt sich ein interdisziplinäres Forschungsprojekt, dessen Zielsetzung darin besteht, die zahlreichen
unterschiedlichen regionalen Untersuchungen zu interpretieren und gemeinsame Schlüsse zu ziehen.
„In zahlreichen wissenschaftlichen Studien wurden die Auswirkungen des Verkehrs auf den Alpenregionen nach verschiedenen
Gesichtspunkten untersucht. Was allerdings nach wie vor fehlt, ist eine gesamthafte Betrachtung und die Ableitung
konkreter Schlussfolgerungen für die weitere Vorgangsweise der politischen Entscheidungsträger“, erhofft
sich Gschwentner neue Erkenntnisse aus diesem Projekt.
Negative Auswirkungen des alpenquerenden Verkehrs gibt es in allen Regionen der Alpen. Tirol und Südtirol
liegen an dem am stärksten belasteten Korridor, dem Brenner. Aber auch auf der St. Gotthard Route durch die
Schweiz und die beiden westlichen Übergänge Mt. Blanc und Frejus ist die Bevölkerung, die Umwelt
und die Wirtschaft durch den Lkw-Verkehr massiv betroffen.
Neben den bereits bekannten Auswirkungen, wie Luftbelastung und Lärm, werden im Rahmen des Projektes MONITRAF
auch umfangreiche Untersuchungen innerhalb anderer Fachgebiete vorgenommen. So sollen auch die Effekte auf den
Wirtschaftsstandort, den Tourismus und soziale Belange von alpinen Regionen unter dem Aspekt des alpenquerenden
Güterverkehrs betrachtet werden.
Am Ende der Projektlaufzeit steht ein Maßnahmenpaket, das auf vier Ebenen Vorschläge zur kurz- bis langfristigen
Umsetzung unterbreitet. So sollen einerseits im direkten Einflussbereich der Regionen (auf kommunaler und regionaler
Ebene) gemeinsame Maßnahmen beschlossen werden, andererseits auf nationaler und europäische Ebene mit
einer einheitlichen, starken Stimme gegenüber den jeweiligen Regierungen und der Kommission aufgetreten werden.
„Die Intensivierung der Zusammenarbeit auf regionaler Ebene ist eine entscheidende Voraussetzung, um die gemeinsamen
Interessen der alpinen Regionen verstärkt nach außen tragen zu können“, stellt Gschwentner fest. |