Blanker Wahnsinn auf blankem Eis  

erstellt am
23. 02. 05

Harald Berger ist bester Eiskletterer der Welt und "Salzburger der Woche" auf SALZBURG.AT
Salzburg (lk) - Seine Sonderstellung als bester Eiskletterer der Welt stellte einmal mehr Harald Berger unter Beweis. Bei der Indoor-Weltmeisterschaft im Schweizer Gletscherdorf Saas-Fee verteidigte der Salzburger seinen Titel und wurde zum dritten Mal hintereinander Weltmeister. Harald Berger wurde am Dienstag (22. 02.) zum „Salzburger der Woche“ auf SALZBURG.AT, der Internet-Plattform für die Europaregion auf http://www.salzburg.at, gekürt.

Harald Berger gewann den Hallen-WM-Titel in der Disziplin „Difficult“, also im Schwierigkeits- klettern, wie die SN kürzlich berichteten. Er bewältigte als einziger die Route im Parkhaus von Saas-Fee innerhalb der vorgeschriebenen 15 Minuten. In Saas-Fee finden weltweit die einzigen Indoor-Wettkämpfe im Eisklettern statt. Vom Wetter unabhängig können hier die Zuschauer von der spiralförmigen Auffahrtsrampe den Athleten noch in 30 Metern Höhe genau auf die Finger schauen.

Der Salzburger Harald Berger ist bereits zweifacher Sieger des Gesamtweltcups der Eiskletterer und gewann erst Mitte Jänner die Österreichischen Meisterschaften. Seit seinem 15. Lebensjahr kraxelt er in den Bergen herum, er ist Bergführer und war im Weltcup Routensetzer. Lange verdiente der diplomierte Sportwissenschafter sein Geld damit, Menschen, die in großer Höhe oder an exponierten Stellen arbeiten, in Kletter- und Sicherungstechniken zu unterrichten. Mit 32 Jahren zählt er zu den Routiniers dieser Szene, trotzdem hat sich Berger erst vor einem halben Jahr entschlossen, Profi zu werden. Zuvor verdiente der Bergführer als Selbstständiger sein Geld mit seinem erworbenen Know-how.

„Mit entsprechendem Training kann man diese Sportart bis zum 40. Lebensjahr auf höchstem Niveau betreiben“, sagt Berger über seinen Sport. Seine um fünf Jahre ältere Lebensgefährtin Kirsten Buchmann lebt es vor: Sie zählt nach wie vor zu den weltbesten Damen im Klettersport. Derzeit kann Berger mehr schlecht als recht von seinem Beruf leben. Der WM-Titel brachte ihm 1.000 Euro Siegprämie ein. Die Hälfte seiner Zeit verbringt er mit Training, die andere ist er mit PR-Arbeit beschäftigt.

Das Training läuft in vier verschiedenen Kategorien ab. Er übt an seiner eigenen, im Dachboden aufgestellten Kunstwand, auf dem Gletscher, beim „dry tooling“, also beim Trockentraining am Felsen und am reinen Eis. Berger ist auch ein ausgezeichneter Felskletterer, doch nur im Eis ist er absolute Weltspitze. Im so genannten Mixed-Klettern (mit Eiskletter-Ausrüstung) durchstieg er im vergangenen Jahr in Kanada als erst zweiter Mensch überhaupt die Route „The Game“, die in der höchsten Schwierigkeitsstufe (M 13) ausgewiesen ist. Hobbymäßig betreibt er außerdem noch Basejumping, und auch im Eis-Bouldern, also im seilfreien Klettern an Felsblöcken in Absprunghöhe, hat er bereits die Weltmeisterschaft gewonnen.

Perfekte Bedingungen in Salzburg
Im Winter findet Harald Berger in Salzburg, z. B. im Gasteinertal, in der Strubklamm zwischen Ebenau und Faistenau, in der Thunklamm bei Kaprun oder am Felbertauern, beste Bedingungen zum Eisklettern vor. Sein sportlicher Höhepunkt war bisher der Durchstieg des Wasserfalls „Mordor“ im Gasteinertal, wo es etwa 250 Meter senkrecht nach oben geht. Diese Eiswand durchkletterte Berger seilfrei, also ohne Sicherung. In Norwegen will er bis zu 800 Meter hohe gefrorene Wasserfälle erklettern.

Wer wird nächste/r „Salzburger/in der Woche“?
Auf SALZBURG.AT, der Internet-Plattform für die Europaregion, wird regelmäßig der oder die „Salzburger/in der Woche“ gekürt. Auch eigene Vorschläge für den/die Salzburger/in der Woche können eingebracht werden. Ein E-Mail an landespressebuero@salzburg.gv.at mit der Begründung und eventuell einem Foto der Kandidatin bzw. des Kandidaten genügt. Die Internet-Plattform http://www.salzburg.at verzeichnet bis zu 20.000 Seitenaufrufe täglich.
     
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