Europäische Kulturhauptstadt - Prets: Weichen für Linz sind gestellt!
Wien (sk) - "Die Teilnahme von Linz als einzige Bewerberstadt Österreichs am Verfahren
zur Europäischen Kulturhauptstadt 2009 ist gesichert." Dies bestätigte Christa Prets, SPÖ-Europa-
abgeordnete und Berichterstatterin des EU-Parlaments zum Thema Kulturhauptstadt, am Dienstag (22. 02.) nach der
Plenarabstimmung in Strassburg.
Die Bewerbung von Linz, so Prets, sei bisher aufgrund eines Konflikts im EU-Parlament nicht gesichert gewesen:
"Konkret wollten zahlreiche Abgeordnete erreichen, dass sich innerhalb eines Mitgliedstaates mindestens zwei
Orte als Kulturhauptstadt bewerben müssen." Dies hätte für mehr Wettbewerb sorgen sollen.
Dank der Intervention von Christa Prets, die auch als Kultursprecherin der SPE-Fraktion fungiert, konnte nun aber
ein Kompromiss erzielt werden. Demnach sollen die Länder die Möglichkeit haben, auch nur eine Stadt ins
Rennen zu schicken. Prets: "Der Kompromiss besagt aber, dass die vorgegebenen Auswahlkriterien streng angewendet
werden müssen. Außerdem muss dem jeweiligen Expertenbericht über die Kulturhauptstadt ein hoher
Stellenwert eingeräumt werden."
Als Berichterstatterin will sich Christa Prets nun insbesondere dafür einsetzen, dass die Ernennung der Kulturhauptstadt
2009 auf parlamentarischer Seite nicht verzögert wird. Es sei wichtig, dass die Vorarbeiten für Linz
2009 möglichst rasch beginnen können.
Grundsätzlich ortet der Prets-Bericht die Notwendigkeit, die im Jahr 1985 von Melina Mercouri eingeführten
"Marke" Kulturhauptstadt an die Erfordernisse des neuen Jahrtausends anzupassen. Die EU-Kommission wird
deshalb auf Aufforderung der Europaabgeordneten bis Mitte 2005 einen neuen Vorschlag für das zwanzig Jahre
alte Programm vorlegen.
Prets abschließend: "Die Auswahlkriterien müssen in Zukunft konkreter ausformuliert werden. Außerdem
ist eine klarere Definition der europäischen Dimension der Kulturhauptstadt-Idee nötig. Und nicht zuletzt
braucht es eine Aufstockung des EU-Zuschusses bei gleichzeitiger Präzisierung der Vergabekriterien. 500.000
Euro als Beitrag der Europäischen Kommission sind jedenfalls zu wenig, um den EU-Vorgaben gerecht zu werden."
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