Linsberg (nöwpd) - Der Erlacher Bürgermeister und VP-Nationalrat Hans Rädler präsentierte
Vertretern von Wirtschaft und Politik vor kurzem den aktuellen Stand der Therme Linsberg und überraschte mit
der Feststellung: "Die Analyse unseres Thermalwassers hat ergeben, dass es sich grundlegend von jenem der
meisten anderen Thermen unterscheidet: Bei unserem Wasser handelt es sich um Heilwasser, das gegen Schuppenflechte
und Neurodermitis hilft."
Die Planung für die erste Ausbaustufe der Therme Linsberg ist abgeschlossen. Für den 2. März war
der Spatenstich fixiert. Rädler sieht in der Erlacher Therme ein Leitprojekt für die gesamte Region Bucklige
Welt mit Auswirkungen weit in den Bezirk Neunkirchen. Immerhin plant Payerbach hier scheiterte bekanntlich
das in den 90ern gestartete Projekt der "Alpentherme" - derzeit ein Wellness- und Beauty-Resort, das
Synergien mit der Erlacher Therme Linsberg auslösen soll.
Den Eröffnungstermin für die Therme Linsberg präzisierte Rädler mit dem 15. Oktober 2006. Bis
dahin werden rund 70 Millionen Euro in das Projekt investiert werden. 200 Arbeitsplätze soll die erste Ausbaustufe
bringen, die die Thermaleinrichtungen und ein 120-Zimmer-Hotel beinhaltet. Für die kommenden zehn Jahre schätzt
Rädler mit "einem Bedarf von gut 2.000 Arbeitsplätzen in den unterschiedlichsten Betrieben in der
Region".
Die zweite Ausbaustufe sieht ein 240-Betten-Hotel im benachbarten Schwarzau am Steinfeld vor, dem ein modernst
ausgestattetes Ärztekonferenzzentrum angeschlossen sein wird. Bisher einziges Handikap: Der ursprünglich
geplante 18-Loch-Golfplatz wurde vorläufig vom Projektplan gestrichen.
Beim Payerbacher Projekt, dessen regionale Koordination der Reichenauer Bürgermeister Hans Ledolter - er ist
wie Rädler VP-Nationalrat - übernommen hat, soll der Spatenstich im kommenden Jahr erfolgen. Als Fertigstellungszeitpunkt
ist das Jahr 2009 ins Auge gefasst worden. Das Investitionsvolumen wird hier etwa 50 Millionen Euro betragen. Dabei
sind allerdings genaue Angaben nicht möglich, da die Planung noch nicht abgeschlossen ist.
Gemeinsam mit dem Krankenhaus in Neunkirchen soll im Süden Niederösterreichs ein Wellness- und Gesundheits-Cluster
entstehen die niederösterreichische Gesundheits- und Wellness-Region schlechthin mit einem breit gefächerten
Angebot von der Therme in Linsberg über das Wellness-Resort in Payerbach zu schon bestehenden regionalen Ressourcen,
wie dem Heubad auf der Wiese im Naturdorf Prigglitz oder dem Ayurveda-Angebot im Grandhotel Panhans am Semmering
und den Kneipp-Aktivitäten in Puchberg am Schneeberg.
Was den heimischen Tourismus-Mitarbeitern aber in diesem Zusammenhang gegenüber der Konkurrenz in Slowenien,
Tschechien oder Ungarn fehlt: die sprachliche Kompetenz. Cluster-Managerin Barbara Steyrer-Fauth dazu: "Die
Mitarbeiter der Thermenanlagen in den neuen EU-Staaten im Osten sprechen zumeist gut Deutsch. Da brauchen wir bei
uns unbedingt eine sprachliche Nachrüstung."
Immerhin hat man sich ein hohes Ziel gesetzt: Der Tourismus-Magnet Nummer eins in Niederösterreich ist das
Stift Melk. Linsberg soll wenn es nach den Wünschen der Betreiber geht mit erhofften 350.000
Gästen pro Jahr den zweiten Rang ergattern. |