Arbeitsmarkt: Minus 1,9% Arbeitslose gegenüber Jänner, +2,5% gegenüber Vorjahr  

erstellt am
03. 03. 05

1,0% mehr Beschäftigte als 2004 - witterungsbedingt verspäteter Baubeginn verzögert Entlastung des Arbeitsmarktes
Wien (bmwa) - Der Bestand an vorgemerkten arbeitslosen Personen liegt Ende Februar 2005 mit 309.958 um 7.639 bzw. 2,5% über dem vergleichbaren Wert des Vorjahres. Die Zunahme gegenüber dem Vorjahr ist vor allem auch auf den witterungsbedingt verspäteten Start der Bausaison zurückzuführen. So sind 47% des Anstiegs auf die Baubranche zurückzuführen. Mit 100.494 haben 32,4% der vorgemerkten Personen bereits eine Einstellzusage für einen neuen Arbeitsplatz. Gegenüber dem Vormonat ist ein (saisonbedingter) Rückgang der Gesamtarbeitslosigkeit um 6.059 bzw. -1,9% zu konstatieren. Die Arbeitslosigkeit der Männer ist mit +5.673 (+2,9%) auf 203.905 gestiegen, während jene der Frauen um +1.966 (+1,9%) auf 106.053 zugenommen hat. Die Zahl der unselbständig Beschäftigten beträgt Ende Februar 2005 3.153.679 (vorläufige Beschäftigtendaten des Hauptverbands der österreichischen Sozialversicherungsträger; ohne geringfügige Beschäftigungsverhältnisse). Damit ist die Zahl um 31.305 bzw. 1,00 % gegenüber dem Vorjahr angestiegen.

Position Österreichs im internationalen Vergleich

EUROSTAT weist Ende Jänner 2005 für Österreich eine Arbeitslosenquote von 4,5% aus. Österreich liegt damit im internationalen Vergleich nach wie vor sehr günstig. Die österreichische Arbeitslosenquote liegt nach Irland (4,3%) und Luxemburg (4,4%) an dritter Stelle in der Europäischen Union. Die Arbeitslosenquote der EU-25 beträgt 8,9% (Dezember 2004) und liegt damit deutlich über dem österreichischen Wert.

+11,4% bei den offenen Stellen
Der positive Trend bei der Entwicklung der offenen Stellen hält weiter an: Ende Februar liegt die Zahl der beim Arbeitsmarktservice gemeldeten offenen Stellen mit einem Bestand von 23.561 um +11,4% (+2.413) über dem vergleichbaren Wert des Vorjahres. Deutliche Zuwächse verzeichnen vor allem die unternehmensbezogenen Dienstleistungen (+30,7%; +1.574), der Handel mit +19,9% (+507) sowie die sonstigen Dienstleistungen (+35,0%; +308).

Verweildauer
Die durchschnittliche Dauer einer Arbeitslosigkeitsepisode lag Ende Februar 2005 bei 113 Tagen. Die Verweildauer ist somit um 10 Tage länger als im Februar 2004.

Rückgang bei der Langzeitarbeitslosigkeit
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen mit einer Vormerkdauer von über einem Jahr ist Ende Februar 2005 gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres mit -7.948 bzw. -35,0 % auf 14.779 kräftig zurückgegangen.

Entwicklung in den Bundesländern
Ende Februar 2005 ist die Arbeitslosigkeit nur in Wien (-5,1%; -4.692) rückläufig. Dieser Rückgang ist vor allem auf die deutliche Erhöhung des Aktivitätsniveaus bei den Schulungen des Arbeitsmarktservice (um +6.501 bzw. +50,2%) zurückzuführen. In den anderen Bundesländern ist die Zahl der arbeitslos vorgemerkten Personen durchwegs ansteigend. Die stärkste - relative - Zunahme verzeichnet Vorarlberg mit +13,7% (+1.260) gefolgt von Tirol (+8,5%; +1.439), Oberösterreich (+8,3%; +2.960), Burgenland (+5,9%; +728) sowie der Steiermark (+5,9%; +2.637), Niederösterreich (+4,8%; +2.580) und Salzburg (+4,2%, +581). In Kärnten (+0,6%; +146) ist nur ein geringfügiger Anstieg zu beobachten.

Unterschiedlicher Trend bei den Jugendlichen
Die Jugendarbeitslosigkeit hat im Februar 2005 um +3,5% (+1.562) gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres zugenommen. In der Altersgruppe der bis 19-Jährigen ist die Arbeitslosigkeit mit -3,9% (-407 auf 9.915) nach wie vor rückläufig. Hingegen ist sie bei den 20- bis 24-Jährigen mit +5,7% bzw. +1.969 auf 36.678 gestiegen.

Die internationale Jugendarbeitslosenquote (15 bis 24 Jahre) in Österreich liegt mit 9,8% (Jänner 2005) nach wie vor deutlich unter dem europäischen Durchschnitt (EU-25) von 18,1% im Dezember 2004.

Lehrstellenmarkt
Die Zahl der Lehrstellensuchenden hat im Februar etwas zugenommen (+184 bzw. +4,2% auf 4.580). Bei den gemeldeten offenen Lehrstellen ist mit +241 bzw. +10,3% auf 2.583 eine noch deutlichere Zunahme zu verzeichnen. Der Lehrstellenandrang hat sich mit 1,8 Suchenden pro offener Stelle in der Folge um 0,1 im Vorjahresvergleich verringert. Im Auftrag des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit werden bis zu 7.800 Ausbildungsplätze für Jugendliche, die keinen entsprechenden Lehrplatz bzw. Arbeitsplatz finden, zur Verfügung gestellt.

Entwicklung der Altersarbeitslosigkeit
Die Arbeitslosigkeit der über 49-Jährigen entwickelte sich mit einer leichten Zunahme von 0,8% (+443 auf 56.930) vergleichsweise günstig. Wie im Vormonat ist dabei die Arbeitslosigkeit in der Altersgruppe der 50- bis 54-Jährigen (+719 oder +2,5%) gestiegen, während sie bei den 55- bis 59-Jährigen (-479 oder -2,2%) erneut gesunken ist. Bei den über 59-Jährigen ist ein Zuwachs von +203 bzw. +3,9% zu verzeichnen.

Entwicklung nach Branchen
Die Zahl der vorgemerkten Personen ist sowohl im Handel (-102; -0,2%), in der Öffentlichen Verwaltung (-364; -4,2%) als auch im Kredit- und Versicherungswesen (-174; -5,8%) gegenüber dem Vorjahreswert rückläufig.

Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit ist insbesondere in den Saisonbranchen Bau (+3.616; +4,4%) und Fremdenverkehr (+783; +2,6%), bei den unternehmensbezogenen Dienstleistungen (+493; +2,3%) und den sonstigen Dienstleistungen (+535; +3,8%) zu verzeichnen.

Arbeitslosigkeit nach Ausbildungskategorien
Wie in den Vormonaten (November 2004 bis Jänner 2005) ist Ende Februar 2005 bei den vorgemerkten Arbeitslosen mit mittlerer Schulbildung (-0,9%; -135) und höherer schulischer Ausbildung (-0,6%; -111) eine Abnahme zu konstatieren. Zunehmende Arbeitslosigkeit gibt es dagegen bei Personen mit akademischem Abschluss (+4,4%; +380) und bei den Gruppen ohne abgeschlossene Schulbildung (+4,1%; +545), mit Pflichtschulabschluss (+3,1%; +3.867) sowie Lehrausbildung (+2,3%; +2.771). Anteilsmäßig entfallen rund 86% des Bestandes aller Arbeitslosen auf Personen ohne abgeschlossene Schule sowie Personen mit Pflichtschulabschluss oder Lehrabschluss.

Schulungen und Förderungen des Arbeitsmarktservice
Mit 51.106 liegt die Zahl der Personen in Schulungen im Februar 2005 um +9.174 bzw. +21,9% über dem Vorjahresniveau. Differenziert nach Altersgruppen sind die Schulungsaktivitäten für 40- bis 49-Jährige sowie für Personen über 54 Jahre kräftig zunehmend. Die Schulungsteilnehmer/innen rekrutieren sich schwerpunktmäßig aus den Berufsgruppen Büroberufe (9.185), Handel (6.880), Metall-/Elektroberufe (6.540) und den Hilfsberufen (5.984). Aus diesen Berufsgruppen kommen rund 56% aller in Schulung befindlichen Personen.
     
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