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Deutsche Forscher entdecken überraschend Galaxienhaufen |
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Neun Milliarden Lichtjahre entfernt, hundert Bio. Mal größer als die Sonne München (pte) - Deutsche Astronomen haben in der unvorstellbar großen Entfernung von neun Mrd. Lichtjahren ein riesiges Galaxiensystem entdeckt. Astronomen des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik (MPE) konnten in Zusammenarbeit mit einem internationalen Forscherteam unter Einsatz der größten optischen Teleskope und Röntgensatelliten den bisher am weitesten entfernten massereichen Galaxienhaufen orten. Das enorme Galaxiensystem ist mehrere hundert Bio. Mal größer als die Sonne und befindet sich in einer Entfernung von umgerechnet 85.100.000.000.000.000.000.000 Kilometer. Aufmerksam wurden die Forscher auf den Galaxienhaufen durch eine schwach messbare, geringfügige Ausstrahlung von Röntgenlicht, welche sie mit Hilfe des weltweit größten Röntgenobservatoriums XMM-Newton wahrnehmen konnten. Die von der Galaxie ausgesandte Strahlung ist so gering, dass das menschliche Augen beim Anblick einer am Mond platzierten Glühbirne ungefähr dieselben Lichtteilchen wahrnehmen würden. Durch optische Beobachtungen mit Hilfe des 8,2 Meter breiten Very Large Telescope (VLT) des European Southern Observatorys (ESO) konnten die Forscher in weiterer Folge anhand der Lichtlaufzeit die Entfernung der Galaxie festlegen. Die Forscher erhoffen sich durch die Entdeckung des Galaxienhaufens vor allem neue Einsichten in die bislang noch sehr umstrittene Frage der Strukturentstehung- und -entwicklung des Universums zu erlangen. "Durch das Einfangen des Lichts des Galaxienhaufens, das seit neun Mrd. Jahren auf dem Weg zu uns ist, sehen wir ein Bild des Universums im Jugendalter, zu einem Zeitpunkt, als es weniger als fünf Mrd. Jahre alt war. Der Anzahl und dem Verteilungsmuster der Galaxien können wir Auskunft über die Entwicklung des gesamten Universums entnehmen", erklärt Chris Mullis von der Universität Michigan."Die Ergebnisse unserer systematischen Suche und der weiterer zukünftiger Experimente auf diesem Gebiet werden letztendlich die fundamentalen Parameter unseres Universums stark eingrenzen", resümiert Hans Böhringer vom MPE. |
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