Arbeitszeitflexibilisierung  

erstellt am
02. 03. 05

Sozialpartner wollen Lösungen bis auf einzelbetriebliche Ebene erarbeiten
Wien (pwk) - Bei einem Gespräch zwischen Wirtschaftsminister Martin Bartenstein, ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch und dem Präsidenten der Wirtschaftskammer Österreich, Christoph Leitl, wurde am Montag (28. 02.) nachmittags eine Lösung über die weitere Vorgangsweise zur Einführung flexiblerer Arbeitszeiten in Österreich erzielt. Leitl; „Es ist darum gegangen, den Betrieben breitere Durchrechnungsmöglichkeiten und mehr Flexibilität bei den Arbeitszeiten zu geben. Die Gewerkschaft hat sich dabei voll willens und imstande erklärt, mit uns gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Angesichts der Bereitschaft des ÖGB in jedem einzelnen Betrieb, der dies nötig hat, mehr Flexibilität zuzulassen, war es im Sinne einer gemeinsamen sozialpartnerschaftlichen Lösung nicht notwendig, einseitig von Seiten der Arbeitgeber einen entsprechenden Gesetzesentwurf vorzulegen. Diese Bereitschaft wiegt schwerer als alle Gesetzesanträge. Ich verlasse mich darauf, dass das Wort des Sozialpartners Gültigkeit hat.“

Leitl und IV-Präsident Veit Sorger begrüßen unisono, dass jetzt nicht nur auf Branchenebene, sondern bis auf die einzelbetriebliche Ebene Lösungen erarbeitet werden sollen, um allen Betrieben jede Möglichkeit zu geben, flexibel auf Auftragseingänge reagieren zu können: „Wir wollen in jedem einzelnen Fall Flexibilität ermöglichen. Für uns ist wichtig, dass das in der Praxis funktioniert. Bei allfälligen konkreten Streitfällen soll eine Schlichtungsstelle Lösungen ausarbeiten.“ In den kommenden Tagen und Wochen sollen bereits konkrete Gespräche geführt werden. Ziel ist, bereits bei den anlaufenden Kollektivvertragsverhandlungen im Herbst ein höheres Maß an Flexibilität zu ermöglichen. Sorger und Leitl unisono: „Es ist erfreulich, dass in die Flexibilisierungsdebatte jetzt wirklich Bewegung gekommen ist. Im Interesse des Standortes Österreich, im Interesse einer höheren Wettbewerbsfähigkeit und Wertschöpfung und im Interesse der Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen haben wir – Industrie und WKÖ – das gemeinsam entwickelte Flexibilisierungsmodell vorgelegt, dass wir in den kommenden Monaten bestmöglich gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern umsetzen wollen.“
     
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