Caritas unterstützt hunderttausende Menschen in der Katastrophen-Region
Wien (caritas) - "Die Hilfsbereitschaft der heimischen Bevölkerung für die Menschen
in der Tsunami-Region ist wirklich beeindruckend", freut sich Caritas-Präsident Franz Küberl: "In
den letzten zwei Monaten konnten wir durch die äußerst großzügige Unterstützung der
Österreicherinnen und Österreicher bereits hunderttausenden Menschen in Indien, Sri Lanka und Indonesien
helfen. Das Vertrauen, das die Spenderinnen und Spender in die Caritas setzen, ist für uns der Auftrag zu
einer sensiblen und auf langfristige Wirkung ausgerichteten Hilfe. Gerade im Wiederaufbau können wir durch
unsere Zusammenarbeit mit den Caritas-Organisationen vor Ort besonders darauf achten, dass die Bevölkerung
in der Tsunami-Region künftig sicherer und geschützter gegen Katastrophen leben kann. Dies ist vor allem
die Herausforderung in der Phase des Wiederaufbaus."
Impulse zu gesellschaftlichen Veränderungen
Tief beeindruckt von der Arbeit der indischen Schwesterorganisation zeigt sich der eben von einer Reise
aus Indien zurückgekehrte Caritas-Generalsekretär und Nachbar in Not -Vorstand Franz Karl Prüller:
"Ich konnte mich davon überzeugen, dass die Caritas Indien den Schwierigkeiten, die zur Normalität
eines Katastropheneinsatzes gehören, mit hoher Kompetenz und Professionalität begegnet. Hier kommt ihr
auch die Erfahrung aus früheren Einsätzen zugute. Die Caritas-Helferinnen und –Helfer leisteten bereits
seit dem ersten Tag wirkungsvolle Nothilfe. Nun plant die Caritas in angemessener Abstimmung mit der betroffenen
Bevölkerung und den lokalen Behörden den Wiederaufbau." Ein Beispiel für eine wirkungsvolle
Verbesserung der Situation der Menschen sei das Programm zur Wiederherstellung der erwerbsmäßigen Grundlagen
der Fischer: Wo es früher nur wenige Eigentümer und viele schlecht bezahlte Hilfsarbeiter gegeben habe,
solle nun durch die Gründung von Minikooperationen von fünfzehn Familien, denen drei Boote und zwölf
Netze zur Verfügung gestellt werden, eine ausgeglichene Verteilung des Einkommens und der Besitzanteile gesichert
werden. Prüller: "So können aus der Katastrophe auch positive gesellschaftliche Veränderungen
und Impulse entstehen."
Nach der ersten Nothilfe hat die Caritas Österreich in der Tsunami-Region nun auch die Unterbringung der Flutopfer
in temporären Unterkünften abgeschlossen. Neben dem Wiederaufbau geht es nun auch darum, den Betroffenen,
etwa durch die Bereitstellung von Fischerbooten, wieder eine Lebensgrundlage zu sichern. Küberl: "Das
ist neben einem Dach über dem Kopf der wichtigste Schritt zurück in die Normalität."
Mit den Mitteln aus Nachbar in Not hilft die Caritas in
- Indonesien: in den Regionen Banda Aceh, Lhoong und auf Nias Island
- Sri Lanka: in der Diözese Trincomalee- Batticaloa, an der Ostküste
- Indien: in der Region Tamil Nadu und den Inseln der Andamanen
Das Ziel, 16.000 Familien mit dem Notwendigsten zu versorgen, und deren Überleben zu sichern, ist erreicht.
Nach den ersten Nothilfemaßnahmen - Verteilung von Lebensmitteln, Babynahrung, Kleidung, Hausrat, Moskitonetzen,
Decken und Plastikplanen – ist langfristig geplant, für 2000 Familien nachhaltig feste Unterkünfte zu
errichten. Die Dauer der derzeitig noch laufenden Programme in der Not- und Überbrückungshilfe beträgt
zwischen sechs und 18 Monaten.
Hilfe konkret:
- 14.000 Familien die ihr gesamtes Hab und Gut verloren haben und bislang in Auffanglagern untergebracht waren,
haben Notunterkünfte bis zur Fertigstellung von permanenten Wohnmöglichkeiten erhalten. Für den
Aufbau ihrer Unterkünfte erhielten die Menschen Werkzeugsets mit denen sie selbst an der Errichtung der Unterkünfte
mitarbeiten konnten.
- Ein eigenes Projekt für Waisenkinder ist in Sri Lanka in Planung, ein bestehendes Waisenhaus in Indonesien
wird bereits erweitert.
- Die Wiederherstellung der Versorgung mit sauberem Trinkwasser soll in den Dörfern gewährleistet werden.
- Zur Zeit verteilen die MitarbeiterInnen der Caritas in Indien und Indonesien 350 Fahrräder, 1200 Werkzeugkisten
und 60 Boote.
- Zur Einkommenssicherung werden in Indien Gruppen von fünf Fischern mit einem Boot und vier Netzen ausgestattet.
Insgesamt kann die Caritas dank der Spendengelder aus Österreich 300.000 Flutopfer in Indien, Sri Lanka
und Indonesien mit Essen, Kleidung, Hausrat und medizinischer Betreuung versorgen. 14.000 Familien erhalten einfache
Bambus- oder Holz-Hütten. Langfristig entstehen im Katastrophengebiet zehn Dörfer mit rund 2000 festen
Häusern samt Schulen und Wasserversorgung neu.
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