E-Card: Start für den Probebetrieb im Nordburgenland   

erstellt am
01. 03. 05

LH Niessl: "E-Card ist ein wesentlicher Schritt, um den Verwaltungsaufwand zu senken"
Eisenstadt (blms) - Am Montag (28. 02.) startete der Probebetrieb für die E-Card im nördlichen Burgenland. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Musterpraxis bei Dr. Milan Kornfeind in Trausdorf werden nun über 100.000 PatientInnen in mehr als 80 Arztpraxen in den nächsten drei Monaten den Einsatz des Plastik-Krankenscheins testen. Versicherte in den Bezirken Neusiedl und Eisenstadt haben die E-Card in den letzten Tagen zugeschickt bekommen. Bei den Ärzten, die nicht am Probebetrieb teilnehmen ist nach wie vor der Papier-Krankenschein vorzulegen. "Ich bin davon überzeugt, dass die E-Card für alle Beteiligten - und insbesondere für die Patientinnen und Patienten - Vorteile bringen wird", ist Landeshauptmann Hans Niessl überzeugt. Für Gesundheitslandesrat Dr. Peter Rezar liegen die Vorteile ebenfalls am Tisch: "Die E-Card bietet sehr viele Vorteile, die es im Sinne der Patientinnen und Patienten zu nützen gibt: die neue Chipkarte macht die Ausstellung der Krankenscheine überflüssig, sie gewährt automatisch einen internationalen Versicherungsschutz und bietet viele Möglichkeiten für zukünftige Modernisierung im Gesundheitssystem. So nennt er etwa das elektronische Rezept.

Versicherte, die ihre E-Card in der vergangenen Woche erhalten haben, können diese ab heute bei den am Probebetrieb teilnehmenden Vertragspartnern verwenden. Im Laufe des heurigen Jahres wird die E-Card dann österreichweit an alle Versicherten und deren Angehörige ausgegeben. Die Plasikkarte muss nicht beantragt werden - sie wird automatisch vom zuständigen Krankenversicherungsträger zugestellt. Geplant ist, dass ab September 2005 jeder Burgenländer im Besitz seiner E-Card ist. Die Ausstellung der Karte ist mit keinen Kosten verbunden, jedoch sind jährlich 10 Euro Serviceentgelt zu bezahlen. In der E-Card steckt mehr als nur der elektronische Krankenschein. Sie ist für weitere Anwendungen innerhalb der Krankenversicherung sowie auch für die elektronische Signatur vorbereitet. Auch als Bürgerkarte nach dem E-Government-Gesetz kann sie verwendet werden.

Mitte Dezember wurde das E-Card-System in den Ordinationen von Dr. Milan Kornfeind in Trausdorf und Oslip erstmalig in Österreich für einen Test unter Realbedingungen installiert. "In den ersten zwei Monaten des Betriebs war das System stabil und die Abfragen mit den Musterkarten klappten problemlos", berichtet Dr. Milan Kornfeind, Vizepräsident der Ärztekammer Burgenland. "In spätestens fünf Sekunden konnte der Kontakt mit dem Server aufgenommen werden", so Dr. Kornfeind.

Die Burgenländische Gebietskrankenkasse führt die gesetzliche Krankenversicherung für rund 180.000 BurgenländerInnen durch - damit werden 65 Prozent der BurgenländerInnen durch die BGKK betreut. "Die E-Card bringt Vorteile für alle", betonte der Obmann der Burgenländischen Gebietskrankenkasse Josef Grafl. Die E-Card werde zunächst den Krankenschein ablösen, weitere Ausbaustufen, wie das elektronische Rezept, seien vorgesehen.

"Die Arbeiterkammer begrüßt, dass es durch die E-Card zu einer Vereinfachung für die Patienten kommt", betont auch Arbeiterkammer-Präsident Alfred Schreiner. Er fügte aber hinzu, dass "die Sicherheit der Daten absolut gewährleistet sein müsse".
     
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