LH Niessl: "E-Card ist ein wesentlicher Schritt, um den Verwaltungsaufwand zu senken"
Eisenstadt (blms) - Am Montag (28. 02.) startete der Probebetrieb für die E-Card im nördlichen
Burgenland. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Musterpraxis bei Dr. Milan Kornfeind in Trausdorf werden nun über
100.000 PatientInnen in mehr als 80 Arztpraxen in den nächsten drei Monaten den Einsatz des Plastik-Krankenscheins
testen. Versicherte in den Bezirken Neusiedl und Eisenstadt haben die E-Card in den letzten Tagen zugeschickt bekommen.
Bei den Ärzten, die nicht am Probebetrieb teilnehmen ist nach wie vor der Papier-Krankenschein vorzulegen.
"Ich bin davon überzeugt, dass die E-Card für alle Beteiligten - und insbesondere für die Patientinnen
und Patienten - Vorteile bringen wird", ist Landeshauptmann Hans Niessl überzeugt. Für Gesundheitslandesrat
Dr. Peter Rezar liegen die Vorteile ebenfalls am Tisch: "Die E-Card bietet sehr viele Vorteile, die es im
Sinne der Patientinnen und Patienten zu nützen gibt: die neue Chipkarte macht die Ausstellung der Krankenscheine
überflüssig, sie gewährt automatisch einen internationalen Versicherungsschutz und bietet viele
Möglichkeiten für zukünftige Modernisierung im Gesundheitssystem. So nennt er etwa das elektronische
Rezept.
Versicherte, die ihre E-Card in der vergangenen Woche erhalten haben, können diese ab heute bei den am Probebetrieb
teilnehmenden Vertragspartnern verwenden. Im Laufe des heurigen Jahres wird die E-Card dann österreichweit
an alle Versicherten und deren Angehörige ausgegeben. Die Plasikkarte muss nicht beantragt werden - sie wird
automatisch vom zuständigen Krankenversicherungsträger zugestellt. Geplant ist, dass ab September 2005
jeder Burgenländer im Besitz seiner E-Card ist. Die Ausstellung der Karte ist mit keinen Kosten verbunden,
jedoch sind jährlich 10 Euro Serviceentgelt zu bezahlen. In der E-Card steckt mehr als nur der elektronische
Krankenschein. Sie ist für weitere Anwendungen innerhalb der Krankenversicherung sowie auch für die elektronische
Signatur vorbereitet. Auch als Bürgerkarte nach dem E-Government-Gesetz kann sie verwendet werden.
Mitte Dezember wurde das E-Card-System in den Ordinationen von Dr. Milan Kornfeind in Trausdorf und Oslip erstmalig
in Österreich für einen Test unter Realbedingungen installiert. "In den ersten zwei Monaten des
Betriebs war das System stabil und die Abfragen mit den Musterkarten klappten problemlos", berichtet Dr. Milan
Kornfeind, Vizepräsident der Ärztekammer Burgenland. "In spätestens fünf Sekunden konnte
der Kontakt mit dem Server aufgenommen werden", so Dr. Kornfeind.
Die Burgenländische Gebietskrankenkasse führt die gesetzliche Krankenversicherung für rund 180.000
BurgenländerInnen durch - damit werden 65 Prozent der BurgenländerInnen durch die BGKK betreut. "Die
E-Card bringt Vorteile für alle", betonte der Obmann der Burgenländischen Gebietskrankenkasse Josef
Grafl. Die E-Card werde zunächst den Krankenschein ablösen, weitere Ausbaustufen, wie das elektronische
Rezept, seien vorgesehen.
"Die Arbeiterkammer begrüßt, dass es durch die E-Card zu einer Vereinfachung für die Patienten
kommt", betont auch Arbeiterkammer-Präsident Alfred Schreiner. Er fügte aber hinzu, dass "die
Sicherheit der Daten absolut gewährleistet sein müsse". |