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Prüfungserleichterung beim nachträglichen Motorrad-Führerschein |
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erstellt am
01. 03. 05
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Allgemeiner Teil der Theorieprüfung soll entfallen, spezieller Teil dafür noch besser
auf das Motorrad abgestimmt werden
Wien (nvm) - "Wer im Nachhinein den Motorradführerschein nachholen will, muss derzeit den
allgemeinen Teil der theoretischen Prüfung erneut absolvieren, was den Erwerb der A-Klasse unnötig erschwert
und auch nicht ganz gerecht erscheinen lässt", stellte VK Verkehrsminister Hubert Gorbach am Samstag
(26. 02.) dar. B-Führerschein-Besitzer (für PKW)hätten neben der praktischen Fahrprüfung ja
auch die theoretische Prüfung bestanden und verfügten in den meisten Fällen durch jahrelange Praxis
über umfassende Erfahrung im Verkehrsalltag, verdeutlichte Gorbach.
Fairer wäre es, so der Verkehrsminister, den allgemeinen Teil der Theorieprüfung zu streichen und den
speziellen Teil der Theorieprüfung auf die A-Klasse zu spezifizieren, erklärte Gorbach seine Überlegungen
bezüglich einer Prüfungserleichterung für nachträgliche Motorrad-Führerscheinwerber.
So könne man in der Ausbildung noch spezifischer auf das einspurige Fahren und die Besonderheiten und Gefahren
die damit verbunden sind, eingehen, führte Gorbach aus. Nun gelte es, in diesem Sinne Gespräche mit den
Fahrschulen zu führen und eine entsprechende Änderung der Fahrprüfungsverordnung vorzubereiten,
schloss Gorbach. |
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KfV: Prüfungserleichterungen denkbar
Verkürzung des Theorieteils diskussionswürdig - Ergänzung der praktischen
Motorrad-Ausbildung um Fahrsicherheitstraining laut KfV nötig
Wien (kvf) - "Der Vorschlag des Verkehrsministers ist durchaus diskussionswürdig",
so Dr. Othmar Thann, Direktor des Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV), über die Überlegungen
Hubert Gorbachs, B-Lenkern die Prüfung für den nachträglichen Erwerb des Motorradführerscheins
zu erleichtern.
"Der größte Teil der Theorieausbildung wird unter dem Motto ‚Doppelt hält besser' abgehandelt.
Lenker, die bereits den B-Schein erfolgreich abgelegt und schon Fahrpraxis gesammelt haben, müssen beim nachträglichen
Erwerb des A-Scheins beispielsweise nochmals lernen, wie Straßenschilder aussehen. Auf diesen Theorieteil
könnte man zugunsten spezifischerer Ausbildungselemente verzichten", unterstützt Thann eine mögliche
Änderung der Fahrprüfungsverordnung. "In Anbetracht der hohen Unfallrate von Motorradfahrern auf
Österreichs Straßen sollte im Rahmen der Mehrphasen-Fahrausbildung der Fahrpraxis noch größere
Bedeutung zukommen, etwa in Form eines weiteren Fahrsicherheitstrainings, um die Gefahren im Straßenverkehr
noch besser einschätzen zu können und Motorradfahren zu einem risikoärmeren Vergnügen zu machen",
verdeutlicht Thann die Position des KfV. Auch die Unfallstatistik spricht hier eine deutliche Sprache: Allein von
Januar bis einschließlich November 2004 verunglückten 3.309 Biker, 97 davon tödlich. Das Risiko,
bei einem Motorradunfall schwer verletzt oder getötet zu werden, ist damit um das 3,6-fache höher als
bei einem PKW-Unfall. |
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