Gemeinderatswahlen in der Steiermark  

erstellt am
14. 03. 05

In 541 steirischen Gemeinden wurde gewählt
Wien (öj) - Am Sonntag (13. 03.) wurden in der Steiermark nur wenige Monate vor der im Oktober 2005 stattfindenden Landtagswahl - Wahlen zum Gemeindrat abgehalten. In kurzen Worten: Die SPÖ ist nur wenige Stimmen hinter der ÖVP geblieben, die mit einem Verlust von 56 Mandaten aus der Wahl hervorgeht. Die FPÖ hat - ähnlich wie in Niederösterreich vor einer Woche - wesentlich verloren und ist in vielen Gemeinden nicht mehr im Gemeinderat vertreten. Die Grünen liegen landesweit bei 2,32 Prozent, die KPÖ und sonstige Listen konnten 4,93% der Stimmen erreichen.

Nicht gewählt wurde in Graz, wo 2003 das letzte Mal gewählt wurde, die nächste Wahl steht 2008 bevor.
     
Steiermark Gesamt 
Alle 541 Gemeinden wurden ausgezählt  


Wahlberechtigte  779.895
Wahlbeteiligung GR2005  77,81%
Wahlbeteiligung GR2000  79,97%

Partei

GR-Wahl 2005

GR-Wahl 2000

Differenz

Stimmen

 

MD

Stimmen

 

MD

Stimmen

 

MD

Gesamt 

606.819

   

590.583

 

 

 

 

 

Ungültig 

9.723

   

8.618

         
Gültig 

597.096

 

 

581.965

 

 

 

 

 

- ÖVP 

258.833

43,35%

3817

250.295

43,01%

3873

8.538

0,34%

-56

- SPÖ 

258.743

43,33%

2940

226.004

38,83%

2527

32.739

4,50%

413

- FPÖ 

36.097

6,05%

320

65.958

11,33%

717

-29.861

-5,28%

-397

- GRÜNE 

13.875

2,32%

94

12.099

2,08%

65

1.776

0,24%

29

- KPÖ 

3.994

0,67%

13

3.071

0,53%

10

923

0,14%

3

- SONSTIGE LISTEN 

25.554

4,28%

323

24.168

4,15%

300

1.386

0,13%

23

- LIF       

370

0,06%

1

     
Quelle: Amt der steirischen Landesregierung

 

 Lopatka: Vertrauen in Bürgermeister- und Gemeindepartei bestätigt
Nach Niederösterreich kann die ÖVP auch in der Steiermark zulegen
Wien (övp-pk) - "Die Steirer haben unseren ÖVP- Bürgermeistern und Gemeinderäten für ihre hervorragende Arbeit erneut ihr Vertrauen ausgesprochen. In der Mehrzahl der Bezirkshaupt- städte konnte die ÖVP dazu gewinnen. Der Stimmenanteil der ÖVP konnte auf hohem Niveau leicht ausgebaut werden. Die ÖVP ist und bleibt damit die Bürgermeister- und Gemeinde- partei. Das ist ein schöner Wahlerfolg. Die gute Arbeit der steirischen Volkspartei unter Landeshauptmann Waltraud Klasnic hat sich einmal mehr bezahlt gemacht", sagte ÖVP-Generalsekretär Reinhold Lopatka am Sonntag (13. 03.).

Seinen besonderen Dank sprach Lopatka allen ÖVP-Kandidatinnen und Kandidaten für deren "vorbildliche Arbeit" aus. "Der persönliche Einsatz jedes Einzelnen hat den heutigen Wahlerfolg erst ermöglicht", so der ÖVP-Generalsekretär.

 

 Bures sehr erfreut über eindrucksvollen Wahlsieg für die SPÖ
Enttäuschte FPÖ-Wähler wenden sich wieder der SPÖ zu - ÖVP-Verluste zeigen: Wahl-Lügen Schüssels greifen nicht mehr
Wien (sk) - "Der große und auch einzige Gewinner der Gemeinderatswahlen in der Steiermark ist die SPÖ", freut sich SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Doris Bures über die kräftigen Zugewinne für die SPÖ. Einmal mehr bestätige sich der Trend, dass die enttäuschten FPÖ-Wähler ihre Heimat wieder in der SPÖ gefunden haben. "Viele Menschen wenden sich von der FPÖ ab, weil sie die unsoziale Belastungspolitik der Regierung Schüssel eins zu eins mitträgt", sagte Bures am Sonntag (13. 03.) gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.

Die SPÖ-Bundesgeschäftsführerin verweist auf die hervorragende Arbeit der SPÖ-Bürgermeister und Gemeinderäte als Team des steirischen SP-Vorsitzenden Franz Voves, die mit dem Ergebnis honoriert worden sei. "Wieder einmal zeigt sich, dass die SPÖ jene Partei ist, die sich um die Anliegen der Menschen kümmert", so Bures.

Die Verluste der ÖVP machen für Bures deutlich, dass mit den "altbekannten Schüssel-Wahl-Lügen keine Stimmen mehr zu holen sind". Der Schmäh mit dem angeblichen neuen Projekt für den Semmering-Basistunnel sei von den Wählern als solcher erkannt worden. "Landeshauptmann Klasnic hat das Projekt zum Schaden der Steiermark endgültig zu Grabe getragen", so Bures.

Außerdem habe die ÖVP die Rechnung für die Ausdünnung des ländlichen Raums präsentiert bekommen. Die Schließung von Gendarmerieposten, Bezirksgerichten und Postämtern habe die ÖVP mit ihrer Politik zu verantworten und "die Menschen in den Gemeinden und Städten haben dieser Politik nun eine deutliche Absage erteilt".

Nach der Ansage Schüssels, wonach der Kauf der Abfangjäger keinen Steuer-Euro kosten werde und jeder Steuerzahler um 1.000 Euro entlastet werde, habe der Semmering-Tunnel-Schmäh seine Wirkung klar verfehlt. "Die Menschen in diesem Land wünschen sich eine ehrliche und verantwortungsvolle Politik", so Bures, "und sie wünschen sich - wie uns alle Umfragen bestätigen - eine neue, soziale Regierung". ("SORA": 67 Prozent für eine neue, soziale Regierung)

 

 Scheuch: FPÖ-Verluste waren "vorherzusehen"
Schöggl: "Totgesagte leben länger"
Wien/Graz (fpd) -Die Verluste der Freiheitlichen bei den steirischen Gemeinderatswahlen "waren vorherzusehen", meinte FPÖ-Generalsekretär Uwe Scheuch am Sonntag (13. 03.). Es habe "weit weniger Kandidaturen gegeben" als bei der letzten Wahl. Die Situation sei "ähnlich wie in Niederösterreich. Andererseits haben wir momentan eine schwierige Zeit durchzumachen", sagte Scheuch.

Jetzt gehe darum, wieder eine vernünftige Arbeit aufzubauen. Scheuch: "Wir müssen die Schwierigkeiten zur Kenntnis nehmen und bereinigen. In Wirklichkeit zeigt die steirische Wahl, dass die Differenzen endlich bereinigt gehören."

Von einem "Wechselbad der Gefühle" trotz der Verluste sprach der steirische FPÖ-Chef LH-Stv. Leopold Schöggl. Es sei eine "gewisse Genugtuung angesichts der Hundertschaften von Kommentatoren und Meinungsforschern, die uns in den letzten Wochen ins Nirvana geschickt haben, dass Totgesagte länger leben".

Schöggl verwies darauf, dass dort, wo gut gearbeitet worden sei, durchaus auch Erfolge zu vermelden gäbe. Als Beispiel nannte er die Kindersscheck-Testgemeinde Öblarn im Bezirk Liezen, wo FPÖ-Bürgermeister Anton Knerzl von 39 Prozent auf 50,5 Prozent ausbauen konnte.

 

 Van der Bellen: Ein gutes grünes Ergebnis
Potential aber noch nicht ausgeschöpft
Wien (grüne) - Ein "gutes Ergebnis" für die Grünen bei den steirischen Gemeinderatswahlen sieht Bundessprecher Alexander Van der Bellen. Die Grünen hätten aber ihr Potenzial "noch lange nicht ausgeschöpft". Man müsse ja berücksichtigen, dass die steirischen Grünen in weniger als einem Sechstel aller Gemeinden angetreten seien. "Dort wo sie angetreten sind, haben sie ihre Ergebnisse zum Teil deutlich verbessert. Das gilt insbesondere für die Grazer Umlandgemeinden". So hätten die Grünen etwa in Laßnitzhöhe nahezu 20 Prozent erreicht und in St. Puprecht an der Raab 17,92, in Zeltweg 17,76 Prozent. Mandatsmäßig habe man deutlich zugelegt, von bisher 65 auf 94.

Auf Auswirkungen auf die steirischen Landtagswahlen im Herbst angesprochen sagte Van der Bellen, die Situation sei für die ÖVP und natürlich für die FPÖ überhaupt nicht beruhigend. "Beide Regierungsparteien haben Mandate verloren. Die Volkspartei ein bisschen, die Freiheitlichen haben sich halbiert". Dagegen hätten die Sozialdemokraten und die Grünen dazu gewonnen.
         

Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller vier im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion

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