Das österreichische Bundeskriminalamt will die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit
den Behörden der Nachbarstaaten intensivieren.
Wien (bmi) - "Das Büro 5.1 des Bundeskriminalamtes hat unter der Leitung des stellvertretenden
Büroleiters, Oberstleutnant Peter Aschenbrenner und in Zusammenarbeit mit der Polizeidirektion Spezialeinheiten
Südbayern das EU-AGIS-Projekt "EurObs" ins Leben gerufen, das die polizeiliche und justizielle Zusammenarbeit
bei grenzüberschreitenden Observationen mit den neuen EU-Nachbarländern Tschechien, Slowakei, Ungarn
und Slowenien zum Thema hat. In einem ersten Workshop in Prag im November 2004 wurden durch die Leiter der Observationseinheiten
unter Mitarbeit von Staatsanwälten aller beteiligten Länder die Möglichkeiten der Zusammenarbeit
in rechtlicher Hinsicht und in Bezug auf die Umsetzung der Staatsverträge erarbeitet. Dabei ging es nicht
nur um die grenzüberschreitende Observation selbst, sondern auch um den Einsatz technischer Mittel und vielen
anderen praktischen Notwendigkeiten.
Aufbauend auf das Prager Workshop fand in der Zeit von 7. bis 9. März 2005 in Wien eine Stabsübung statt
– mit aktiver Beteiligung der Staatsanwälte aus den genannten Ländern –, bei der anhand der realistischen
Übungsannahme einer erpresserischen Entführung die rechtlichen Möglichkeiten der Zusammenarbeit
für alle praktischen Erfordernisse zwischen allen beteiligten Ländern durchgespielt wurden. Als Ergebnis
der ersten beiden Veranstaltungen wurde ein Raster angefertigt, in dem die unterschiedlichen Bestimmungen in den
Staatsverträgen und in den nationalen Rechtsvorschriften sowohl von den Polizeieinheiten als auch von den
Staatsanwaltschaften im Einsatzfall abgerufen werden können. Der Direktor des Bundeskriminalamtes wurde über
den bisherigen Verlauf des Projektes informiert.
Bis Juni 2006 sind in fünf weiteren Einzelveranstaltungen zwei Vollübungen, taktische und technische
Workshops und eine Abschlusskonferenz vorgesehen. |