Pröll: Familien sollen sich ohne Wenn und Aber in Niederösterreich wohl fühlen
können
St. Pölten (nlk) - „Angesichts der demografischen Entwicklung ist es notwendig, für Familien
ein entsprechendes Umfeld zu schaffen, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu ermöglichen und Familien
auch finanziell zur Seite zu stehen“, so Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll und Landesrätin Mag. Johanna
Mikl-Leitner am Donnerstag (10. 03.) in einem Pressegespräch zur Familienpolitik in Niederösterreich.
Deshalb sollen in der NÖ Familienpolitik weitere Akzente gesetzt werden. Dazu gehören unter anderem die
Nachmittagsbetreuung an Volksschulen, die weiter ausgebaut und forciert werden soll. Wo eine derartige Betreuung
von mindestens 15 Kindern gewünscht wird, wird diese auch angeboten. Diese Maßnahmen werden mit bis
zu 10.000 Euro pro Jahr gefördert. Dazu wird künftig eine Betreuung sowohl in den Sommerferien als auch
in den Semester- und Osterferien in Niederösterreich angeboten. „Pro Initiative werden dafür wöchentlich
220 Euro zur Verfügung gestellt“, so Mikl-Leitner, die auch betonte, dass diese Betreuung nicht mehr als 43
Euro (Obergrenze) kosten werde.
Nicht zuletzt dank Initiativen wie Familienhilfe, Schulstarthilfe, Förderung von Mehrlingsgeburten oder der
Wohnbauförderung, die sich auch an der Anzahl der Kinder orientiert, habe es in Niederösterreich im Vorjahr
ein Plus von über 13.000 Geburten im Vergleich zu 2003 gegeben, so Pröll. „Niederösterreich liegt
hier mit einem Plus von 3,7 Prozent hinter Vorarlberg an zweiter Stelle und damit auch weit über dem Bundesdurchschnitt
von 2,8 Prozent.“ Ein weiteres Kriterium für die gute Entwicklung Niederösterreichs sei der Kaufkraftzuwachs,
und zwar im Ausmaß von 10 Prozent im Zeitraum von 2001 bis 2004. Dies werde auch durch das internationale
„Managermagazin“ bestätigt, das 1.200 europäische Regionen verglichen habe. „Fünf niederösterreichische
Regionen befinden sich laut diesem Magazin unter den Top 20, zwei sogar unter den Top 10“, so Pröll. „Die
Standortqualität und die Arbeitsmarktpolitik einer Region wird ganz wesentlich von einer vorausschauenden
Familienpolitik entschieden.“
Zwecks besserer Vereinbarkeit von Beruf und Familie bietet der Landesdienst, der hier mit gutem Beispiel vorangehen
möchte, auch flexible Arbeitszeitmodelle an. Neben Teilzeitarbeit gibt es ein garantiertes Rückkehrrecht,
tageweisen Einsatz in der Karenzzeit und Jobsharing-Modelle. „Der Landesdienst will hier eine Art Vorreiterrolle
übernehmen“, so der Landeshauptmann, der auch hofft, dass diese Vorgangsweise „Schule machen wird.“ „Wir wollen
mit unserer Familienpolitik ein Ambiente und ein Umfeld schaffen, wo sich die Familien ohne Wenn und Aber wohl
fühlen können.“
Große Zustimmung findet auch die pädagogische Qualität in den Kindergärten. Laut Mikl-Leitner
sind mehr als 94 Prozent mit der pädagogischen Qualität sehr zufrieden bzw. zufrieden. Dennoch lässt
die Bereitschaft, Kinder zu haben, immer mehr nach. Mikl-Leitner: „Waren früher 10 Prozent der Frauen kinderlos,
sind es heute bereits 30 Prozent. Im Jahr 2020 werden es bereits 40 Prozent sein.“ |