Bundeskanzler Schüssel prämiert EV Group E. Thallner GmbH aus Oberösterreich zum
Staatspreis-Sieger. Econovius geht an FEMTOLASERS Produktions GmbH aus Wien
Wien (bmwa) - Der 25. Staatspreis "Innovation" des Bundesministeriums für Wirtschaft
und Arbeit wurde am Mittwoch (09. 03.) im Großen Redoutensaal der Wiener Hofburg dem oberösterreichischen
Unternehmen EV Group E. Thallner GmbH für die Entwicklung einer vollautomatischen Maschine zur Herstellung
von SOI-Wafern zuerkannt. Anlässlich des Jubiläums haben Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel und
Wirtschafts- und Arbeitsminister Dr. Martin Bartenstein die Ehrung gemeinsam vorgenommen und dabei Innovation und
Technologie als zentrale Themen einer nachhaltig orientierten Wirtschaftspolitik hervorgehoben.
Bundeskanzler Schüssel zum 25-Jahr-Jubiläum dieses Staatspreises: "Innovation ist und war für
Österreich immer ein Schlüsselthema. Wenn wir heute in der Geschichte der Innovationen zurückblicken,
so hat der Gastgeber zum Staatspreis Innovation, Wirtschaftsminister Bartenstein, schon als ÖVP-Industriesprecher
im Jahre 1994 die Wichtigkeit dieser Themen betont und seither stets gefördert und unterstützt. Dass
wir heute zum 25. Mal ein international höchst erfolgreich tätiges, österreichisches Unternehmen
mit dem Staatspreis Innovation auszeichnen können, ist für mich ein Signal für die starke Kraft
der Innovation, die Österreichs Wirtschaft innewohnt."
Minister Bartenstein verwies in seiner Ansprache auf den Zusammenhang zwischen Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit
"Gerade ein kleines Land wie Österreich lebt mit seiner Wirtschaft von der Kraft der Innovation. Durch
innovative Leistungen ist es Österreichs Wirtschaft stets gelungen, gegen die internationale Konkurrenz zu
bestehen und zu einem wichtigen Hochtechnologiestandort im europäischen Kontext zu werden. Durch die Innovationskraft
der österreichischen Unternehmen – das beweist zum 25. Mal das Siegerunternehmen als leuchtendes Beispiel
– werden neue, hochqualifizierte Arbeitsplätze geschaffen und zukunftsträchtige Stellen gesichert. Innovation
und Technologie zu fördern wird daher auch weiter – in Zusammenarbeit mit unseren europäischen Regierungskollegen
– wichtigstes wirtschaftspolitisches Anliegen bleiben".
Jurysprecher Norbert Wieser, Vorstandsvorsitzender von Tele2/UTA, begründete die Entscheidung für die
oberösterreichische Firma EV Group E. Thallner GmbH folgendermaßen: "Die von der EV Group E. Thallner
entwickelte Maschine zur Herstellung von SOI-Wavern ermöglicht der Elektronikindustrie, Produkte wie etwa
Laptops oder Mobiltelefone herzustellen, die bei zehnfacher Geschwindigkeit nur ein Hundertstel an Energie benötigen.
Die Jury hat hier einen beispielgebenden Betrieb für innovative Leistungen und deren wirtschaftliche Umsetzung
gesehen und zeichnet die EV Group E. Thallner GmbH daher mit dem Staatspreis Innovation aus.
Innerhalb von nur 10 Jahren stieg die EV Group E. Thallner von einem lokalen Anbieter zum Weltmarktführer
auf. Das Unternehmen ist eine fast typische österreichische Erfolgsgeschichte - ein Nischenanbieter mit Weltgeltung
und überdies auch noch in einem absoluten Zukunftsfeld, der Nanotechnologie, ein Leitbetrieb. Die EV Group
E. Thallner ist in einem weiter wachsenden Markt mit hoher Reputation und besten Chancen tätig und bietet
hochqualifizierte Arbeitsplätze mit hoher Zukunftssicherheit. Der Erfolg des Unternehmens unterstreicht Österreichs
innovative Kraft in der Hochtechnologie und die hervorragende Positionierung in Prozesstechnik und im Anlagenbereich."
"Als langjähriger Organisator des Staatspreises Innovation möchte ich namens der austria wirtschaftsservice
allen Siegern gratulieren. Innovation und Technologie sind für die aws ein wesentliches Schwerpunkt- und Querschnittsthema.
Die Unterstützung von innovativen Unternehmen und die Förderung von Innovationen in der Wirtschaft sind
der österreichischen Förderbank austria wirtschaftsservice Auftrag und Anliegen zugleich", resümiert
Peter Takacs, Sprecher der Geschäftsführung der aws als Veranstalter des Wettbewerbes. "Besonders
freut uns, dass die Austria Wirtschaftsservice Gruppe sowohl die EV Group E. Thallner GmbH als auch FEMTOLASERS
Produktions GmbH zu ihren Kunden zählt und so zum heutigen Erfolg mit beitragen durfte."
Liste der nominierten Unternehmen
Für den Staatspreis Innovation werden in den einzelnen Bundesländern Landeswettbewerbe durchgeführt.
Aus den neun Landessiegern wird der Staatspreisträger ermittelt, die anderen acht werden als "für
den Staatspreis nominiert" ausgezeichnet.
Burgenland Tridonic Optoelectronics GmbH
Kärnten Rappold Winterthur Technologie GmbH
Niederösterreich Biomin Innovative Animal Nutrition GmbH
Oberösterreich EV Group E. Thallner GmbH
Salzburg AB Mikroelektronik GmbH
Steiermark AVL List
Tirol Traktorenwerk Lindner Gmb
Vorarlberg MAWERA Holzfeuerungsanlagen GmbH
Wien flugwerkzeuge aviation software gmbh
Econovius 2004
Burgenland Schrödl Brigitte
Kärnten CISC Semiconductor Design + Consulting GmbH
Niederösterreich KKG Katamaran KonstruktionsgmbH
Oberösterreich Aigner GmbH
Salzburg sht-Heiztechnik aus Salzburg GmbH
Steiermark pro aqua Diamantelektroden Produktion
Tirol Spenglerei Franz Reisner
Vorarlberg PET FLAT
Wien FEMTOLASERS Produktions GmbH
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Oberösterreicher machen Laptops und Handys Beine: Mit der Entwicklung einer vollautomatischen Maschine
zur Herstellung von SOI-Wafern wurde die EV Group E. Thallner GmbH aus Schärding zum Staatspreis Innovation
nominiert. SOI-Wafer (Silicon-on-Insulator) sind ein neuartiges Ausgangsmaterial für die Elektronikindustrie.
Sie ermöglichen höhere Integrationsdichten und Miniaturisierungsgrade von elektronischen Schaltkreisen
und Speicherbausteinen. Anwendungen sind Mobiltelefone, Laptops mit Multimediafunktionen oder Mikroprozessoren.
Elektronische Produkte aus SOI-Wafern sind um den Faktor 10 schneller bei einem Stromverbrauch der um den Faktor
100 geringer ist.
Mehr zum Econovius-Sieger - FEMTOLASERS Produktions GmbH aus Wien
Der neu entwickelte Laser – basierend auf Femtosekundentechnologie - hat eine Spektralbreite im Nanometerbereich
und eröffnet erstmals Anwendungen außerhalb von wissenschaftlichen Labors in Medizin und Industrie.
Der Laser ist bedeutend kompakter und hat zehn Mal kürzere Laserimpulse als herkömmliche Konkurrenzprodukte.
Die innovative Mikroprozessorsteuerung erlaubt dabei die Stabilisierung diverser kritischer Laserparameter. Wichtige
Grundlagenarbeit hat das vierköpfige Projektteam im eigenen Christian-Doppler-Labor erbracht, wobei 15 Patente
von der Neuheit der Entwicklung zeugen. Eine besonders viel versprechende Einsatzmöglichkeit des neuen Lasergeräts
ergibt sich im Bereich der optischen Kohärenz Tomographie. Hier erlaubt die bedeutend bessere Auflösung
bei der Untersuchung der Netzhaut eine bessere Diagnose und die Früherkennung von Augenkrankheiten. Des Weiteren
ermöglicht das System auch Vorschritte im dermatologischen Bereich der Krebsvorsorge. |