Bozen (lpa) - „Den Sternen entlang“ kann man ab kommendem 15. März auf Schloss Tirol wandeln. Zur
Wiedereröffnung des Südtiroler Museums für Kultur- und Landesgeschichte nach der Winterpause wird
unter diesem Titel eine Ausstellung über den Jakobsweg nach Santiago de Compostela gezeigt.
Als "Sternenweg" wurde der Jakobsweg bereits von den Kelten begangen. Nach der Entdeckung des Grabes
des Apostels Jakobus im spanischen Galicien im 9. Jahrhundert wurde Santiago nach Rom und Jerusalem zu einem der
wichtigsten Pilgerorte der römisch-katholischen Kirche. Der Jakobsweg entwickelte sich zu einer bedeutenden
Handelsstraße. Nachdem der Weg in den vergangenen Jahrhunderten an Bedeutung verloren hatte, erlebt er seit
dem Jahr 1984 eine Renaissance: In diesem Jahr wurde er auf Drängen der galizischen Bischöfe zur "Ersten
europäischen Kulturstraße" erklärt. Im vergangenen Jahr besuchten 190.000 Pilger das Grab
des Heiligen Jakob. Was ist es, das diese Menschen durch die Pyrenäen und über die Meseta bis nach Galizien
treibt?
In der Ausstellung "Den Sternen entlang" suchen der österreichische Fotograf Christoph Lingg und
die Kulturjournalistin Susanne Schaber, von der die Texte stammen, Antworten auf diese Frage. Die Ausstellung "Den
Sternen entlang - Auf dem Jakobsweg nach Santiago und Finisterre" wird
am 15. März 2005
um 11 Uhr
auf Schloss Tirol
eröffnet. Die Ausstellung zeigt zudem Zeugnisse von Tiroler Pilgern aus verschiedenen Jahrhunderten: als
Prunkstück, den Pilgermantel von Jakob VII Trapp, (1560) aus der Churburg. Muscheln aus dem 11. und 14. Jh.
eine Paulus- und Petrusstatuette aus dem 12./13. Jh. und eine Goldmünze von 1370 ca. Diese Objekte wurden
bei archäologischen Grabungen in Mittewald, Truden und Sterzing gefunden und werden jetzt erstmal der Öffentlichkeit
vorgestellt. Die Ausstellung, die bis zum 15. Mai auf Schloss Tirol gezeigt wird, war bereits in Wien, Eisenstadt,
Laibach, Passau und Zürich zu sehen. Zur Ausstellung sind eine Videoshow zum Thema "Pilgern", eine
Klanginstallation und eine Lesung geplant. Außerdem wird ein gleichnamiges Buch zur Ausstellung erscheinen.
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