Eisenstadt (blms) - Den "94. Internationalen Frauentag" nahm die
Frauenreferentin der Burgenländischen Landesregierung, Landesrätin Verena Dunst, am Dienstag (08. 03.)
zum Anlass, um im Rahmen des 3. Frauenlandtages im Landhaus in Eisenstadt mit Unterstützung des Frauenbüros
des Landes das Thema "Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben" näher zu beleuchten. Expertinnen
und Betroffene diskutierten dabei über die komplexe Materie der Chancengleichheit sowie der Gleichstellung
von Frauen und Männern. Über den Status Quo bzw. auch über Perspektiven für die Zukunft diskutierten,
unter anderem, Frauenreferentin Landesrätin Verena Dunst, Landesamtsdirektor WHR Dr. Robert Tauber, die Geschäftsführerin
des AMS-Burgenland Mag.a Helene Sengstbratl, die Gleichbehandlungsanwältin Dr.in Ingrid Nikolay-Leitner, Renate
Csörgits, Vizepräsidentin und Bundesfrauenvorsitzende des ÖGB und die Unternehmerin Sonja Biricz.
Dazu Landesrätin Dunst: "Durch gemeinsame Akzente und entsprechend gestaltete Rahmenbedingungen hat sich
vieles zum Positiven verändert. Die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie ist heute wie gestern nicht nur deshalb
ein wichtiges Problem, weil sie einen großen Teil der Bevölkerung, vor allem Frauen, betrifft, sondern
auch weil sie eines der Grundprobleme der Gleichstellung überhaupt darstellt. Frauen sind deshalb mehr den
je gefordert, selbst bestimmend ihren Weg zu gehen und mit dem richtigen Augenmaß das eigene Leben zu gestalten.
Größtmögliche Ausbildung und bedarforientierte Qualifikation sind unverzichtbare Parameter, um
Schritt für Schritt eine nachhaltige Verbesserung dieser Situation herbeizuführen".
Am 08. März eines jeden Jahres gehen Frauen auf die Straße, um für ihre Rechte zu kämpfen.
Zum ersten Frauentag 1911 kamen in Dänemark, Österreich, Schweden, der Schweiz, Deutschland und in den
USA Frauen zu Demonstrationen und Versammlungen zusammen. Im Mittelpunkt stand damals die Forderung nach dem Wahlrecht
für Frauen. Seitdem orientieren sich die Forderungen in jedem Jahr an der aktuellen politischen Lage des einzelnen
Landes.
"Es geht um gleichen Lohn für gleiche Arbeit, Gleichberechtigung auf dem Arbeitsmarkt, um den verstärkten
Kampf gegen Diskriminierung und Abhängigkeit, um Vollzeit-, statt Teilzeitbeschäftigung, um die Sensibilisierung
des Hin- und nicht Wegschauens bei Armutsgefährdung bzw. um die Vermeidung physischer, aber auch psychischer
Gewalt", so die Frauenreferentin der Burgenländischen Landesregierung.
Der Internationale Frauentag hat schon eine lange Tradition und geht auf die Arbeiterinnenbewegung um die Jahrhundertwende
zurück. Seit Beginn des Kapitalismus wurden die Frauen der Arbeiterklasse doppelt ausgebeutet - als Frauen
und bei der Fabrikarbeit unter menschenunwürdigen Bedingungen.
So führten die nordamerikanischen Sozialistinnen 1909 erstmals einen nationalen Frauenkampftag durch, um für
die Ideen des Sozialismus zu werben und das Frauenwahlrecht zu propagieren. Ein Jahr später wurde von der
2. Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen auf Initiative von Clara Zetkin die alljährliche
Durchführung eines internationalen Frauentages festgelegt, der sich gegen die mehrfache Ausbeutung richtete.
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