Kleinbetriebe dokumentieren "gelebte Nachhaltigkeit"  

erstellt am
09. 03. 05

WKÖ unterstützt KMUs bei ihrem ersten Nachhaltigkeitsbericht - "Nachhaltig wirtschaften - und darüber sprechen!"
Wien (pwk) - Österreichs Klein- und Mittelbetriebe (KMU) erbringen ausgezeichnete Leistungen im Bereich der Nachhaltigkeit. „Die KMUs sind der Motor unserer Wirtschaft. Umso erfreulicher, dass sie nachhaltig zu wirtschaften verstehen und dies jetzt auch in einwandfreien Berichten dokumentieren können“, begrüßt der Leiter der Abteilung für Umwelt- und Energiepolitik, Doz. Stephan Schwarzer, die Tatsache, dass die bisher nur von großen Unternehmen verfassten Nachhaltigkeitsberichte auch von kleineren Betrieben vorgelegt werden. „Für KMUs ist ein schonender Umgang mit den Ressourcen selbstverständlich. Viele arbeiten nachhaltig, ohne dies zu wissen“

Im Rahmen eines Pilotprojektes haben das WIFI Unternehmerservice der WKÖ, die Ökologische Betriebsberatung Niederösterreich und die Ökoberatung Oberösterreich vier Unternehmen bei der Erstellung ihres ersten Nachhaltigkeitsberichtes unterstützt. Es sind dies das Autohaus Robert Stipschitz (NÖ), die Seminarhotels Steinschalerhof und Steinschaler Dörfl (NÖ), die Gfrerer Isolierwerk GmbH (OÖ) und die Poloplast GmbH & Co KG (OÖ).

Als Basis für die Nachhaltigkeitsberichte dient der Leitfaden „Reporting about Sustainability - In 7 Schritten zum Nachhaltigkeitsbericht“ (pdf-file, 1,3MB), der unter anderem im Auftrag der Wirtschaftskammer Österreich erarbeitet wurde.

Der erste Nachhaltigkeitsbericht eines Betriebes dient zunächst der eigenen Positionierung. Zukunftsthemen und Potenziale werden erkannt und in Wettbewerbsvorteile verwandelt. Nachhaltigkeit wird damit zu ein immer wichtiger werdenden Wettbewerbsfaktor. „Es gilt, durch soziale und ökologische Verantwortung einen langfristigen wirtschaftlichen Erfolg zu sichern, neue Marktnischen zu besetzen und flexibel auf geänderte Rahmenbedingungen zu reagieren“, erklärt dazu der zuständige Experte in der Umweltpolitischen Abteilung, Christoph Haller.

Nach Angaben des World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) gebraucht heute bereits jedes zweite Unternehmen einen Nachhaltigkeitsbericht als Einstieg in das Thema. Bisher nützten vor allem große Unternehmen diese Möglichkeit.

Kleinere Unternehmen können sich in der Öffentlichkeit als Vorreiter positionieren; insbesondere mit ihrem ersten Nachhaltigkeitsbericht finden sie Interesse bei den Medien und kritischen Gruppen. Zusätzlich dient ein solcher Bericht auch als Management-Instrument, um das Unternehmen strategisch besser auszurichten. „Die Nachhaltigkeitsberichterstattung ist ein wichtiger Impuls, mit dem diese Wirtschaftsweise stärker im Unternehmen verankert wird und dadurch eine innovative, wettbewerbsfähige sowie ökologisch und gesellschaftlich sinnvolle Entwicklung des Unternehmens unterstützt, fasst Haller zusammen. „Deshalb möchten wir andere Unternehmen ausdrücklich dazu ermuntern, ebenfalls diesen Weg zu gehen“.

Die vier Pilotunternehmen wurden bei ihrem Nachhaltigkeitsbericht von Mitarbeitern der Beratungsunternehmen Wallner & Schauer bzw. Denkstatt unterstützt. Bei der Analyse der Ausgangssituation wurden auch Schwachstellen mit möglichen Auswirkungen auf den Betrieb oder die Umwelt aufgezeigt.

Die beteiligten Unternehmen können sich, so Haller, über durchwegs positive Reaktionen auf ihren ersten Nachhaltigkeitsbericht freuen.
     
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