Literaturaktion "Innsbruck liest 2005"  

erstellt am
08. 03. 05

Innsbruck (rms) - Das städtische Kulturamt setzt mit der Aktion "Innsbruck liest 2005" erneut Akzente in Richtung Literaturförderung. Nach der Innsbrucker Premiere im Vorjahr sind die Veranstalter optimistisch, dass die Aktion wieder gut angenommen wird. Gemeinsam mit Sponsoren werden auch heuer 10.000 Exemplare eines "Lesestoffs" in Umlauf gebracht.

2005 fiel die Wahl auf das Buch "Wundränder" des Südtiroler Autors Sepp Mall. Vorgestellt wurde das Literaturprojekt am Montag (07. 03.) im Rahmen eines gemeinsamen Pressegespräches von Bürgermeisterin Hilde Zach, Kulturamtsleiterin Mag. Birgit Neu, sowie Dr. Karin Zangerl (Kulturamt) und Prof. Dr. Johann Holzner (Brenner Archiv).

"Ich erhoffe, mir von "Innsbruck liest 2005" eine Bewegung zum Thema Literatur, sodass man ins Gespräch kommt und sich über den Inhalt des Buches austauscht", so Bgm. Zach, die in der Leseaktion "Innsbruck liest" einen Kulturauftrag sieht.

Auch heuer gibt es natürlich keinen x-beliebigen Text eines x-beliebigen Autors. Das Buch wurde wieder von einer Fachjury (Dr. Daniela Strigl, Literaturkritikerin, Mag. Anna Wieland, Wagnersche Buchhandlung, Martin Pichler, Autor aus Südtirol; wissenschaftliche Leitung: Univ.- Prof. Dr. Johann Holzner, Brenner Archiv) ausgewählt und entspricht den literarischen Qualitätsstandards.

2004 wurde die Innsbrucker Leserschaft von "Der Kameramörder", einem Krimi von Thomas Glavinic, der polarisierte und den Leser zwang eine Position einzunehmen, die ihm nicht entsprach, in den Bann gezogen. 2005 wurde mit "Wundränder" ein politischer Gesellschaftsroman ausgewählt. Sepp Mall erzählt in seinem im Vorjahr veröffentlichten Text zwei parallel laufende Geschichten, die er immer wieder miteinander verwebt. Ort des Geschehens ist diesmal Südtirol um 1966. Damit könnte das Buch diesmal auf breitere Zustimmung stoßen. Insgesamt, so die Erwartung von Prof. Holzner, wird der Roman aber auf Grund des Themenkomplexes aufrütteln: "Der Text zeigt ein ganz anderes manchmal widerspruchsvolles Bild als die Histographie. Die Generation der Helden, Väter und Freiheitskämpfer kommt dabei nicht unbedingt immer gut davon."

Mit der Wahl des Autors traf es heuer keinen unbekannten in der Innsbrucker Literaturszene. Der 1955 in Graun in Südtirol geborene Literat hat in Innsbruck studiert wurde bereits 1990 für seinen Gedichtband "Polnische Dörfer mit dem seit 1976 alle zwei Jahre in einem anderen Kunstzweig ausgeschriebenen "Preis der Landeshauptstadt Innsbruck für künstlerisches Schaffen" im Teilgebiet Lyrik mit dem ersten Preis ausgezeichnet.

Ab 10. März ist der Lesestoff in der Stadtbücherei Innsbruck (Colingasse 5a), im TT-Kundencenter in den Rathaus Galerien, IKB Kundencenter (Salurnerstraße 11), in allen RLB-Bankstellen in Innsbruck Stadt sowie in einem IVB Bus in der Maria-Theresien-Straße zu erhalten. Im IVB-Bus findet darüber hinaus von 10 bis 11 Uhr auch eine Signierstunde mit dem Autor statt.

In Begleitveranstaltungen bis 19. März kann wieder über das Buch, und Literatur im Allegemeinen diskutiert werden.

Die Präsentation des Buches erfolgt am 9. März um 20.15 Uhr im Rahmen einer Autorenlesung im ORF Kulturhaus. Dort erhalten Literaturfans auch die ersten Bücher. Die Eröffnung nimmt Bgm. Hilde Zach vor.

Eine weitere Lesung des Autors am 11. März um 20 Uhr im Kulturgasthaus Bierstindl im Rahmen der "3 Tage der jungen deutschsprachigen Literatur in Innsbruck" findet unter dem Motto "Der Autor liest unveröffentlichte Prosa" statt.

Das Literaturhaus am Inn ist am 15. März um 20 Uhr Veranstaltungsort einer Lesung mit Ursula Fricker und Evelyn Grill. Beide Damen waren mit ihren Publikationen "Fliehende Wasser" bzw. "Winterquartier" mögliche Kandidatinnen für "Innsbruck liest 2005". Jurymitglied Daniela Strigl stellt die Autorinnen sowie ihre beiden Bücher vor. Im Anschluss daran findet eine Lesung statt. Die Veranstaltung ist eine gemeinsame Aktion des Literaturhauses am Inn und des PEN-Club Tirol.

Wie im vergangenen Jahr resümiert eine Expertengruppe am 16. März um 19 Uhr bei einer Veranstaltung zum Thema "Warum gerade dieses Buch?" über die diesjährige Literaturaktion. Die Podiumsdiskussion wird von Michael Sprenger moderiert. Dabei haben Interessierte die Möglichkeit sich mit den Mitgliedern der Jury und dem Autor auszutauschen.

Am 19. März ab 10 Uhr rundet eine vom Literaturmagazin Congnac&Biskotten und dem Turmbund veranstaltete "Schreibwerkstatt" das Rahmenprogramm zu "Innsbruck liest" ab. Dazu wurden Tiroler Jungautoren eingeladen sich zu bewerben.

Sponsoren der Aktion: IKB Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB), Raiffeisen-Landesbank Tirol-AG (RLB), Land Tirol (Kulturabteilung), Innsbrucker Verkehrsbetriebe (IVB), Stadt Innsbruck (Kulturamt), Kulturhaus Tirol, Tiroler Tageszeitung, Studia, Schenker Sinne Logostics.
     
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