Blachfellner und Buchinger zu Bauprogramm für Seniorenheime: Bis 2007 rund 600 neue Wohnheimbetten
Salzburg (lk) - Gemeinsam informierten am Montag (07. 03.) Wohnbaureferent Landesrat Walter
Blachfellner und Sozialreferent Landesrat Dr. Erwin Buchinger über das gemeinsame neue Bauprogramm für
die Errichtung von Senioren- und Behindertenwohnheimen im Land Salzburg. „Bis 2007 sollen insgesamt rund 600 neue
Wohnheimbetten entstehen, das entspricht einem jährlichen Investitionsvolumen von rund 200 Betten, wobei wir
flexibel sind: Es spielt aus Sicht der Wohnbauförderung keine Rolle, ob es sich dabei um Neubauten oder Sanierungen
handelt“, erläuterte Landesrat Blachfellner den Umfang der Maßnahmen. Jährlich werden dazu Wohnbauförderungsgelder
in der Höhe von rund 8,8 Millionen Euro investiert. „In Salzburg bieten wir für Senioren die dichteste
Versorgung aller Bundesländer – sei es im Seniorenheimbereich oder bei den Sozialen Diensten. Unser Ziel ist
es jetzt, die Seniorenheime in den Gemeinden pflegetauglich zu gestalten“, ergänzte Landesrat Buchinger die
neue Prioritätensetzung. Deshalb sind ein großer Teil der Projekte Anbauten und Umrüstungsmaßnahmen,
bei Neubauten wird von vornherein Wert auf die Pflegetauglichkeit gelegt. Grundlage für das beschlossene Bauprogramm
von Sozial- und Wohnbauressort bildet der Bedarfs- und Entwicklungsplan des Sozialressorts, der über den Pflegbedarf
in den einzelnen Gemeinde Aufschluss gibt.
2005 stehen Seniorenpflegeheime im Bürmoos, Maishofen und Tamsweg ebenso auf dem Programm wie der pflegegerechte
Umbau des Seniorenheimes Hellbrunn in der Stadt Salzburg. Ebenfalls fix eingeplant ist der Umbau in Altenmarkt,
allerdings wird es hier mit der Gemeinde noch Detailgespräche geben. Einen dringenden Bedarf gibt es an Behindertenwohnheimen,
mit einem neuen Haus in Oberndorf und einer Erweiterung des bestehenden Hauses in Wals soll 2006 ein Teil des Bedarfs
gedeckt werden. Des Weiteren ist eine „Aufrüstung“ des Seniorenheims in Anif in Hinblick auf mehr Pflegetauglichkeit
geplant sowie ein Neubau in Seekirchen. 2007 steht mit dem Seniorenheim Hallein ein sehr großes Haus zur
Sanierung an, darüber hinaus soll in Mauterndorf oder Mariapfarr ein weiteres Haus realisiert werden.
„Musterprojekt“ Bürmoos
Als wegweisend für Neubauten gilt das gelungene Konzept des Seniorenheimes Bürmoos, das in enger Kooperation
mit dem Partnerheim in Oberndorf betrieben werden soll. Sowohl Pflegeleistungen als z.B. auch die Verköstigung
sollen gemeinsam abgewickelt werden. „Hier wird innovativ gearbeitet – von der Kirchturmpolitik vergangener Zeiten
kann keine Rede sein. Hier arbeiten zwei Gemeinden in einem Gemeindeverband an einer Lösung für eine
Großregion“, so Blachfellner.
Pflegetauglichkeit als oberste Priorität
„Bei Neubauten müssen wir nur noch ganz wenige Lücken im Versorgungsnetz schließen. Viel
wichtiger ist es vor allem, alte Heime pflegetauglich zu gestalten“, erläuterte Landesrat Dr. Buchinger die
neuen Anforderungen an den Wohnbau. Früher wurden Seniorenheime oft als Wohnheime für an sich mobile
Menschen konzipiert, die heute von Sozialen Diensten betreut werden. Daher wurde in vielen Heimen wenig Augenmerk
auf die Pflegetauglichkeit gelegt. Deshalb sei beispielsweise der Umbau in Anif besonders wichtig, sagte Buchinger.
„Einige Heime sind nur bedingt pflegetauglich. Lifte, in die kein Krankenbett hineinpasst, und enge Sanitäranlagen
bilden dabei das Hauptproblem.“ Für die Zukunft geht der Landesrat davon aus, dass Menschen mit niedriger
Pflegestufe von den Sozialen Diensten betreut werden können. „Wir haben in Salzburg viel investiert, um die
Sozialen Dienste flächendeckend anbieten zu können. Angesichts der demographischen Entwicklung werden
wir hier noch sehr viel investieren müssen, letztlich kommen wir damit jedoch einem Wunsch der Menschen entgegen:
so lange wie möglich im gewohnten Umfeld in den eigenen vier Wänden leben zu können.“ Da konsequenterweise
dann Menschen mit höherer Pflegestufe in die Seniorenheime kommen, genießt die pflegegerechte, barrierefreie
Ausstattung höchste Priorität.
Ein Seniorenheim sichert 200 Arbeitsplätze
Die Investition in den Bau von Seniorenheimen sei auch ein wichtiger Impuls für die Bauwirtschaft. „Durch
die Errichtung eines Seniorenheimes mit beispielsweise rund 70 Betten werden zirka 200 Arbeitsplätze gesichert
oder geschaffen“, erläuterte Blachfellner aktuelle Berechnungen der Wohnbauförderungsabteilung des Landes. |