Caritaspräsident Küberl ist Ehrendoktor der KTU Linz  

erstellt am
18. 03. 05

Wien / Linz (caritas) - An der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz fand am Mittwoch (16. 03.) die Ehrenpromotion von Caritaspräsident Franz Küberl zum Doktor der Theologie statt. Die Verleihung des Ehrendoktorats durch das Fakultätskollegium der KTU erfolgte "im Blick auf die Verdienste von Franz Küberl für eine glaubwürdige Darstellung der sozialen Botschaft der Kirche. Die Kath.-Theol. Privatuniversität Linz anerkennt damit seine beratende Unterstützung des Bischofs und der ganzen Diözese von Linz. Und sie würdigt damit, dass Franz Küberl in der Öffentlichkeit der österreichischen Gesellschaft ein weithin hörbares Gewissen zur Wahrnehmung der sozialen Lage der Menschen darstellt", erklärte Studiendekan Univ.-Prof. Dr. Christoph Niemand bei der Feier, bei der zahlreiche Gäste aus Kirche, Politik, Wissenschaft und Wirtschaft – an ihrer Spitze Bischof Dr. Maximilian Aichern und Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer –von Rektorin Univ.-Prof. Dr. Ilse Kögler begrüßt werden konnten.

Der Linzer Diözesanbischof betonte, Küberls mutige und klare Worte aus gediegenem Wissen und solidarischer Haltung ließen immer wieder aufhorchen; doch bleibe es nicht beim Wort, es folge auch stets die Tat. Franz Küberl habe zum sozialen Klima in Österreich wesentlichste Impulse beigesteuert; die Caritas sei heute das Aushängeschild der Kirche. Das Handeln des "markanten Christen" Küberl sei immer theologisch, immer biblisch.

Der Pastoraltheologe Univ.-Prof. Dr. Peter Hofer führte in seiner Laudatio aus, die "Caritas" und ihr Präsident Franz Küberl "seien geradezu ein Synonym für den Kampf gegen Armut und für gelebte Solidarität", und zwar weit über Österreich hinaus. Küberl sei "ein Hungerleider nach Gerechtigkeit, ein streitbarer Friedensengel", der "Biotope der Hoffnung" in einem von wirtschaftlicher Ungerechtigkeit und mangelnder Solidarität geprägtem Klima schaffe. Franz Küberl und die Caritas erinnerten aber auch an den ursprünglichen Charme, an die grundsätzliche Liebenswürdigkeit des Christentums.

In seinen Dankesworten meinte der frischgebackene Ehrendoktor, drei Fragen hätten ihn sehr oft beschäftigt: das Wesen der Caritas und ihrer prägenden Leitbilder, die Frage, wie Freiheit und Verantwortung zusammengehen, und wie man die Gesellschaft in Balance bringen könne. Gottesliebe und Nächstenliebe bildeten eine unauflösliche Einheit. Eines verliert seinen Kern ohne das andere. "Was der sonntägliche Kirchgang bringt, zeigt sich montags beim Umgang mit der schönen und mit der strapaziösen und unansehnlichen Caritas. Wie über Asylwerber und sozial Schwache, Sozial Schwierige geredet wird – wie mit und an ihnen gehandelt wird." Nächstenliebe sei wesentlich auch eine Herausforderung für die Politik. Das christliche Menschenbild sei ein großes Versprechen, dass auch eingelöst werden müsse, wenn es um Sterben auf Intensivstationen, um den Schutz der Menschenrechte für alle Menschen – Asylwerber und Inländer – und um das Miteinander der Religionen gehe.

Ziel gesellschaftlichen Lebens müsse es sein, die Verwirklichungschancen und Entfaltungsmöglichkeiten des Mensch-Seins in seiner Fülle und Universalität in Gemeinschaft zu realisieren. "Demnach muss es unser politisches Ziel sein, Menschen zu befähigen, Verantwortung für sich und ihre Mitmenschen zu übernehmen. Das heißt aber auch, ihnen jenen Grad an Freiheit zu ermöglichen, der verantwortungsvolles Handeln erst möglich macht. Dazu bedarf es eines Mindestmaßes an Sicherheit", betonte Franz Küberl. Freiheit und Sicherheit seien kein Gegensatzpaar in der Sozialpolitik, wie dies oft in Diskussionen suggeriert werde. Ebenso treffe dies auf private soziale Netze und sozialstaatliche Institutionen zu.

Franz Küberl wurde 1953 in Graz geboren und ist seit Jahrzehnten im kirchlichen Bereich tätig. 1994 wurde er zum Direktor der Caritas der Diözese Graz-Seckau bestellt, 1995 als erster Laie zum Präsidenten der Caritas Österreich gewählt.
     
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