Wien (rk) - Wiens Kulturstadtrat Mailath-Pokorny überreichte dem Autor und Kabarettisten Werner Schneyder
in Anwesenheit von Bürgermeister Michael Häupl am Donnerstag (17. 03.) das "Goldene Verdienstzeichen
des Landes Wien". In seiner Begrüßung erinnerte Andreas Mailath-Pokorny an persönliche Begegnungen
mit Werner Schneyder, aus denen sich Freundschaft entwickelte. "Die

v.li.n.re.: Bürgermeister Dr. Michael Häupl, Werner Schneyder, Peter Marboe und
StR. Dr. Andreas Mailath-Pokorny, Foto: media wien |
Auszeichnung ist Anerkennung und Respekt für das, was Werner Schneyder tut; für sein künstlerisches
Schaffen, das einen wesentlichen Kulturbeitrag darstellt." Zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik und
Kultur wohnten der Feierstunde bei, darunter Stadträtin Sonja Wehsely, GR-Vorsitzender Rudolf Hundstorfer,
SPÖ- Bundesparteivorsitzender Alfred Gusenbauer, Bundeskanzler a. D. Franz Vranitzky, die Kulturstadträte
a.D. Franz Mrkvicka und Mozartintendant Peter Marboe, Erika Pluhar, Heinz "Honzo" Holecek und Jedermann-Darsteller
Peter Simonischek.
Achim Benning, ehemaliger Burgtheaterdirektor, würdigte in essayistischer Form die Verdienste Werner Schneyders
als politischer Kabarettist und satirischer Autor: Wut und Liebe seien die Triebfedern seines vielfältigen
und umfassenden künstlerischen Schaffens. Werner Schneyders bestechendste Eigenschaft sei Mut, nicht Heldenmut,
sondern "Alltagsmut".
Werner Schneyder bedankte sich bei der Stadt mit einem "Goldenen Verdienstzeichen des Werner Schneyder"
für "die Sehnsucht nach Theater, Stadion und Heumarkt, für die damalige Kellertheaterszene, die
ihn mehr prägte als Burg und Oper, für die Frau, mit der mehr als vierzig Jahren zusammenleben durfte".
Biographie Werner Schneyder
Werner Schneyder kam 1937 in Graz zur Welt, wuchs in Klagenfurt auf. Er studierte Publizistik und Kunstgeschichte
an der Universität Wien. In seiner Jugend war er aktiver Fußballer, danach Dramaturg an den Landestheatern
in Salzburg und Linz. Ab 1965 ist er als freiberuflicher Autor und Regisseur bei Radio und Fernsehen tätig.
Von 1974 an ist er politisch-literarischer Kabarettist, zuerst im Duo mit Dieter Hildebrandt (in der berühmten
Münchner Lach- und Schießgesellschaft), seit 1982 mit Solo-Programmen und Chansons. Gelegentlich inszeniert
er auch am Theater, u. a. auch Operetten. Sein literarisches Schaffen umfasst neben Kabarett-Texten auch Aphorismen,
Erzählungen, Satiren, Gedichte und auch eine Kästner-Biografie, die unter dem Titel "Erich Kästner
- ein brauchbarer Autor. Literarisches Portrait" 1982 erschienen ist. Eine kleine Auswahl weiterer Veröffentlichungen:
"Schlafen Sie gut, Herr Tucholsky" (1983), "Reimzeit" (Gedichte, 1995) sowie die Essaysammlung
"Ansichten eines Solisten" (2002). 1981 erhielt Werner Schneyder den Johann- Nestroy-Ring für seine
satirisch-kritische Leistung. Zuletzt stand er gemeinsam mit Erika Pluhar im Stück "Verzeihen Sie, ist
das hier schon die Endstation", das er auch inszeniert hat, auf der Bühne. |