Fleisch und Gemüse teurer, Wohnen und Energie weiterhin hoch
Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Februar 2005 beträgt nach Berechnungen
der Statistik Austria 2,8% und ist damit nur wenig niedriger als im Jänner und Dezember (je 2,9%), jedoch
deutlich höher als im Herbst (November und Oktober je 2,6%, September 2,1%). Die Inflation wird weiterhin
vornehmlich durch die Hauptgruppe Wohnen verursacht. Dazu halten Preiserhöhungen bei Zigaretten und neuerdings
bei Gemüse und Fleisch die Teuerung hoch.
Der Indexstand des Verbraucherpreisindex (VPI) für den Monat Februar 2005 betrug 110,0 (2000=100). Gegenüber
dem Vormonat (Jänner 2005) ist das durchschnittliche Preisniveau um 0,3 Prozent angestiegen.
Die harmonisierte Inflationsrate (HVPI) für den Monat Februar 2005 betrug 2,3%, der Indexstand des HVPI (1996=100)
lag bei 114,1.
Kurzfristige Veränderungen im Vergleich zu Jänner 2005: +0,3%
Einige Nahrungsmittel wiesen im Februar deutliche Teuerungen im Vergleich zum Vormonat auf, die Hauptgruppe
Nahrungsmittel, Alkoholfreie Getränke ist durchschnittlich um 0,5% teurer als im Jänner. Spitzenreiter
bei Gemüse (durchschnittlich +6%) waren Gurken (+61%) und Zucchini (+51%). Eine hohe Teuerung von jeweils
8 bis 11% wiesen auch Tomaten, Paprika, Fisolen und Weißkraut auf. Diese hohen Preissteigerungen konnten
von wenigen Preisrückgängen, etwa bei Champignons (-6%), Zwiebeln (-5%) und bei Tiefkühlspinat (-3%),
nicht kompensiert werden.
Auch die Preise von Fleisch zogen an (durchschnittlich +1%). So waren Schweinefleisch/Bauchfleisch, Karree und
Putenbrustfleisch um je 3% teurer als im Jänner, Faschiertes sogar um 9%.
Bei Pauschalreisen war im Februar eine Teuerung von 3,8% zu beobachten (Flugpauschalreisen +8%), dies führte
in der Hauptgruppe Freizeit und Kultur zu einer Preiserhöhung um durchschnittlich 0,8%. Flugtickets aus der
Hauptgruppe Verkehr (insgesamt keine Veränderung) wiesen eine Preissenkung von 7% auf.
Inflationsanalyse: Vergleich zu Februar 2004
Die Verteuerungen bei Wohnen, Wasser und Energie (+7,2%) verursachen aufgrund ihrer Bedeutung im Warenkorb neuerlich
knapp die Hälfte der Inflationsrate. Die Mieten sind gegenüber dem hohen Vormonatsniveau zwar leicht
zurückgegangen, jedoch immer noch um 8,2% teurer als vor einem Jahr. Ausgaben für sonstige Dienstleistungen
im Zusammenhang mit Wohnen, zum Beispiel Betriebskosten, wurden um 13% teurer. Ausgaben für Eigentumswohnungen
stiegen sogar um 16,5%. Haushaltsenergie, die ebenfalls in dieser Hauptgruppe enthalten ist, war um 7,5% teurer
als vor einem Jahr. Spitzenreiter ist weiterhin Heizöl extra leicht/ Großabnahme mit einer Preissteigerung
von sogar 25%.
Ein Zehntel der Inflationsrate wird neuerdings von der Hauptgruppe Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke
verursacht. Die Teuerung lag zwar mit +2,2% unter dem Gesamtdurchschnitt, einige Untergruppen wie Gemüse (+6%),
Fisch (+5%), Fleisch (+4%) und sonstige Nahrungsmittel (+4%) lagen jedoch deutlich darüber.
Der Inflationsbeitrag der Hauptgruppe Verkehr (+2,5%) ist niedriger als in den letzten Monaten. Die Preise für
Kraftstoffe und Schmiermittel (+10%) liefern zwar nach wie vor einen hohen Inflationsbeitrag, dieser wurde teilweise
jedoch durch sinkende Preise von Flugtickets (-8%) kompensiert.
Weitere Ursache der hohen Inflation ist die im Jänner erfolgte Erhöhung der Konsumentenpreise für
Tabakwaren (9,2% teurer als vor einem Jahr). Zusätzlich ist die Änderung bei Rückvergütungen
von Zahnarztleistungen weiterhin spürbar. Die sehr starken Erhöhungen für die von Privathaushalten
zu zahlenden Preise betreffen hier aber nur wenige Bundesländer.
Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) im Februar 2005: +2,3%
Der Indexstand des für die Europäische Währungsunion zu berechnenden Harmonisierten Verbraucherpreisindex
(HVPI; 1996=100) betrug 114,1 (Jänner und Dezember je 113,7, November 113,2, Oktober 113,0). Damit war die
harmonisierte Inflationsrate mit 2,3% im Februar etwas niedriger als im Jänner (2,4%; Dezember 2,5%, November
und Oktober je 2,4%).
Der österreichische HVPI lag damit neuerlich deutlich unter dem österreichischen VPI. Die Gründe
dafür liegen vor allem beim unterschiedlichen Abdeckungsbereich: Dieser ist beim HVPI insgesamt größer,
in der Hauptgruppe Wohnen jedoch etwas kleiner als beim VPI, daher sind Preiserhöhungen beim Wohnen etwas
weniger stark spürbar. Annuitätsausgaben für Eigentumswohnungen sind überhaupt nicht im HVPI
enthalten. Zudem schlägt der Schlussverkauf sich im HVPI etwas deutlicher nieder. |