Neues AFIS-Modell hilft bei Aufklärung von Briefträger-Überfällen
Wien (bmi) - Ein neues Modell des automationsunterstützten Fingerabdruck-Identifizerungs-
Systems (AFIS) hat maßgeblich dazu beigetragen, dass Überfälle auf drei Briefträger in Wien
voraussichtlich geklärt sind. Die neue Version führte die Polizei durch einen an einem der Tatorte gefundenen
Teil-Fingerabdruck auf die Spur des mutmaßlichen Täters.
Das alte AFIS-2-System hatte mit dem Fingerabdruck nichts anfangen können, weil die Qualität des Abdrucks
zu schlecht war. Die neue Version kann auch - im Gegensatz zu AFIS-2 - Teil-Abdrücke und Handabdrücke
elektronisch erfassen und erkennen. Derzeit befindet sich die neue Version im Probebetrieb, ab Mai soll der Vollbetrieb
laufen.
AFIS wird in Österreich seit 1990 eingesetzt. Derzeit sind 330.000 Kriminelle mit Fingerabdrücken erfasst,
insgesamt liegen den Kriminalisten über 700.000 Daten - u.a. auch Spuren von Tatorten oder Fingerabdrücke
von illegal im Land aufhältigen Fremden - vor. Im Jahr 2004 gab es durch AFIS rund 18.000 Treffer. Das Bundeskriminalamt
rechnet damit, dass es mit dem neuen System noch mehr Treffer geben wird.
Die AFIS-Suche dauert ungefähr eine Minute. Das System reiht die Treffer-Ergebnisse nach der Zahl der meisten
Übereinstimmungen. Die Auswertung nimmt ein Daktyloskop vor. In Österreich gibt es etwa 30 dieser Fingerabdruck-Spezialisten.
Technisch betrachtet rechnet AFIS das Bild des Abdrucks in Zahlen um und vergleicht sie mit den bisher eingegebenen
Daten. |