LR Verena Dunst: "Projekt dient der Umsetzung von GM in der Fördervergabe"
Eisenstadt (blms) - "Mit diesem Projekt konnte eine verstärkte Umsetzung von Gender Mainstreaming
(GM) in der EU-Fördervergabe erreicht werden. Die Ergebnisse dieser Entwicklungspartnerschaft werden in das
Kompetenzzentrum für Gender Mainstreaming, welches beim Amt der Burgenländischen Landesregierung angesiedelt
wird, gesammelt und so allen interessierten Burgenländerinnen und Burgenländern zur Verfügung gestellt",
berichtete Frauenlandesrätin Verena Dunst am Dienstag (15. 03.). VertreterInnen burgenländischer
Förderstellen gingen in den vergangenen Monaten der Frage nach, wie die Gleichstellung in der Fördervergabe
funktioniert ? als Ergebnis wurde heute der "Methodenkoffer" präsentiert.
"Gender Mainstreaming ist schwer zu kommunizieren", weiß Mag. Manuela Vollmann Geschäftsführerin
des abz.austria, einem arbeitsmarkt- und frauenpolitisches Non-Profit-Unternehmen. "Chancengleichheit von
Frauen und Männern ist seit 13 Jahren ein wichtiges Ziel des abz.austria. Besonders im Bereich der Finanzen,
egal ob es um die Einkommensschere geht oder um die Vergabe von Fördergeldern ? Gleichstellung und Fairness
sind oberstes Ziel ", so Vollmann, die das Projekt im Rahmen der Entwicklungspartnerschaft "Frauenförderung
und Gender Mainstreaming im Burgenland" durchgeführt hat.
In drei Pilotprozessen gingen Vertreterinnen und Vertreter burgenländischer Förder- und Beratungsstellen
der Frage nach, wie Gleichstellung bei der Fördervergabe funktioniert. Darunter waren die Wirtschaftsservice
Burgenland AG (WiBAG), das Regionalmanagement Burgenland (RMB) sowie die Abteilung 4A des Amtes der Burgenländischen
Landesregierung. Dabei konnten GM-Know How und Gleichstellungsziele erarbeitet werden, die im sogenannten "Methodenkoffer"
zusammengefasst sind. Der Methodenkoffer dient nun auch zur praktischen Umsetzung von GM auch für andere Förderstellen.
"Gender Mainstreaming ist keine Sprachkosmetik", bilanzierte WHR Mag. Dr. Alfred Stockinger, Abteilungsleiter
der Abteilung 4a des Amtes der Burgenländischen Landesregierung, "sondern GM heißt, den Blick für
unsere Vorurteile zu entwickeln, unser Handeln danach zu beurteilen, ob es zu mehr Gleichstellung führt und
Regeln anzuwenden, die die Chancen des Schwächeren erhöhen".
"Gender Mainstreaming bedeutet für uns die erfolgreiche Umsetzung eines theoretischen Ansatzes in der
Praxis der täglichen Arbeit der Wirtschaftsservice Burgenland AG", berichtete WiBAG-Direktor Peter Schmitl.
Es gehe darum, die Bandbreite der unterschiedlichen Handlungsmöglichkeiten von GM in der Bereichen Personalentwicklung,
Organisationsentwicklung und Fördervergabe zu nutzen und anzuwenden.
WHR Mag. Georg Schachinger, Geschäftsführer vom Regionalmanagement Burgenland (RMB), führte "interne
und externe Gründe" für die Teilnahme am Projekt an. "Wir wollten uns selbst firm machen, um
auch für Interessierte kompetent Auskunft geben zu können". Außerdem mache das RMB bei diesem
Projekt die finanzielle Abwicklung und beschäftige mehrheitlich Frauen, so Schachinger. "GM ist so facettenreich,
wir sind noch nicht am Ziel", gab er abschließend zu bedenken und sprach damit die oft schwierige Umsetzung
an. |