Für LR Laimer "erster und wichtiger Schritt"
Bozen (lpa) - Für Landesrat Michl Laimer ist der Vorschlag der Landesregierung, nur die bereits
als Naturparks geschützten Dolomitengebiete für das Weltnaturerbe der UNESCO vorzuschlagen, ein erster
und wichtiger Schritt. „Damit erfüllen wir nämlich die von der UNESCO gestellte Bedingung, dass nur solche
Gebiete als Weltnaturerbe vorgeschlagen werden dürfen, die bereits bei der Antragstellung streng geschützt
sind“, sagt der Landesrat.
Das entspreche auch der Ausrichtung des zuständigen Ministeriums in Rom, nur Nationalparks, Naturparks, Natura-2000-Gebiete
und Naturschutzgebiete für den Antrag in Erwägung zu ziehen. Die Forderung des Alpenvereins, auch Felsmassive
wie die Südtiroler Seite des Sellastocks sowie Lang- und Plattkofel in das Ansuchen aufzunehmen, sei zwar
nachvollziehbar, bedürfe aber weiterer Überprüfungen und Abklärungen mit den betroffen Gemeinden.
Deshalb habe es die Landesregierung vorgezogen, einen Antrag auszuarbeiten, der große Chancen auf Annahme
durch die UNESCO habe.
In diesem Zusammenhang weist Laimer auch darauf hin, dass ein großer Teil des Rosengartens, der seit dem
Jahr 2004 auf Antrag der Gemeinde Tiers in den Naturpark Schlern aufgenommen wurde, selbstverständlich Teil
des Antrags der Provinz Bozen sei. Außerdem seien von den fünf Dolomiten-Naturparks Trudner Horn, Schlern,
Puez-Geisler, Fanes-Sennes-Prags und Sextner Dolomiten nicht 15, sondern insgesamt 22 Gemeinden betroffen. Von
diesen haben sich bereits Ende der Neunziger Jahre 20 für die UNESCO-Antragstellung ausgesprochen, eine Gemeinde
mit Vorbehalt und nur eine hat die Antragstellung abgelehnt. Allerdings, so Laimer, haben viele Gemeinden bereits
damals ganz klar nur die Ausweisung der bestehenden Naturparks befürwortet. Um sicher zu sein, dass die Gemeinden
nach wie vor hinter dem Projekt Weltnaturerbe stehen und weil Land und Gemeinden gemeinsam den Antrag unterstützen
sollen, haben wir jetzt alle Gemeinden nochmals um eine Stellungnahme gebeten“, erklärt der Landesrat weiter.
Im Landesamt für Naturparke arbeitet man emsig am UNESCO-Antrag. Derzeit wird gemeinsam mit den gebietsmäßig
ebenfalls betroffenen Provinzen Trient, Belluno, Pordenone und Udine eine Karte ausgearbeitet, welche das gesamte
Dolomitengebiet mit den einzelnen Vorschlägen der Provinzen umfassen wird. Diese Gesamtsicht des zukünftigen
Weltnaturerbe-Gebietes soll eine repräsentative und im Grenzverlauf sinnvolle Auswahl ermöglichen. Die
Auswahl treffen laut Landesrat Laimer alle fünf Provinzen gemeinsam und es sei durchaus vorstellbar, dass
eventuelle zusätzliche Flächen berücksichtigt werden könnten – das Einverständnis der
betroffenen Gemeinden und ein hoher Schutzstatus bereits bei Antragstellung vorausgesetzt. Aber diese Diskussion
sei in jedem Fall verfrüht, man müsse dazu erst die konkreten Gebietsvorschläge der anderen Provinzen
sehen. „Wenn wir mit unseren Naturparks in die Liste aufgenommen werden, ist das eine große Bestätigung
für unsere Schutzgebietspolitik und auf jeden Fall ein wichtiger Erfolg“, meint Laimer abschließend. |