Gute Arbeitsplätze - Impuls für Wirtschaft und Infrastruktur
- Faire Kostenrechnung
Salzburg (lk) - Gemeinsam stellen sich am Montag (14. 03.) die Spitzen
von SPÖ und ÖVP in Stadt und Land dem Thema Olympia 2014. Bürgermeister Dr. Heinz Schaden, Landeshauptfrau
Mag. Gabi Burgstaller, Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Wilfried Haslauer und Bürgermeister-Stellvertreter
Dipl.-Ing. Harald Preuner geben den Startschuss für die gemeinsame Informationsoffensive bis zum ersten Tag
der Bürgerbefragung am 3. April.
„Eine Olympiabewerbung Salzburgs bringt gute Arbeitsplätze, einen starken Impuls für die Wirtschaft und
neuen Schub für längst notwendige Infrastrukturprojekte. Dazu braucht es für alle Bürger in
Stadt und Land eine faire, nachvollziehbare Kostenrechnung. Wir werden in den nächsten Wochen verstärkt
zu den Bürgern, auf die Märkte und Straßen gehen und für unser gemeinsames JA werben“, fasst
Bürgermeister Schaden zusammen.
„Wir stellen das Gemeinsame über das Trennende. SPÖ und ÖVP wollen gemeinsam die Bevölkerung
seriös, aber mit Leidenschaft über die Bewerbung Salzburgs für die Olympischen Winterspiele 2014
informieren. Olympia ist kein Allheilmittel, aber eine Riesenchance für die Zukunft des Landes“, bringt es
Landeshauptfrau Burgstaller auf den Punkt. Die symbolische Brücke über die Salzach, die wir versprochen
haben, steht beim Thema Olympia auf festem Fundament, so die Landeshauptfrau weiter.
Aber die Schaffung neuer Arbeitsplätze für die kommenden Jahre, der kräftige Impuls vor allem für
die Tourismuswirtschaft und der Schub für längst fällige Infrastrukturprojekte kostet etwas. „Der
Einsatz der öffentlichen Hand in Stadt und Land ist nachvollziehbar. Wir werden für die Bewerbung öffentliche
Gelder in die Hand nehmen müssen, werden aber weitere private Sponsoren für Bewerbung und Durchführung
finden. Ich nütze den Festspielsommer intensiv für neue Olympia-Sponsorenkontakte“, so Burgstaller.
Die Landeshauptfrau: „Wir sind keine Propheten, aber wir vertrauen auf profunde Salzburger Arbeitsmarktexperten!
Durch Bauinvestitionen und Durchführung der Spiele könnten 2008 bis 2014 durchschnittlich 1.800 neue,
gute Arbeitsplätze in Salzburg entstehen. Das würde unserem langfristigen Ziel, die Vollbeschäftigung
zu erreichen und abzusichern, entscheidend helfen!“ Mit einer Arbeitslosenquote von sechs Prozent und 14.355 Menschen
ohne Arbeit im Land ist es wichtig, jede Chance auf Beschäftigung zu ergreifen. Olympia 2014 und vor allem
der geplante Ausbau der Infrastruktur sind dafür eine gute Basis, unterstreicht Burgstaller.
„Das besondere an der Salzburger Bewerbung ist, dass viele Investitionen nicht ausschließlich für Olympia
getätigt werden müssen, sondern bereits erfolgt sind und nun einen Zusatz-Nutzen – wie das EM-Stadion
für die Eröffnungs- und Abschlussfeier – haben, so die Landeshauptfrau.
Finanzen für die Bewerbung – das sind die Zahlen
Eine faire Kostenrechnung für den Bürger in Stadt und Land sagt Bürgermeister Dr. Heinz Schaden
zu. „Und einen äußerst sparsamen Umgang mit öffentlichen Mitteln. Angesichts der latenten Budget-Herausforderungen
drehen wir jeden öffentlichen Euro dreimal um“, so der Bürgermeister.
Das Land Salzburg wird bis 2007 im außerordentlichen Haushalt 1,2 Millionen Euro für die Olympia-Bewerbung
reservieren. Im Stadt-Budget werden bis 2007 ebenfalls 1,2 Millionen Euro zur Verfügung stehen. „Macht in
Summe 2,4 Millionen Euro. Das ist der überschaubare Anteil für die Stadt und das Land bis 2007. Umgerechnet
auf jeden Bürger sind es rund fünf Euro öffentliche Gelder pro Kopf. Und dieses Geld für diese
Bewerbung ist gut angelegt“, unterstreicht der Bürgermeister.
Zu den 2,4 Millionen Euro von Stadt und Land kommen noch 1,5 Millionen Euro von der Pongauer Olympia 2014 GmbH,
die mehrheitlich von den Bergbahnen Zauchensee und Flachau gehalten wird. Weitere 3,1 Millionen Euro leisten der
Bund und nationale private Sponsoren. So setzen sich die sieben Millionen Euro für die Olympia-Bewerbung zusammen.
Heinz Schaden: „Die Stadt wird den 1,2 Millionen Euro Anteil im außerordentlichen Haushalt bis 2007 vorsehen.
Das geht nicht zu Lasten von Kultur- und Sporteinrichtungen!“
Olympia bringt neuen Schub für notwendige Infrastrukturprojekte
„Olympia 2014 würde für Salzburg einen Infrastruktur-Schub durch den Bund bringen, auf den wir
sonst angesichts der innerösterreichischen Konkurrenz für solche Projekte mittelfristig kaum eine Chance
hätten“, ist Bürgermeister Heinz Schaden überzeugt.
Im Vordergrund stehen für Salzburg Infrastrukturprojekte im Bereich des öffentlichen Verkehrs: die Fertigstellung
der S-Bahn und der längst notwendige Umbau des Salzburger Hauptbahnhofs, eine weitere Verbesserung der Bahn-Verbindungen
nach Salzburg und Salzburgs Anschluss an die transeuropäischen Bahnnetze.
„Wir mussten es in der Vergangenheit immer wieder erleben, dass Investitionsprogramme ‚gestreckt’ wurden oder für
Salzburg vorgesehene Mittel plötzlich für Projekte in andere Teile Österreichs umgeleitet wurden.
Vor einer Durchführung von Olympischen Winterspielen wäre das nicht mehr möglich“, argumentiert
Bürgermeister Schaden.
Aber auch die Infrastruktur im Sportbereich in der Stadt Salzburg würde profitieren: Die neu zu errichtende
Halle für Eisbewerbe in Liefering nördlich der Autobahn würde als multifunktionale Ballsporthalle
nachgenutzt und die völlig veraltete Riedenburghalle ersetzen. Zwei Drittel der Kosten für dieses Projekt
würden von Land und Bund übernommen.
Der Aufwand für die Aufrüstung der Halle in Liefering auf Olympia-Standard sowie den Rückbau würde
zur Gänze aus dem Olympia-Budget des IOC finanziert. Ähnliches gilt auch für die Erweiterung der
Eis-Arena im Volksgarten. Der Stadtanteil an diesen beiden Projekten für den Zeitraum 2008 bis 2014 würde
rund 20 Millionen Euro betragen. Alle anderen Olympiabauten in der Stadt Salzburg sind bereits vorhanden und besitzen
weitaus ausreichende Dimensionierung.
„Die Sportstätten sind eine Chance für die sportliche Jugend im Land. Nicht alles für 2014 kann
man heute schon in barer Münze messen. Aber Salzburg hat schon eine gute Basis-Infrastruktur bei den Sportstätten
für die Schneebewerbe und der Verbindung zwischen der Stadt und dem Pongau. Olympia ist auch eine Vision,
ein Traum, den wir Realität werden lassen wollen“, so Schaden.
Haslauer: Werbewert von 5,2 Millionen Euro allein aus Bewerbung
Für ein Tourismusland wie Salzburg hat die Austragung von Olympischen Spielen – aber auch bereits
die Bewerbung – einen enormen Wert: „Alleine durch die Bewerbung kann ein mediales Echo erzielt werden, das auf
konventionellen Wegen kaum finanzierbar wäre. Salzburg erhält die Chance, mit einem vergleichsweise geringen
Kapitaleinsatz auf allen Werbebühnen der Welt aufzutreten“, sieht Wirtschaftsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter
Dr. Wilfried Haslauer eine Riesenchance für die Salzburger Tourismuswirtschaft.
„Das Institut für höhere Studien hat errechnet, dass allein durch die Bewerbung ein Werbewert von 5,2
Millionen Euro erzielt wird“, berichtet Wilfried Haslauer. Durch die mediale Präsenz, die Präsentation
bei der Entscheidung und die Werbung mit den fünf Olympischen Ringen sowie dem Qualitätsmerkmal „Candidate
City“ werde ein unbezahlbarer Werbewert erreicht.
Rund um die Bewerbung 2010 sind mehr als 2.000 Artikel in Zeitungen und Magazinen erschienen, in denen Salzburg
positiv und als erstklassiges Wintersportland dargestellt wurde. „Mehr als fünfzig Fernsehstationen haben
redaktionelle Beiträge in Salzburg produziert und gesendet. Bei der Präsentation der Entscheidung für
den Austragungsort 2010 erreichte der zweieinhalbminütige Werbefilm über Salzburg rund 300 Millionen
Fernsehzuschauer“, schildert Haslauer die große Resonanz auf eine Bewerbung.
Die Austragung Olympischer Spiele hat weitreichende Auswirkungen auf die Entwicklung eines Tourismuslandes, wie
Beispiele aus der Vergangenheit zeigen: „So erreicht Salt Lake City als Ausrichter der Winterspiele 2002 ein jährliches
Wachstum von rund 25 Prozent im Tourismus! Tirol wurde durch die Winterspiele 1964 und 1976 zur Nummer Eins im
Wintertourismus und profitiert auch 30 Jahre später noch von den Spielen“, verweist Haslauer auf Erfahrungen
anderer Austragungsorte.
Wenn Salzburg 2007 den Zuschlag erhält, sichert ein Vertrag mit dem IOC die Einnahmen für Salzburg aus
den lukrativen TV-Rechten und Sponsor-Programmen. Salzburg kalkuliert sehr vorsichtig und orientiert sich an den
Einnahmen und Ausgaben der Winterspiele in Vancouver 2010 – hochgerechnet auf das Jahr 2014.
Preuner: Olympia bringt einen kräftigen Impuls für den Tourismus
„Mit der Osterweiterung der EU ergab sich auch eine Verlagerung der wirtschaftlichen Dynamik in den Osten
Österreichs. Dort wird hauptsächlich Infrastruktur ausgebaut, dort wird investiert. Dieser Entwicklung
darf nicht tatenlos zugesehen werden. Olympia bietet die Chance, diese Entwicklung umzudrehen und Gelder für
dringend nötige Investitionen von Wien nach Salzburg zu holen. Wir müssen diese einmalige Chance nützen!“,
unterstreicht Bürgermeister-Stellvertreter Dipl.-Ing. Harald Preuner auf der gemeinsamen Pressekonferenz der
Spitzen von SPÖ und ÖVP in Stadt und Land.
Die Zukunft macht Hoffnung auf ein „Mehr“, denn die Entwicklung des Tourismus in der Stadt Salzburg gerade im Jahr
2004 war sensationell. Im Gesamtjahresschnitt verzeichnete man einen Zuwachs von rund zehn Prozent bei den Nächtigungen
gegenüber 2003. „Dieses Plus kommt nicht von ungefähr. In den Jahren bis 2003 wurden wesentliche Investitionen
in die Infrastruktur des Tourismus geleistet“, verweist Bürgermeister-Stellvertreter Preuner auf das neue
Kongresshaus und die Salzburg-Arena. „Diese Investitionen wirken sich jetzt aus. Gegen die international starke
Konkurrenz gibt es nur eine Devise: Investitionen. Jede Verbesserung der Infrastruktur stärkt auch die touristische
Entwicklung. Daher sagen wir JA zu Olympia in Salzburg“, unterstreicht der ÖVP-Stadt-Parteiobmann.
Olympische Winterspiele stärken nachhaltig den Tourismus in der Stadt Salzburg. Die Monate Jänner und
Februar sind touristisch „schwach“. Die Auslastungszahlen vergangener Jahre pendeln zwischen 27 bis 34 Prozent.
Das heißt, dass viele Hotelbetten in der Stadt Salzburg in diesen beiden Monaten leer stehen. Olympische
Winterspiele sorgen nicht nur im Jahr der Veranstaltung, sondern Jahre vorher für steigende Nächtigungszahlen.
Weil die technischen Delegierten, die Repräsentanten der Sponsoren, die internationalen Sportverbände,
die Medien usw. zur Vorbereitung der Olympischen Winterspiele nach Salzburg kommen werden.
Neben diesen mittelfristigen Effekten, muss man natürlich auch auf die langfristige Werbewirkung für
die „Marke Salzburg“ hinweisen. Salzburg hat sich international bereits gut als Kulturstadt positioniert. Salzburg
ist in den Köpfen der Menschen mit Mozart verbunden. Wenn die fünf olympischen Ringe, jenes Symbol mit
dem weltweit größten Wiedererkennungswert, mit Salzburg verbunden werden, ist Salzburg im Werben um
neue Gäste langfristig gerüstet, so Bürgermeister-Stellvertreter Preuner abschließend. |