Bozen (lpa) - Eine neue Art praxisorientierten Lernens für Grundschulen bieten ab dem kommenden Jahr
ausgewählte Bauernhöfe in Südtirol. Schulklassen wird dabei die Möglichkeit geboten, das Leben
am Bauernhof mit allen Sinnen zu erfahren, Herkunft und Wert heimischer Lebensmittel kennen zu lernen und naturkundliche
Zusammenhänge zu verstehen. Die interessierten bäuerlichen Gastgeber werden an den Fachschulen für
Land- und Hauswirtschaft geschult.
"Dieses Projekt bietet uns die Chance, die bäuerliche Welt und die Produktion heimischer Lebensmittel
auch jenen Schülern nahe zu bringen, die ansonsten nicht die Möglichkeit hätten, sich auf einem
Bauernhof umzusehen", erklärt Landesrat Hans Berger. Er will noch im Mai der Landesregierung einen Entwurf
vorlegen, mit dem die rechtlichen Rahmenbedingungen abgeklärt werden. Dabei geht es vor allem um die Festlegung
der Kriterien, die Bauernhöfe erfüllen müssen, um als "Lehrbauernhöfe" eingestuft
zu werden.
Ein weiterer Schritt hin zur Umsetzung wird dann im Herbst gemacht, wenn an der Fachschule für Land- und Hauswirtschaft
Salern ein erster Pilotlehrgang für jene Bauern angeboten wird, die in Zukunft Schulklassen ihre Arbeit und
ihren Hof näher bringen wollen. Das Pilotprojekt soll ab dem kommenden Jahr auf mehrere Fachschulen für
Land- und Hauswirtschaft ausgedehnt werden. Ebenfalls im Herbst, voraussichtlich im Oktober werden auch erste Weiterbildungsangebote
für Grundschullehrer an mehreren Fachschulen für Land- und Hauswirtschaft angeboten.
Einen Lehrbauernhof gibt es bereits. Es ist dies der Schulbauernhof an der Fachschule für Land- und Hauswirtschaft
Salern, der in den letzten Monaten entsprechend umgestaltet worden ist. Der neue Lehrbauernhof wird am 28. und
29. Mai der Öffentlichkeit vorgestellt, während bereits am 27. Mai eine Tagung zum Thema "Zukunftsperspektiven
von Schule am Bauernhof in Südtirol" stattfinden wird.
Das Projekt "Schule am Bauernhof" ist Teil des Interreg-IIIb-Projektes NeProValter, das in Südtirol
von der Landesabteilung für land-, forst- und hauswirtschaftliche Berufsbildung geleitet wird. Am Projekt
beteiligen sich neben mehreren italienischen Regionen die österreichischen Bundesländer Kärnten
und Steiermark sowie die Universität von Laibach (Slowenien). |