42.000 neue Österreicher im Jahr 2004  

erstellt am
24. 03. 05

Rückgang gegenüber den Rekordzahlen des Vorjahres um 6,5%
Wien (statistik austria) - Laut Angaben der Statistik Austria erhielten im Jahr 2004 genau 42.174 Personen (davon 41.645 Personen mit einem Wohnsitz im Inland) die österreichische Staatsbürgerschaft. Bezogen auf die zu Jahresbeginn 2004 in Österreich lebende ausländische Wohnbevölkerung (765.303) bedeutet dies eine inlandswirksame Einbürgerungsquote von 5,4%. Die Zahl der Einbürgerungen lag damit zwar um 6,5% unter dem Rekordwert des Vorjahres (2003: 45.112), allerdings noch immer um rund 17% über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre.

Nach Berechnungen der Statistik Austria erfolgten im Jahr 2004 rund ein Drittel der 42.174 Einbürgerungen aufgrund eines mindestens zehnjährigen Wohnsitzes in Österreich (13.961 Personen bzw. 33,1%). Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen Rückgang um 11,8% (2003: 15.835). Nach mindestens vier- bzw. sechsjährigem Wohnsitz erhielten aus besonders berücksichtigungswürdigen Gründen 1.599 Personen (-3,6%) die Staatsbürgerschaft. Auf Grund eines Anspruches wurden 6.771 Personen (+18,4%) eingebürgert, davon 3.646 Fälle aufgrund der Ehe mit einem Österreicher oder einer Österreicherin (+23,0%). Unter dem Titel "Erstreckung der Verleihung" wurden 19.819 Ehegatten und Kinder österreichische Staatsbürger (-9,4%).

Gliedert man die eingebürgerten Personen nach dem Geburtsland, so zeigt sich: 12.349 oder 29,3% aller Eingebürgerten wurden bereits in Österreich geboren, während 29.825 Neubürger (70,7%) des Jahres 2004 irgendwann in ihrem Leben nach Österreich zugewandert sind.

In sechs Bundesländern wurden 2004 weniger Einbürgerungsbescheide als im Jahr davor ausgestellt. Die relativ stärkste Abnahme gegenüber dem Vorjahr verzeichnete das Burgenland mit einem Rückgang um 21,3% auf 660 Einbürgerungsfälle, gefolgt von Vorarlberg (-18,4%, 2.304), Oberösterreich (-17,3%, 6.046), der Steiermark (-11,4%, 3.388) und Wien (-9,6%, 16.354). In Niederösterreich war eine geringfügige Abnahme um 0,5% auf 5.123 Fälle zu verzeichnen. In Kärnten war eine überdurchschnittliche Zunahme um 58,6% auf 1.581 Einbürgerungsfälle zu verzeichnen. Ebenfalls mehr Einbürgerungsbescheide wurden in Tirol (+15,0%, 3.431) und Salzburg (+2,9%, 2.758) ausgestellt. Die Zahl der Einbürgerungen von Personen mit Wohnsitz im Ausland ist gegenüber dem Vorjahr um 26,6% auf 529 angewachsen.

Unter den insgesamt 135 Herkunftsländern war laut Statistik Austria die Türkei mit 13.024 (30,9%) Eingebürgerten absoluter Spitzenreiter. Aus Bosnien-Herzegowina kamen 8.664 (20,5%), aus Serbien und Montenegro (ehemalige BR Jugoslawien) kamen 7.260 (17,2%), aus Kroatien 2.213 und aus Rumänien 1.376 Neo-Österreicher. Zwischen je etwa 500 und 900 österreichische Staatsbürgerschaften wurden an Menschen aus Mazedonien (803), Polen (774), Ägypten (712), Indien (603) und China (528) verliehen.

Von den Ländern mit mehr als 100 Einbürgerungen im Jahr 2004 war laut Statistik Austria bei den bisherigen Staatsangehörigen Afghanistans der Anstieg gegenüber dem Vorjahr mit 138,5% besonders hoch, gefolgt von jenen aus der Russischen Föderation (+127,9%), der Dominikanischen Republik (+53,5%), der Ukraine (+53,0%) und dem Iran (+52,0%). Zu mehr Einbürgerungen kam es auch bei Personen aus Pakistan (+41,9%), Slowenien (+33,3%) Nigeria (+30,8%), Deutschland (+28,0%), Israel (18,4%), Ghana (8,4%), Philippinen und Albanien (je 5,2%) sowie Irak (4,6%). Weniger Einbürgerungsbescheide wurden für Menschen aus Bangladesch (-2,5%), Tunesien (-7,8%), der Slowakei (-9,7%), Bulgarien (-24,4%) und Ungarn (-33,5%) ausgestellt.

Eine Betrachtung der eingebürgerten Personen nach dem Alter ergibt, dass ein überwiegender Teil vergleichsweise jung ist. So sind 24.674 oder 58,5% der Neo-Österreicher des Jahres 2004 unter 30 Jahre und 14.063 oder 33,3% unter 15 Jahre alt. Weiters standen 13.157 oder 31,2% im Alter von 30 bis 44 Jahren, 3.846 oder 9,1% im Alter von 45 bis 59 Jahren, und nur 497 oder 1,2% hatten das 60. Lebensjahr überschritten.
     
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