Schwerpunkt Südosteuropa - Bedauern über Verschiebung der EU-Beitrittsverhandlungen
mit Kroatien
Wien / Budapest (bmwa) - Bei einem Trilateralen Treffen Ungarns, Sloweniens und Österreichs,
das am Freitag (18. 03.) in Budapest stattgefunden hat und bei dem der Sonderbeauftragte von BM Dr. Martin
Bartenstein für Strategische Außenwirtschaft, Botschafter Dr. Ceska, mit dem ungarischen Staatssekretär
Mayor und der slowenischen Staatssekretärin Jazbinsek-Volk zusammengetroffen ist, wurde die Verschiebung der
EU-Beitrittsverhandlungen mit Kroatien ausdrücklich bedauert und der Hoffnung Ausdruck verliehen, dass ein
umgehender Beginn dieser Verhandlungen stattfinden kann.
Im Mittelpunkt der Gespräche standen die Beziehungen dieser drei Länder zur Region Südosteuropa,
insbesondere im Bereich der Investitionen. Österreich ist wichtigster Investor in Kroatien, Bosnien-Herzegowina
und Rumänien sowie zweitwichtigster Investor in Serbien-Montenegro und Bulgarien. "Die Wachstumsraten
Südosteuropas weisen diese Region als einen äußerst bedeutsamen Zukunftsmarkt für außenwirtschaftliche
Aktivitäten aus, der unsere besondere Beachtung verdient", unterstrich Botschafter Ceska. Neben Österreich
als führender Investor in dieser Region sind aber auch Slowenien und Ungarn dort besonders wirtschaftlich
vertreten, so ist etwa Slowenien führender Neuinvestor in Kroatien.
Gegenstand der Beratung waren insbesondere die weitere Beseitigung bestehender Investitionshemmnisse; ein Bereich
in dem die von Österreich federführend betriebene Initiative des Investment-Compact im Rahmen der OECD
und des Stabilitätspakts eine entscheidende Rolle spielt. Weiters wurde vereinbart, die Zusammenarbeit bei
EU-Kooperationsprogrammen im Rahmen von trilateralen Expertentreffen zu vertiefen. Ein weiteres Gesprächsthema
war die Ukraine, die in besonderem gemeinschaftlichen politischen und wirtschaftlichen Interesse aller drei Länder
gelegen ist. Diesbezüglich wurden ein rascher Abschluss der WTO-Beitrittsverhandlungen und ein neues Freihandelsabkommen
der EU mit der Ukraine nachdrücklich unterstützt.
Im Zuge des nächsten Trilateralen Treffens, das in Ljubljana stattfinden wird, sollen die konkreten Erfahrungen
von Auslandsinvestoren in der Region Südosteuropa näher vertieft werden. Die Wirtschaftsbeziehungen Österreichs
zu Ungarn und Slowenien haben sich auch im abgelaufenen Jahr hervorragend entwickelt: so liegt Ungarn als österreichische
Exportdestination unter den EU-25 an fünfter Stelle, fast gleichauf mit Großbritannien und Frankreich.
Slowenien, wo Österreich unverändert Hauptinvestor ist, bleibt nach Zuwächsen von 26 % mit Abstand
wichtigster Pro-Kopf-Bezieher österreichischer Produkte. |