Arbeitslosigkeit im März um 12% niedriger als im Vormonat und 2% höher als vor einem
Jahr
Wien (bmwa) - Ende März 2005 wird die Zahl der unselbstständig Beschäftigten nach
einer Prognose des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) rund 3.187.000 betragen (ohne geringfügige
Beschäftigungsverhältnisse). Damit wird die Zahl voraussichtlich um 35.000 bzw. 1,1% über dem Vorjahreswert
liegen. Der Bestand an vorgemerkten arbeitslosen Personen liegt Ende März 2005 mit 272.634 um 5.439 bzw. 2,0%
über dem vergleichbaren Wert des Vorjahres. Gegenüber dem Vormonat ist die Arbeitslosigkeit um 37.324
bzw. 12,0% zurückgegangen.
Wirtschafts- und Arbeitsminister Dr. Martin Bartenstein sieht die Ursachen für den Anstieg gegenüber
dem Vorjahreswert in
- der seit dem 4. Quartal 2004 entgegen allen Prognosen wiederum abgeschwächten Konjunktur,
- dem bis weit in den März anhaltenden langen Winter, der den jahreszeitlich üblichen Abbau der Saisonarbeitslosigkeit,
vor allem im Bauwesen (+3.308 bzw. + 6,0% gegen über dem Vorjahreswert), verzögert hat (in der Folge
sind über 60% des Ansteigs der Arbeitslosigkeit auf den Baubereich zurückzuführen) und
- dem weiter anhaltenden Zustrom von Arbeitskräften aus Deutschland (bereits Ende Februar 2005 waren in
Österreich gegenüber dem Vorjahr um 8.413 bzw. 22,6% mehr Personen aus Deutschland beschäftigt).
Mit 64.154 haben 24% der vorgemerkten Personen bereits eine Einstellzusage für einen neuen Arbeitsplatz.
Die verspätete Saisonstart im Bauwesen ist auch ein Hauptgrund für den Anstieg der Männerarbeitslosigkeit.
In der Folge hat die Zahl der vorgemerkten Männer um +4.757 (+2,9%) auf 167.001 zugenommen, jene der Frauen
ist hingegen mit +682 bzw. +0,6% auf 105.633 nur mehr geringfügig angestiegen.
Position Österreichs im internationalen Vergleich
EUROSTAT weist Ende Februar 2005 für Österreich eine Arbeitslosenquote von 4,6% aus. Die Fortschreibung
durch das Arbeitsmarktservice Österreich ergibt für März ebenfalls 4,6%. Österreich liegt damit
im internationalen Vergleich nach wie vor sehr günstig. Die österreichische Arbeitslosenquote liegt nach
Irland (4,3%) und Luxemburg (4,4%) an dritter Stelle in der Europäischen Union. Die Arbeitslosenquote der
EU-25 beträgt 8,8% (Jänner 2005) und liegt damit deutlich über dem österreichischen Wert.
Offene Stellen
Der positive Trend bei der Entwicklung der offenen Stellen hält weiter an: Ende März liegt die Zahl der
beim Arbeitsmarktservice gemeldeten offenen Stellen mit einem Bestand von 25.376 um +5,8% (+1.392) über dem
vergleichbaren Wert des Vorjahres. Deutliche Zuwächse verzeichnen vor allem die unternehmensbezogenen Dienstleistungen
(+35,1%; +1.436), der Tourismus (+20,5%; +771), die Sachgütererzeugung (+19,3%; +485), die sonstigen Dienstleistungen
(+33,7%; +307) und das Gesundheits- und Sozialwesen (+34,0%; +238).
Verweildauer
Die durchschnittliche Dauer einer Arbeitslosigkeitsepisode lag Ende März 2005 bei 104 Tagen. Die Verweildauer
ist somit um 4 Tage länger als im März 2004. Diese Zunahme ist jedoch vor allem auch auf die vermehrte
und erfolgreiche Integration von Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt zurückzuführen.
Langzeitarbeitslosigkeit
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen mit einer Vormerkdauer über einem Jahr ist Ende März 2005 gegenüber
dem Vergleichsmonat des Vorjahres mit -8.775 bzw. -38,6% auf 13.975 kräftig zurückgegangen.
Entwicklung in den Bundesländern
Ende März 2005 ist die Arbeitslosigkeit in Wien (-3,1%; -2.779), Salzburg (-3,0%, -371), Kärnten
(-1,6%; -327) und Tirol (-0,6%; -103) rückläufig. In Wien ist die Abnahme auf die deutliche Erhöhung
des Aktivitätsniveaus bei den Schulungen des Arbeitsmarktservice (um +5.505 bzw. +39,6%) zurückzuführen.
In den anderen Bundesländern ist die Zahl der arbeitslos vorgemerkten Personen durchwegs ansteigend. Die stärkste
- relative - Zunahme verzeichnet Vorarlberg mit (+13,8%; +1.187) gefolgt vom Burgenland (+8,1%; +770), Oberösterreich
(+7,6%; +2.187), Niederösterreich (+6,5%; +2.888) sowie der Steiermark (+5,1%; +1.987).
Jugendliche
Die Jugendarbeitslosigkeit hat im März 2005 um +3,9% (+1.565) gegenüber dem Vergleichsmonat des
Vorjahres zugenommen. In der Altersgruppe der bis 19-Jährigen ist die Arbeitslosigkeit mit +0,7% (+65 auf
9.435) nahezu konstant geblieben. Hingegen ist sie bei den 20- bis 24-Jährigen mit +4,9% bzw. +1.500 auf 32.393
gestiegen. Die internationale Jugendarbeitslosenquote (15 bis 24 Jahre) in Österreich liegt mit 9,9% (Februar
2005) nach wie vor deutlich unter dem europäischen Durchschnitt (EU-25) von 18,7% im Jänner 2005.
Zwtl:: Lehrstellenmarkt
Die Zahl der Lehrstellensuchenden hat im März zugenommen (+1.021 bzw. +27,8% auf 4.699). Bei den gemeldeten
offenen Lehrstellen ist mit +137 bzw. +5,6% auf 2.600 ebenfalls eine leichte Zunahme zu verzeichnen. Somit ergibt
sich ein Lehrstellenandrang von 1,8 Suchenden pro offener Stelle. Im Auftrag des Bundesministers für Wirtschaft
und Arbeit werden bis zu 7.800 Ausbildungsplätze für Jugendliche, die keinen entsprechenden Lehrplatz
bzw. Arbeitsplatz finden, zur Verfügung gestellt.
Entwicklung der Altersarbeitslosigkeit
Die Arbeitslosigkeit der über 49-Jährigen entwickelte sich mit einer leichten Zunahme von 1,1%
(+547 auf 51.824) vergleichsweise günstig. Wie im Vormonat ist dabei die Arbeitslosigkeit in der Altersgruppe
der 50- bis 54-Jährigen (+972 oder +3,8%) gestiegen, während sie bei den 55- bis 59-Jährigen (-445
oder -2,2%) erneut gesunken ist. Bei den über 59-Jährigen ist die Arbeitslosigkeit nahezu unverändert
(+20 bzw. +0,4%).
Entwicklung nach Branchen
Die Zahl der vorgemerkten Personen ist im Fremdenverkehr (-2.098; -6,1%) rückläufig, bedingt durch die
Osterfeiertage Ende März. Eine Abnahme ist ebenfalls in der Öffentlichen Verwaltung (-296; -3,8%) zu
konstatieren. Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit ist insbesondere im Bauwesen (+3.308; +6,0%), in der Sachgütererzeugung
(+1.079; +2,4%), bei den unternehmensbezogenen Dienstleistungen (+537; +2,6%), im Verkehrs- und Nachrichtenwesen
(+468; +4,1%) und bei den sonstigen Dienstleistungen (+379; +2,7%) zu verzeichnen.
Arbeitslosigkeit nach Ausbildungskategorien
Wie in den Vormonaten (November 2004 bis Februar 2005) ist Ende März 2005 bei den vorgemerkten Arbeitslosen
mit mittlerer Schulbildung (-0,8%; -114) und höherer schulischer Ausbildung (-1,2%; -240) eine Abnahme zu
konstatieren. Zunehmende Arbeitslosigkeit gibt es dagegen bei der Gruppe ohne abgeschlossene Schulbildung (+4,6%;
+581), Personen mit akademischem Abschluss (+4,3%; +372) und mit Pflichtschulabschluss (+3,1%; +3.446) sowie Lehrausbildung
(+1,2%; +1.197). Anteilsmäßig entfallen rund 84% des Bestandes aller Arbeitslosen auf Personen ohne
abgeschlossene Schule sowie Personen mit Pflichtschulabschluss oder Lehrabschluss.
Schulungen und Förderungen des Arbeitsmarktservice
Mit 51.377 liegt die Zahl der Personen in Schulungen im März 2005 um +7.720 bzw. +17,7% über dem Vorjahresniveau.
Differenziert nach Altersgruppen sind die Schulungsaktivitäten für 40- bis 49-Jährige sowie für
Personen über 54 Jahre kräftig zunehmend. Die Schulungsteilnehmer/innen rekrutieren sich schwerpunktmäßig
aus den Berufsgruppen Büroberufe (9.429), Handel (7.009), Metall-/Elektroberufe (6.489) und den Hilfsberufen
(6.044). Aus diesen Berufsgruppen kommen rund 56% aller in Schulung befindlichen Personen.
|