Verkehrsgipfel mit EU-Kommissar Barrot - Erster Tag  

erstellt am
01. 04. 05

Bozen (lpa) - Der neue EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot habe sehr viel Verständnis für die Anliegen der verkehrsgeplagten Bevölkerung längs der Brennerachse gezeigt. Diese positive Bilanz hat Landeshauptmann Luis Durnwalder nach den ersten Zusammentreffen der Minister und Landeshauptleute am ersten Besuchstag von Barrot am Donnerstag (31. 03.) in Innsbruck gezogen.

"Wir haben gemeinsam am heutigen Donnerstag bei dem für den Verkehr zuständigen EU-Kommissar vor allem versucht, mit unseren Argumenten zu überzeugen", so Landeshauptmann Durnwalder, "einmal dass wir ein sensibles Gebiet sind und dass deshalb etwas getan werden muss". Die Lösung des immer schwer wiegender werdenden Problems des Güterverkehrs auf der Brennerachse sei nicht nur ein lokales Problem, sondern müsse ein europäisches Anliegen sein und deshalb sollte Brüssel seinen Beitrag leisten bei der Genehmigung und Finanzierung der Lösungsmöglichkeiten zur Entlastung und Reduzierung des Güterverkehrs. "Die Bevölkerung ist nicht mehr bereit, die ständig steigende Verkehrsbelastung zu ertragen", so Durnwalder wörtlich bei dem heutigen ersten Zusammentreffen mit EU-Verkehrskommissar Barrot in Innsbruck.

Für die Lösung gebe es keinen geeigneteren Weg als den Schwerverkehr auf die Schiene und zwar unterirdisch zu verlagern. Der Brennerbasistunnel sei und bleibe der einzig machbare Ausweg und man werde rechtzeitig dafür Sorge zu tragen haben, dass es dann zu einer wirklichen Verlagerung kommen werde, auch mittels Zwangsmaßnahmen.

Er habe, so Landeshauptmann Luis Durnwalder, mit Nachdruck bereits bei dem heutigen ersten Treffen mit dem wichtigen Gast aus Brüssel klarzumachen versucht, dass ein neuer schöner Brennerbasistunnel allein keinen Sinn mache, wenn nicht auch der Forderung der Anrainer, gleichzeitig die Zulaufstrecke zu bauen und diese auch möglichst unter Berg, Rechnung getragen werde.

Bereits nach den ersten Gesprächen mit dem österreichischen Vizekanzler und Verkehrsminister Hubert Gorbach, den Landeshauptleuten Herwig van Staa und Luis Durnwalder hat der neue Verkehrsverantwortliche der EU-Kommission, der zugleich einer der Vizepräsidenten der EU-Kommission ist, ausdrücklich seine Bereitschaft bekundet, gemeinsam nach Lösung zur Beseitigung der vielen negativen Auswirkungen des Transitverkehrs auf der Brennerachse zu suchen. Er sei sich - so der frühere Regionalpolitiker aus einem französischen Berggebiet - der Problematik bewusst und deshalb habe er einen seiner ersten Informationsbesuche vor Ort der Brennerstrecke gewidmet. Kommissar Barrot ließ in diesem Zusammenhang auch durchblicken, dass bei der bevorstehenden Neufassung der Wegekostenrichtlinie den vom Bundesland Tirol vorgetragenen Wünschen und Anliegen nach Möglichkeit Rechnung getragen werde.
     
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