LH Pühringer nach Expertenhearing über Unterstützung von Kindern mit nicht deutscher
Muttersprache
Linz (lk) - Über Einladung des oberösterreichischen Schulreferenten Landeshauptmann Dr.
Josef Pühringer hat am (30. 03.) in den Linzer Redoutensälen ein Expertenhearing stattgefunden.
Im Mittelpunkt stand die Hilfe für Kinder nicht deutscher Muttersprache, ausreichende Sprachkompetenz und
Schulreife zu erreichen.
Am Expertenhearing haben der Obmann des Schulausschusses im Landtag, die Klubobmänner und Schulsprecher aller
Landtagsfraktionen, der Amtsführende Präsident des Landesschulrates, Expertinnen und Experten der beiden
pädagogischen Akademien, des Landesschulrates und der Fachabteilungen des Landes, Elternvertreter und Leiter/innen
besonders betroffener Schulen, die Leiterin der Abteilung interkulturelles Lernen im Bildungsministerium, zwei
Sprachwissenschafter von der Universität Wien und ein Experte für Erwachsenenbildung im Bereich interkulturelles
Lernen und Sprachen von der Universität Klagenfurt teilgenommen (sh.beiliegende Liste).
"Es geht nicht darum, einen Sündenbock für die Verschlechterung in der PISA-Wertung zu finden oder
gar die PISA-Diskussion auf dem Rücken von ausländischen Kindern auszutragen", betonte Pühringer
einleitend. "Es muss das Bemühen aller sein, diesen Kindern entsprechende Hilfestellung anzubieten, damit
sie die nötige Sprachkompetenz und die Schulreife erlangen können."
Diese Maßnahmen hätten natürlich auch positive Auswirkungen auf die übrigen Kinder in den
betroffenen Klassen, da sich eine verbesserte Sprachkompetenz von Kindern nicht deutscher Muttersprache naturgemäß
im Gesamtlernerfolg einer Klasse positiv niederschlage.
Die Expertenkonferenz hat nach Aussage von Landeshauptmann Pühringer folgende Aufgabenfelder für die
weitere Bearbeitung und die schulpolitische Diskussion mit den Bundesstellen erarbeitet:
- Die Unterscheidung zwischen der Sprachkompetenz von Schulanfängern unter 6 Jahren und "Quereinsteigern",
die nach dem 6.Lebensjahr nach Österreich kommen.
- Wie können der vorschulische Bereich, Kindergärten und Vorschulen für die Sprachentwicklung
genutzt werden.
- Einbeziehung der Eltern und des persönlichen Umfeldes in die sprachliche Entwicklung der Kinder
- Berücksichtigung des engen Zusammenhangs zwischen Erstsprache und deutscher Sprache. Sprachwissenschafter
stimmen darüber überein, dass Erlernen der deutschen Sprache nur dann eine Chance hat, wenn die Muttersprache
weiter erlernt wird.
- Durchleuchtung aller schulorganisatorischen Maßnahmen - von der Aufteilung bis hin zum Schulprofil.
- Intensivierung der Sprachforschung in diesem Bereich.
- Sach- und Personalressourcen.
Sämtliche Vorschläge, die im Rahmen dieses Hearings vorgebracht wurden, sind festgehalten worden und
werden in den politischen Gremien, dem Schulausschuss des Landtages und der Landesregierung weiter diskutiert.
Insbesondere soll dabei zwischen "Hausaufgaben" des Landes Oberösterreich und den Wünschen
an den Bundesgesetzgeber unterschieden werden.
"Mir geht es darum, dass wir in großer Sachlichkeit im Sinne der Kinder die besten Lösungen finden
und dieses leider oft in die parteipolitische Diskussion hinein gezogene Thema nicht zu einer negativen Ausländerdebatte
werden lassen", betonte Pühringer.
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