Die Ausstellung des Wien Museums war die erfolgreichste kulturhistorische
Schau seit vielen Jahren
Wien (wienmuseum) - Die Ausstellung "Alt-Wien. Die Stadt, die niemals war", die am Ostermontag
zu Ende ging, war ein großer Erfolg. Das ergibt eine erste Bilanz des Wien Museums. Insgesamt wurden 56.849
Besucher gezählt. Allein in der letzten Woche kamen über 6.000 Interessierte in das vom Wien Museum angemietete
Künstlerhaus. Somit war die Schau, die Nostalgie und Vergangenheitssehnsucht und damit die Auseinandersetzungen
zwischen "Alt" und "Neu" in der Wiener Stadtgeschichte zum Thema hatte, die seit Jahren erfolgreichste
Ausstellung des Wien Museums. In den vergangenen Jahren gab es in Wien keine kultur- und stadtgeschichtliche Ausstellung
mit ähnlich starkem Echo.
Gelungene Themensetzung
"Die Zahlen beweisen, dass es möglich ist, mit einem komplexen und diskursiven Thema breite Publikumsschichten
zu erreichen", sagt Wolfgang Kos, Direktor des Wien Museums. Zumindest so wichtig wie die Besucherzahlen sind
für die positive Bilanz auch andere Faktoren, etwa die Tatsache, dass eine für die Stadtentwicklung zentrale
Thematik über die Ausstellung hinaus auf bemerkenswertes öffentliches Interesse stieß. Zudem bot
sich für das Wien Museum die Gelegenheit, seine neue programmatische Linie - Stadtgeschichte in Verbindung
mit aktuellen Fragestellungen - paradigmatisch vorzustellen.
"Wir wollten auch darauf hinweisen", so Wolfgang Kos, "dass das Künstlerhaus ein idealer und
für die Stadt unverzichtbarer Ort für thematische Großausstellungen ist". Das Wien Museum
ist auf Grund von Raummangel im eigenen Haus in das Künstlerhaus ausgewichen. "Um über dessen künftige
Nutzungen ernsthaft reden zu können", so Kos weiter, "müsste es aber sehr bald zur dringend
notwendigen Generalsanierung des Gebäudes und zur Schaffung einer zeitgemäßen Ausstellungs-Infrastruktur
kommen."
Ein weiterer für die Museumsarbeit wichtiger Faktor: Es konnten viele wertvolle und ungewöhnliche Objekte
aus den Depots endlich wieder öffentlich gezeigt werden - zum Teil nach vielen Jahrzehnten "Unsichtbarkeit".
Neuauflage des vergriffenen Katalogs
Großen Anklang fand auch der Katalog, der über dreißig wissenschaftliche Beiträge und fast
500 Abbildungen enthält: Noch vor Ausstellungsende war er ausverkauft. Da der Katalog ein Viennensia-Standardwerk
zu werden verspricht, hat sich das Wien Museum zu einer Neuauflage entschlossen. Ab Anfang Mai wird der Katalog
vom Czernin Verlag wieder ausgeliefert werden. Auf Interesse stieß auch die begleitende Anthologie "Sehnsucht
nach Alt-Wien. Texte zur Stadt, die niemals war", die ebenfalls in Zusammenarbeit mit dem Czernin Verlag entstanden
ist. |