Wien: Rieder: WWFF-Bilanz 04 - Wirtschaftsförderung mit voller Kraft  

erstellt am
01. 04. 05

WWFF löste 2004 Investitionen von 345 Mio. Euro aus, Konzentration im High-Tech- Bereich; 2000 neue Jobs
Wien (rk) - "Der Wiener Wirtschaftsförderungsfonds kann für das Jahr 2004 eine eindrucksvolle Bilanz legen. Insgesamt wurden durch die Aktivitäten des WWFF 345 Mio. Euro in Wien in Bewegung gesetzt. Vom WWFF eingesetzt wurden dafür 45 Mio. Euro für direkte Wirtschaftsförderung, Technologiezentren und Liegenschaftsmanagement. Rund 700 Unternehmen konnten damit unterstützt werden, fast 2.000 neue Jobs so in Wien geschaffen werden", erklärte Wirtschafts- und Finanzstadtrat Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder gemeinsam mit WKW-Präsidentin KR Brigitte Jank und WWFF-Geschäftsführer DI Dr. Bernd Rießland. "Darüber hinaus wurde im Vorjahr das Förderprogramm des WWFF generalüberholt, um die Wiener Wirtschaft in ihrem Modernisierungsprozess noch zielgenauer unterstützen zu können."

Gemeinsam mit seinen beiden Tochterunternehmen "ZIT Zentrum für Innovation und Technologie" und "departure wirtschaft, kunst und kultur gmbh" unterstützte der WWFF im letzten Jahr mit insgesamt 35 Mio. Euro Wiener Unternehmen direkt, rasch und unbürokratisch. Diese Fördermittel lösten Investitionen im Ausmaß von 175 Mio. Euro aus. Mit dem Einsatz von 10 Mio. Euro in High- Tech-Projekte wurden 40 Millionen-Euro-Invests alleine in diesem Zukunftsbereich ausgelöst. Zusätzlich hat der WWFF durch seine Aktivitäten im Bereich des Liegenschaftsmanagements Investitionen im Ausmaß von 130 Mio. Euro angestoßen. Insgesamt beläuft sich damit das vom WWFF im Jahr 2004 erreichte Investitionsvolumen auf 345 Millionen Euro. Gegenüber dem Jahr 2003 (293 Mio. Euro) ist das eine Steigerung von fast 18 Prozent. Durch die Maßnahmen des WWFF im Vorjahr wurden 1.930 neue Jobs in Wien geschaffen. Seine Rolle als Anlaufstelle für Wiener Unternehmen und GründerInnen konnte der WWFF 2004 mit über 7.000 Beratungsgesprächen weiter ausbauen.

Auch als Werber für den Wirtschaftsstandort Wien war der WWFF erfolgreich: 55 ausländische Betriebe haben sich im Vorjahr in der Bundeshauptstadt angesiedelt. Mit dem Bau der Technologie- und Gründerzentren "TECHbase Vienna" und "Business & Research Center Höchstädtplatz" leistete der WWFF 2004 außerdem einen wesentlichen Beitrag zum Ausbau und zur Sicherung des Technologiestandorts. Am Programm stehen unter anderem die Errichtung des technologieorientierten Gewerbehofs "TECH21" in Floridsdorf sowie die Erweiterung des VIENNA Competence Center am Areal der ehemaligen Wiener Poliklinik.

Investitionen in Technologie seit 2003 verdreifacht
Die Investitionen im Technologie-Bereich konnten in den letzten drei Jahren verdreifacht werden: Im Jahr 2003 beliefen sich diese Investitionen noch auf 20 Mio. Euro, 2004 waren es 40 Mio. Euro - "2005 lösen wir bereits 60 Mio. Euro Invests in innovativen Technologieprojekten aus ", kündigt WWFF- Geschäftsführer Rießland an.

2004 fiel der Startschuss für zwei wichtige Immobilienprojekte des WWFF, die einen wesentlichen Beitrag zum Ausbau und zur Sicherung des Technologiestandorts Wien leisten. Im August wurde der Spatenstich für das "TECHbase Vienna" auf den ehemaligen Paukergründen im 21. Wiener Gemeindebezirk gesetzt. In diesem Technologie- und Gründerzentrum werden ab Herbst 2005 Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen, internationale High- Tech-Firmen sowie kleine und innovative Start-ups ihren Betrieb aufnehmen. Als Hauptmieter der 12.500 Quadratmeter umfassenden Gesamtfläche im TECHbase Vienna konnte der WWFF das Österreichische Forschungs- und Prüfzentrum Arsenal gewinnen. Diese Forschungseinrichtung ist die technologisch kompetente Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und öffentlicher Hand in den Bereichen Verkehr, Logistik und erneuerbare Energie.

Am Wiener Höchstädtplatz begannen voriges Jahr die Bauarbeiten für das "Business & Research Center Höchstädtplatz" (BRC). Ab Sommer 2005 wird das BRC auf insgesamt 4.000 Quadratmetern Platz für rund zehn technologieorientierte Unternehmen und Start-ups, speziell aus der Informations- und Kommunikationstechnologiebranche, bieten. Das zukünftige Wiener Kompetenzzentrum für Technologieentwicklung befindet sich am ehemals industriell geprägten Höchstädtplatz - ein strukturell nicht optimal entwickeltes Gebiet, für das der WWFF mit Unterstützung der Europäischen Union durch die 7 Mio. Euro- Investition BRC einen wesentlichen wirtschaftlichen Impuls setzen kann. Einem internationalen Publikum präsentierte der WWFF seine Immobilienprojekte 2004 auf der MIPIM in Cannes, der weltgrößten Messe für Standortmarketing und Gewerbeimmobilien, sowie auf der Expo Real in München.

Erfolgreiches Liegenschaftsmanagement: Erlöse vervierfacht
Mit der Aufschließung und Veräußerung von Gewerbe- und Industriegrundstücken ist der WWFF ein wichtiger Partner für die Wiener Wirtschaft, wenn es um Standorterweiterungen, - verlagerungen oder Betriebsansiedlungen geht. Zum Stichtag 31.12.2004 besaß der WWFF Grundstücke im Ausmaß von 3,5 Mio. Quadratmetern, was ihn zu einem der größten Grundeigentümer Wiens macht. Alleine im letzten Jahr hat der WWFF 19 Unternehmen mit Grundstücken versorgt. Einer der Ansiedlungserfolge im Vorjahr war das Paketverteilzentrum der Post in Wien-Inzersdorf. Das auf 65.000 Quadratmetern entstehende Paketzentrum löst Investitionen in der Höhe von rund 40 Mio. Euro aus und sichert 400 Arbeitsplätze in Wien. Die mit allen Grundstücksverkäufen des WWFF in Zusammenhang stehenden Investitionen der Unternehmen belaufen sich auf über 130 Mio. Euro. Insgesamt hat der WWFF im Vorjahr Flächen im Ausmaß von 132.329 Quadratmetern verkauft und damit einen Erlös von fast 33 Mio. Euro erzielt. Das entspricht einer Vervierfachung gegenüber 2003, wo die Erlöse 8,5 Mio. Euro betrugen.

Neue Förderrichtlinien: Auf die Bedürfnisse der Wirtschaft reagiert
Im Jahr 2004 hat der Wiener Wirtschaftsförderungsfonds seine Richtlinien für die direkte Wirtschaftsförderung weiterentwickelt. Die neuen Förderrichtlinien des WWFF traten mit 1. Jänner 2005 in Kraft und gelten bis Ende 2008. "Damit treiben wir die Modernisierung und Internationalisierung der Wiener Wirtschaft weiter voran", so WWFF-Geschäftsführer Bernd Rießland über die Ziele der Adaptierung der WWFF-Förderinstrumente. Die größten Veränderungen wurden im Bereich der Internationalisierungsförderung vorgenommen. "Diese auf Initiative der WKW gestartete Aktion erleichtert Wiener Betrieben die Aufnahme von internationalen Geschäftsbeziehungen sowie die Erschließung ausländischer Märkte", erklärt WKW-Präsidentin Jank. Die wesentlichste Änderung bei dieser Aktion betrifft den potenziellen Empfängerkreis: Waren bisher nur kleine Unternehmen antragsberechtigt, so können nun auch mittlere Unternehmen mit bis zu 249 Beschäftigten von der Internationalisierungsförderung profitieren. Im vergangenen Jahr konnte der WWFF 123 Unternehmen bei ihren Bemühungen, neue Chancen auf Auslandsmärkten wahrzunehmen, mit insgesamt 677.937 Euro unterstützen. Das dadurch erreichte Investitionsvolumen beläuft sich auf fast 2,7 Mio. Euro. Jank: "Es ist wichtig, den Wiener Betrieben den Weg in neue Märkte zu ebnen. Allein das Exportplus von 8 Prozent im vergangenen Jahr beweist, dass hier noch viel Potenzial vorhanden ist."

Die Chance für Kleinstunternehmen liegt in der strikten Qualitätsorientierung. Genau hier setzt die Nahversorgungsförderung neu an: Die 2004 beschlossene Absenkung der Mindestinvestitionssumme von 7.500 auf 4.000 Euro erleichtert die Zugangschancen von Ein-Personen-Unternehmen zu diesem Fördertopf. Immerhin sind fast die Hälfte aller Wiener Betriebe Einpersonenunternehmen. 2004 unterstützte der WWFF 139 Unternehmen mit einer Fördersumme von insgesamt 815.526 Euro aus dem Topf dieser Förderung. Die dadurch ausgelösten Investitionen betragen 8,7 Mio. Euro.

Nur geringfügige Adaptierungen wurden bei der Strukturverbesserungsaktion und der Geschäftsstraßenförderung vorgenommen. Mit der Strukturverbesserungsaktion soll die räumliche Expansion von Betrieben erleichtert und so eine ausgewogene Stadtstruktur mit vielfältigen Beschäftigungsmöglichkeiten langfristig gesichert werden. Im vergangenen Jahr hat der WWFF in Summe über 4 Mio. Euro an Zuschüssen für Investitionen im Zusammenhang mit der An- und Umsiedlung, der Erweiterung oder der grundlegenden baulichen Modernisierung von Betrieben an 27 Wiener Betriebe vergeben. Das durch diese WWFF-Förderung ausgelöste Investitionsvolumen beträgt 35,5 Mio. Euro.

"Besonders am Herzen liegt mir die weitere Steigerung der Attraktivität der Wiener Einkaufsstraßen. Diese WKW-Aktion wurde auch im vergangenen Jahr erneut vom WWFF unterstützt", so Jank. Insgesamt wurden vom WWFF im Rahmen dieser Förderaktion 84 Geschäftsstraßenvereine mit insgesamt 1,6 Mio. Euro gefördert.
   

WWFF-Frauenservice: 561 Gründerinnen beraten
Das Frauenservice des WWFF bietet Beratung für Frauen, die sich selbstständig machen wollen. Das Angebot reicht von der ausführlichen Erstberatung über die Hilfe bei der Erstellung von Unternehmenskonzepten und -strategien bis hin zur Vermittlung von günstigen und komplett eingerichteten Büros. Im Sinne eines One- Stop-Shops erhalten die angehenden Unternehmerinnen auf Wunsch auch gleich eine Beratung über Finanzierungs- und Förderungsmöglichkeiten.

Im Jahr 2004 führte das Frauenservice insgesamt 561 Beratungen mit Gründerinnen und Jungunternehmerinnen durch, was einer Steigerung der Beratungszahl um zehn Prozent entspricht. Fast drei Viertel der Neukundinnen im letzten Jahr befanden sich in der Vorgründungsphase. Knapp 16 Prozent der neuen Kontakte waren in der Nachgründungsphase, als sie die Dienste des WWFF- Frauenservice in Anspruch nahmen. Bezüglich der Branchenzugehörigkeit entfielen die meisten Beratungen auf die Gruppe der so genannten neuen Selbstständigen. Dabei handelt es sich oft um Betriebe, wie zum Beispiel Lerninstitute, Yoga- und Tanzschulen oder Trainerinnen/Coaches im Wellnessbereich. Am zweithäufigsten beriet das WWFF-Frauenservice 2004 Frauen, die sich im Bereich Kaufmännische Dienstleistungen selbständig machen wollten bzw. gemacht haben, gefolgt von Kundinnen aus der Handelsbranche.

Wiener Wirtschaftsservice: Rat und Tat für 409 Unternehmerinnen
Im Informationszentrum für die Wiener Wirtschaft (IZW) wurden im letzten Jahr insgesamt 409 Wiener UnternehmerInnen mit 5.550 Beschäftigten beraten. 48 dieser Beratungen waren so genannte Ombudsfälle. Dabei leistete die Servicestelle des WWFF für Wiener UnternehmerInnen rasche und unbürokratische Hilfestellung in den Bereichen Finanzierung, behördliche Genehmigungen und allgemeine Unternehmensprobleme. Der Rest der im Jahr 2004 geleisteten Beratungen (361) betraf Gründungs-, Ansiedlungs-, Expansions- und Standort-Erweiterungsfragen. Unter den Veranstaltungsbeteiligungen des vergangenen Jahres ist der alljährlich stattfindende JungunternehmerInnentag - veranstaltet von WWFF, WKW und BA-CA - hervorzuheben. Insgesamt 1.900 BesucherInnen holten sich im Austria Center Vienna Rat, Beratung und Tipps für die Unternehmensgründung.

Große Nachfrage nach regionaler Betreuung im Bezirk

Das Regionale Wirtschaftsservice (RWS) ist ein Gemeinschaftsprojekt des WWFF und des Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds (waff), das mittels RegionalbetreuerInnen für jeden Gemeindebezirk Wiener UnternehmerInnen direkt in ihrem Betrieb berät. Das kostenlose Serviceangebot des RWS reicht von der Vermittlung von Landes- und Bundesförderungen sowie Betriebsgrundstücken über die Lösung von Problemen mit Behörden bis hin zur Hilfe bei Geschäftsübergaben. Im Jahr 2004 verzeichnete das RWS insgesamt 3.972 Unternehmenskontakte. Über 1.500 Unternehmen wurden letztes Jahr zum ersten Mal beraten.

IT-Netzwerk VITE - 70 Mitglieder schon im ersten Jahr
Äußerst erfolgreich entwickelte sich 2004 das IT-Netzwerk des WWFF, Vienna IT Enterprises (VITE). VITE ist eine von der EU mitfinanzierte Plattform für IT-Unternehmen, Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen sowie Bildungsorganisationen. Vorrangiges Ziel von VITE ist die Vernetzung der vorhandenen Kompetenzen der Mitglieder, um daraus neue und innovative Projekte initiieren zu können. Damit leistet VITE einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Marktchancen von Wiener KMU aus der IKT-Branche. Anfang 2004 gegründet, zählte VITE bis zum Ende des Jahres bereits 70 Mitglieder, die alle von den zahlreichen Serviceleistungen in den Bereichen Weiterbildung, Internationalisierung, Marketing und PR profitieren. Im Sommer 2005 zieht VITE in das neue Business & Research Center Höchstädtplatz im 20. Wiener Gemeindebezirk ein. Neben der Fortführung und Entwicklung neuer Initiativen plant VITE für 2005 Auslandspräsentationen in Belgrad, Brünn und anderen mittel- und osteuropäischen Städten.

55 ausländische Unternehmen Kamen Im Vorjahr Nach Wien
Der WWFF fungiert zudem als zentraler Ansprechpartner der Stadt Wien für internationale InvestorInnen und Unternehmen, die eine Niederlassung in Wien planen bzw. sich für den Wirtschaftsstandort Wien interessieren. Geboten werden kompetente Beratung, Hilfe bei der Standort- oder Personalsuche, Informationen über Förderungen, Unterstützung bei Behördenwegen und vieles mehr. Insgesamt 55 ausländische Betriebe haben sich 2004 neu in Wien angesiedelt. Im Vergleich zu 2003 stieg die Zahl der Ansiedlungen um 16 Unternehmen. Die neu angesiedelten Betriebe haben insgesamt 520 neue Arbeitsplätze nach Wien gebracht und in Summe 71 Mio. Euro am Standort Wien investiert. 60 Prozent dieser Unternehmen sind im Bereich unternehmensbezogene Dienstleistungen und im Hochtechnologiesektor tätig.

WWFF-Europaservice: 30 EU-Projekte bringen 6 Mio. Euro nach Wien
Mit seinem Europaservice verfügt der WWFF über ein EU- Kompetenzzentrum für die Wiener Unternehmen. Das WWFF- Europaservice managt auch eine Reihe von wirtschaftsorientierten EU-Projekten. Außerdem betreibt der WWFF durch seine Außenstelle in Brüssel gezieltes Lobbying bei den EU-Entscheidungsträgern im Dienste der Wiener Wirtschaft. Insgesamt hat das WWFF- Europaservice im letzten Jahr über 7.000 Beratungen durchgeführt.

Das Europaservice war 2004 außerdem - als Projektträger oder -partner - in über 30 EU-Projekte mit einem Gesamtprojektvolumen von über 27 Mio. Euro eingebunden. Mit dem Abschluss dieser Projekte kann das WWFF-Europa-service über 6 Mio. Euro an EU- Mitteln für den Wirtschaftsstandort Wien lukrieren.
     
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