Wien (rk) - Eine Reihe von Maßnahmen im Rahmen der "Sicherheitspartnerschaft" zwischen dem
Land Wien und dem Innenministerium stellten Landeshauptmann und Bürgermeister Dr. Michael Häupl und Innenministerin
Liese Prokop in einem Pressegespräch am Mittwoch (30. 03.) im Innenministerium vor. Häupl und Prokop
bekundeten Einigkeit über das gemeinsame Vorgehen, das die Sicherheit, so der Bürgermeister, objektiv
festigen und auch das subjektive Gefühl der Sicherheit heben solle. Die Kriminalität, insbesonders bei
Eigentumsdelikten sei in letzter Zeit wieder zurückgegangen, so Prokop, es seien jedoch Maßnahmen zu
treffen, um Wien seinen Rang als sichere Stadt zu erhalten. Die geplanten Maßnahmen betreffen unter anderem
die Sicherheit in öffentlichen Verkehrsmitteln und im Umkreis derselben, Präventionsmaßnahmen bezüglich
Wohnungseinbrüchen und Suchtgiftdelikten, Sicherheitsmaßnahmen für Frauen und die Entlastung der
Polizei von der Überwachung des ruhenden Verkehrs zur Steigerung ihrer Effizienz.
Bürgermeister Häupl freute sich über die positive Reaktion der Innenministerin auf sein Angebot
einer Sicherheitspartnerschaft und führte eine Reihe von konkreten Vorhaben an. So sollen verstärkte
Polizei-Streifen und eine Kooperation mit der Exekutive bei der Videoüberwachung im Bereich des öffentlichen
Verkehrs für mehr Sicherheit und ein Zurückdrängen des Drogenhandels sorgen. Präventivmaßnahmen
in Wiener Schulen wie Aufklärung in allen Schulstufen seien ebenfalls eine wesentliche Maßnahme in dieser
Beziehung, so Häupl. Suchtgiftkranken sei zu helfen, Dealer müsse man jedoch bekämpfen. Dies geschehe
auch durch gestalterische Maßnahmen, wie sie derzeit am Karlsplatz vorgenommen werden und für andere
Plätze vorgesehen sein.
Neben mehr Polizei-Präsenz im öffentlichen Raum seien auch präventive Sicherheitsmaßnahmen
für Frauen, wie die Unterstützung von Selbstverteidigungskursen, vorgesehen.
Zur Vorbeugung von Wohnungseinbrüchen sieht die Stadt Wien die 20-prozentige Förderung von Sicherheitstüren
in Altbauten (älter als 20 Jahre) vor. Die entsprechende Verordnung wurde gestern beschlossen, so Häupl.
Zur Entlastung der Polizei werden die Organe der zu diesem Zweck personell aufgestockten Wiener Parkraumüberwachung
Einsätze wegen falsch geparkter Fahrzeuge in den Bezirken 1 bis 9 und 20 übernehmen. Das entlastet die
Polizei von rund 1000 diesbezüglichen Ausfahrten - von insgesamt 3000 - monatlich, die entsprechenden Kapazitäten
werden für andere Aufgaben frei. Nach wie vor besteht für den Bürgermeister jedoch die Forderung
nach mehr Polizei für Wien. Einen Fortschritt sehe er in der Tatsache, dass die Zahl der Polizeischüler
von 200 auf 700 gestiegen sei.
Zur Asylfrage stellte Häupl fest, diese sei noch in der Landeshauptleutekonferenz zu diskutieren, er stehe
jedoch zur Wiener Linie, den Menschen Schutz und Hilfe zu gewähren und ihnen eine Grundversorgung anzubieten.
Zugleich sei er strikt für die Bekämpfung des Asylmissbrauches. Ähnliches gelte für die organisierte
Bettelei, bei der Frauen und Kinder ausgenutzt werden. Dafür sei Wien kein Ort, entsprechende Organisationen
müssten zerschlagen werden.
Zur Frage der Videoüberwachung von öffentlichen Plätzen stellten Häupl und Prokop fest, so
wollten keinen Überwachungsstaat, aber für bestimmte Plätze sei diese effiziente Möglichkeit
zu nutzen. |