Deutliche Steigerung im Auftragseingang – Restrukturierung beeinflusst Ergebnisentwicklung – Markteintritt
in Rumänien
Linz (mce) - Unbeschadet der schwierigen Konjunkturlage im Kernmarkt Deutschland erfüllte die
MCE AG auch 2004 die Erwartungen an ein weiteres Auftrags- und Umsatzwachstum. Als technischer Dienstleister
bewies die Unternehmensgruppe durch eine ausgewogene Balance zwischen Errichtungsprojekten und Instandhaltungs-/Servicedienstleistungen
ihre geringe Konjunkturabhängigkeit im Kerngeschäft. Das abgelaufene Jahr stand im Zeichen der Integration
der in 2003 erfolgten großen Akquisitionen, der Fokussierung des Geschäfts sowie des kontinuierlichen
Ausbaus des Standortnetzwerkes.
Ausbau des Standortnetzwerkes bis Rumänien
Der Strategie entsprechend, als Standortpartner Niederlassungen und Stützpunkte in Kundennähe
zu errichten, baute die MCE AG im Geschäftsjahr 2004 das Netzwerk in Österreich und Deutschland weiter
aus. Mit der Gründung der Stangl Instalatii SRL in Bukarest wurde auch der Markteintritt in Rumänien
vollzogen. Anfang 2004 übernahm die MCE die restlichen 49 % der Anteile an der 2003 gegründeten MCE Amserv
Automations- & Maschinenservice GmbH, Kirchdorf vom bisherigen Joint Venture-Partner TCG Unitech AG, erklärten
der Vorstandsvorsitzende der MCE AG, DI Hermann Lutzenberger, und der neue Finanzvorstand der MCE AG, Dr. Josef
Mayböck am Mittwoch (30. 03.) in einer Pressekonferenz in Wien.
Dr. Mayböck ist seit Anfang März 2005 als Vorstandsmitglied für die Bereiche Finanzen, Controlling
& Bilanzierung, Personal, Recht und Steuern, Beschaffung sowie Informationstechnologie zuständig.
Einen wesentlichen Fokus setzt die MCE auf Projekte, die sowohl Anlagenerrichtungs- als auch Service-Know-how erfordern.
Durch die Kombination der umfassenden Kompetenzen in der Gruppe können erhebliche Wettbewerbsvorteile erzielt
werden. Aus diesem Grund wurde die nicht in dieses Konzept passende MCE Energietechnik GmbH & Co, Wien abgegeben.
Das reine Anlagenbauunternehmen bietet Abhitzekessel und Gesamtanlagen im Energiebereich an und steht damit teilweise
in Konkurrenz zu MCE Kunden in anderen Bereichen.
Auftragseingang plus 15,8 %
Trotz eines schwachen wirtschaftlichen Wachstums in Österreich und Deutschland und einem Rückgang
der Bau- und Ausrüstungsinvestitionen ist der Auftragseingang der Gruppe im Berichtsjahr 2004 mit EUR 974,1
Mio gegenüber dem Vorjahr (2003: EUR 841,2 Mio nach Bereinigung abgegebener Geschäfte) um 15,8 % gestiegen.
Nach Regionen betrachtet entfallen auf den heimischen Markt 48,7 % der neuen Aufträge, gefolgt von Deutschland
mit 39,6 %. Die neuen EU-Mitgliedsländer nehmen in der Gruppe ständig an Bedeutung zu und stellten 2004
einen Anteil am Auftragseingang von 4,4 %. Die restlichen 7,3 % kommen aus anderen Ländern, vorwiegend in
Europa.
Umsatz um 17,1% gesteigert
Eine ähnlich erfreuliche Entwicklung wie der Auftragseingang zeigt auch der Umsatz. Der Jahreswert von EUR
1.028,5 Mio entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr (2003: EUR 878 Mio, bereinigt um abgegebene
Geschäfte) von 17,1 %.
Der Anteil der vier Unternehmensbereiche am Gesamtumsatz verteilt sich wie folgt:
50,5 % auf die Industrietechnik, 36,6 % auf die Gebäudetechnik, 7,3 % auf den Bereich Stahl- und Maschinenbau
und 5,6 % auf den Bereich Personalservices.
Ergebnisentwicklung zweigeteilt
Die Ergebnisentwicklung zeigte im abgelaufenen Geschäftsjahr zwei unterschiedliche Richtungen. Ein
großer Teil der Unternehmensgruppe erzielte aufgrund der erfreulichen Umsatzentwicklung sehr gute Ergebnisse.
Dies betrifft vor allem Unternehmen aus den Bereichen Industrietechnik, Stahl- und Maschinenbau sowie Personalservices.
Insgesamt wurde die Ergebnisentwicklung jedoch von Restrukturierungsmaßnahmen und Bereinigungen bei der im
Jahr 2003 neu erworbenen Stangl-Gruppe und bei einigen Gesellschaften in den neuen deutschen Bundesländern
beeinflusst. Ausschlaggebend für das negative Jahresergebnis aber waren zwei Verlustaufträge bei energietechnischen
Anlagen. Ein Teil der Verluste stammt aus der MCE Energietechnik GmbH & Co und wird aufgrund des Verkaufs dieses
Unternehmens unter "Ergebnis aus abgegebenen Geschäften" ausgewiesen.
Damit ergibt sich für das Geschäftsjahr 2004 ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von
EUR -10,2 Mio (2003: EUR 12,6 Mio). Das Ergebnis vor Steuern (EBT) betrug EUR -16,6 Mio (2003: EUR 9,6 Mio). Die
Abweichungen zu den im Geschäftsbericht 2003 ausgewiesenen Zahlen sind auf die entsprechende Anpassung der
im Jahr 2004 abgegebenen Geschäfte zurückzuführen. Der Jahresüberschuss von EUR 8 Mio im Jahr
2003 verschlechterte sich im abgelaufenen Jahr auf EUR - 42,2 Mio.
Aufgrund intensiver Bemühungen zur Senkung des gebundenen Kapitals hat sich das negative Jahresergebnis nur
zu rund einem Viertel auf die Nettoliquidität der Gruppe ausgewirkt. Diese sank von EUR 50,9 Mio per 31.12.2003
auf EUR 39,6 Mio zum Bilanzstichtag 2004.
Investitionen
Ein Großteil des Leistungsspektrums der Gruppe hat eine sehr geringe Anlagenintensität. Die
Investitionen in das Sachanlagevermögen betrugen im Berichtsjahr EUR 17,6 Mio (2003: EUR 16 Mio) und lagen
trotz der Umsatzausweitung in etwa auf dem Niveau der Abschreibungen.
Unter Zurechnung der Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände sowie Finanzanlagen resultiert
ein gesamtes Investitionsvolumen von EUR 22,8 Mio (2003: EUR 20,8 Mio ).
Mitarbeiter
Per 31. 12. 2004 beschäftigte die MCE Gruppe 7.716 Mitarbeiter, das sind um 671 Personen weniger als
zum Vorjahresstichtag. Diese Verminderung resultiert im Wesentlichen aus der Entkonsolidierung der AIS Advanced
Information Systems-Gruppe, einem Joint Venture mit der VOEST-ALPINE Industrieanlagenbau.
Forschung & Entwicklung
Einen Schwerpunkt der F&E Aktivitäten der Unternehmensgruppe im Bereich Gebäudetechnik bildet
die Erstellung von Software zur Optimierung von Gebäuden bzw. zum Erhalt nachvollzieh-barer Aussagen über
deren Gesamtenergiebedarf. Die entwickelte Software VisualEnergy erlaubt es, komplexe Gebäude rasch und zuverlässig
zu modellieren und ihren Energiebedarf unter Berücksichtigung zeitlicher Abhängigkeiten vorherzusagen.
Weiters arbeitet die MCE in Kooperation mit der Technischen Universität Graz an einem Verfahren zur schnellen
und genauen Ermittlung des Jahreskühl-Energiebedarfs klimatisierter Bürogebäude.
Für die Entwicklungsarbeiten zur Erneuerung der Prozessleittechnik und Bedienung einer Stranggussanlage wurde
die MCE mit dem "Preis für österreichische Automationslösungen (Leonardo Award 2004)"
ausgezeichnet.
Im Rahmen der "Zustandsorientierten Instandhaltung" entwickelte die MCE ein System für Diagnosemessungen
an Großgetrieben. Damit lassen sich elektrische Defekte bei Antrieben, lose Teile, etc. treffsicher feststellen.
Ausblick
"Wir sind überzeugt, dass wir mit unserem Konzept - MCE, wir sind da, wo Sie uns brauchen - als
Standortpartner für unsere Kunden richtig positioniert sind", betonte Lutzenberger. Der hohe Auftragseingang
im Jahr 2004 bestätigt dies und gibt eine gute Auslastungsbasis für 2005.
Im Zuge der strategischen Neupositionierung wurde der Rückzug aus jenen Geschäftszweigen, denen die genannten
Verlustaufträge zuzuordnen sind, bereits im Vorjahr eingeleitet bzw. umgesetzt. Für das Jahr 2005 will
die Unternehmensgruppe wie gewohnt positive Renditen ausweisen. "2003 war das Jahr der großen Akquisitionen,
2004 das Jahr der Integration und der Restrukturierungen. 2005 ist es unser Ziel, die Leistungsfähigkeit der
Gruppe in ihrer neuen Ausrichtung am Markt erfolgreich unter Beweis zu stellen", so Lutzenberger.
Geschäftsverlauf der Unternehmensbereiche
Industrietechnik: Neuer Standort Hamburg
Die MCE Industrietechnik konnte nach dem Rekordzuwachs des Geschäftsjahres 2003 im Auftragseingang
eine weitere Steigerung um 8% auf EUR 492,3 Mio in 2004 erreichen. Der Umsatz des Unternehmensbereiches stieg um
10% auf EUR 520,4 Mio; der Mitarbeiterstand betrug 3.364.
Nach der Übernahme der restlichen 49% -Anteile an der MCE Amserv vom Joint Venture-Partner TCG Unitech im
Geschäftsjahr 2004 konnte die MCE Amserv ihr Geschäftsvolumen weiter ausbauen und insbesondere in der
Automobil- und Autozulieferindustrie neue Aufträge gewinnen.
Am Standort Wittenberg / Piesteritz in Deutschland wurde ein Fünfjahres-Vertrag über die Generalinstandhaltung
der neuen Melaminanlage mit der AMI Deutschland GmbH abgeschlossen.
Neugegründet wurde die Niederlassung Hamburg der MCE Industrietechnik Nord. Der Standort Hamburg bietet als
Zentrum der Chemie und Petrochemie optimale Voraussetzungen für die MCE Industrietechnik. Mit der Shell Deutschland
Oil GmbH wurde bereits ein Dreijahres-Instandhaltungs-vertrag abgeschlossen.
Insgesamt zeigte der Unternehmensbereich eine sehr positive Entwicklung im technischen Dienstleistungsbereich.
Der außergewöhnlich hohe Auftragseingang der MCE Industrietechnik im Jahr 2004 bietet eine gute Ausgangsbasis
für das neue Geschäftsjahr.
Gebäudetechnik: Ausbau des Servicegeschäftes
Die MCE Gebäudetechnik erzielte im Geschäftsjahr 2004 einen Auftragseingang von EUR 355,8 Mio.
Mit 1.910 Mitarbeitern wurde eine Umsatz von EUR 376 Mio erwirtschaftet.
Im ersten Halbjahr 2004 wurde die Integration der 2003 getätigten Akquisitionen (Stangl Gruppe und ABB Gebäudetechnik)
abgeschlossen. Das zweite Halbjahr war von den damit verbundenen Restrukturierungen geprägt. Dem Preisdruck
am Markt begegnete das Unternehmen mit striktem Kostenmanagement.
Angesichts der positiven Wachstumsprognosen für das östliche Europa und der guten Entwicklung der bestehenden
Standorte in dieser Region ( Polen, Tschechien und Ungarn) hat die MCE Gebäudetechnik in Bukarest / Rumänien
einen neuen Standort gegründet.
Dem steigenden Bedarf nach Sanierung, Renovierung, Facility Management und Kundendienst entsprechend, soll die
Umsetzung des Lebenszyklus-Konzeptes - von Errichtung, Instandhaltung, Service bis hin zur Sanierung - weiter forciert
werden. Weiter ausbauen will die MCE Gebäudetechnik das Servicegeschäft, um unabhängiger vom Zyklus
des Baugewerbes zu sein.
Die Verteuerung der Brennstoffe wie Öl und Gas erfordert neue Lösungen, um den Energieverbrauch zu senken.
Die MCE Gebäudetechnik bietet hier bereits erfolgreiche Konzepte im Energiemanagement oder Energiecontracting.
Stahl- und Maschinenbau: Ausgeprägte Nischenpolitik
Der Bereich Stahl- und Maschinenbau verzeichnete einen Auftragseingang in Höhe von EUR 70,2 Mio und
einen Umsatz von EUR 74,7 Mio. Der Mitarbeiterstand betrug 634.
Der Unternehmensbereich betreibt eine ausgeprägte Nischenpolitik im schweren und anspruchs-vollen Stahl-,
Maschinen- und Apparatebau. Regionale Zielsetzung beim Stahlbau ist es, die gute Marktposition im Heimmarkt in
Österreich und Deutschland zu halten. In den östlichen Nachbar-ländern bzw. neuen EU-Ländern
wie Tschechien, Slowakei und Ungarn wird eine verstärkte Marktdurchdringung im Stahlbau angestrebt. Mit den
bestehenden Standorten in Slany und Nyiregyhaza sind die Voraussetzungen dafür gegeben.
Im Jahre 2004 wurde der Bereich mechanische Fertigung in eine rechtlich selbständige Gesell-schaft, die MCE
Maschinen- und Apparatebau GmbH & Co eingebracht, um eine eigenständige Entwicklung zu ermöglichen.
Das Unternehmen hat schon heute eine starke Position als Lieferant großer und anspruchsvoller Maschinen-
und Apparatebaukomponenten. Die Chancen für diesen mechanischen Fertigungsbetrieb sind sehr gut, da immer
mehr Anlagenbauer Teile der Eigenfertigung auslagern.
Personalservices: Gute Entwicklung der IT- und Engineeringsparte
Der Bereich Personalservices (inkl. Joint Venture AIS) erzielte einen Auftragseingang in Höhe von
EUR 118,3 Mio. Mit rund 2.407 Mitarbeitern wurde ein Umsatz von EUR 114,1 Mio erwirtschaftet.
Die signifikante Verbesserung der Nachfragesituation im Metallurgieanlagenbau und in der Stahlindustrie sowie der
stabile Bedarf im Automotive- und Aviationbereich führten zu einer sehr zufriedenstellenden Entwicklung der
Informationstechnologie- und Engineeringsparte. 2004 wurde diese Sparte unter dem Namen AIS Advanced Information
Systems Gmbh & Co in ein Joint Venture mit der VOEST-ALPINE Industrieanlagenbau eingebracht.
Durch die Gründung neuer Niederlassungen der MCE IFAS Personalservices in Wien und der FMS Facharbeiter- und
Montageservice in Schwarze Pumpe sowie die Gründung der MCE Service Polska, Krakau wurde 2004 die regionale
Präsenz weiter verstärkt.
Strategischer Fokus ist die Konzentration auf wenige große industrielle Kunden mit vergleichbaren Problemstellungen.
Daher werden das Leistungsangebot und das Standortnetz in enger Kooperation mit Schlüsselkunden kontinuierlich
ausgebaut.
Mit der kundennahen Positionierung aller Unternehmen dieses Unternehmensbereiches und dem hohen Auftragsstand in
der Sparte IT und Engineering wird auch für 2005 eine Fortsetzung des Wachstumskurses dieses Bereichs erwartet.
Über die MCE AG
Die MCE AG ist ein führender, herstellerunabhängiger Dienstleistungskonzern und Life-Cycle-Partner
für Errichtung und Service von Industrieanlagen, Gebäuden und Infrastruktureinrichtungen in Mitteleuropa.
Eigentümer der MCE AG ist die Andlinger & Company Gruppe. |