OÖ: LH Pühringer: Post AG und Bund tragen auch Verantwortung für eine funktionierende
Nahversorgung
Auch Banken sollen Postpartner werden können
Linz (lk) - "Wenn es tatsächlich zu weiteren Schließungen von Postämtern kommt,
die ich weder befürworte noch unterstütze, dann muss vor Ort mit den Verantwortlichen eine Lösung
für eine möglichst gute postalische Infrastruktur gefunden werden", fordert Landeshauptmann Dr.
Josef Pühringer. Die Post könne nicht einfach zusperren, sondern hat die Pflicht, gemeinsam mit dem Bund
als Posteigentümer für eine geordnete postalische Versorgung auch von kleinen und entlegenen Dörfern
unseres Landes vernünftige Lösungen anzubieten. Lösungen mit Postpartnern werde es nur in einem
breiten Mix geben können, da weder Lebensmittelmärkte noch Trafiken, etc. überall am geeigneten
Ort in der geeigneten Größe und Besetzung vorhanden sind.
"Ich fordere daher die Post AG auf, dass sie über ihren Schatten springt und den Exklusivvertrag zwischen
Post und PSK, der erst 2012 gekündigt werden kann und den Bankfilialen Postgeschäfte untersagt, vorzeitig
aufkündigt", so Pühringer. Aus vielen Kontakten mit Banken wisse er, dass diese von allen infrage
kommenden Postpartnern am ehesten in der Lage wären, auch die Postgeschäfte in hoher Qualität zu
erledigen.
"Es kann nicht angehen, dass man zwar aus ökonomischen Gründen ein Postamt zusperrt - damit wandert
in vielen Fällen auch die PSK-Filiale mit ab - aber den übrigen Banken nicht die Möglichkeit einräumt,
diese Lücke zu schließen", so Pühringer.
Trotz einer stark verbesserten Finanzierung der Infrastruktur für Postpartner finden sich, wie den Verhandlern
der Post bekannt sein müsste, nur ganz schwierig private Unternehmer, die Postdienste anbieten wollen. "Die
Banken wären bereit, aber sie dürfen nicht, weil die Post der PSK entsprechende Privilegien eingeräumt
hat", erklärt der Landeshauptmann. Diese Privilegien wurden bei der Übernahme der PSK durch die
BAWAG mit vereinbart.
"Im Interesse des ländlichen Raumes fordere ich guten Willen von der Post, der PSK bzw. der BAWAG und
nicht zuletzt auch von deren Eigentümer, dem Österreichischen Gewerkschaftsbund, die Menschen im ländlichen
Raum im Hinblick auf ihre postalische Versorgung nicht im Regen stehen zu lassen", so Pühringers Appell.
Mit Hilfe der Banken könnte die Qualität der postalischen Versorgung weitgehend auf derzeitigem Niveau
garantiert werden. "Die Nahversorgung der Bürgerinnen und Bürger muss sowohl der Post als auch der
Gewerkschaft ein besonderes Anliegen sein", betont Pühringer abschließend. |