erstellt am
31. 03. 05

OÖ: LH Pühringer: Post AG und Bund tragen auch Verantwortung für eine funktionierende Nahversorgung
Auch Banken sollen Postpartner werden können
Linz (lk) - "Wenn es tatsächlich zu weiteren Schließungen von Postämtern kommt, die ich weder befürworte noch unterstütze, dann muss vor Ort mit den Verantwortlichen eine Lösung für eine möglichst gute postalische Infrastruktur gefunden werden", fordert Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer. Die Post könne nicht einfach zusperren, sondern hat die Pflicht, gemeinsam mit dem Bund als Posteigentümer für eine geordnete postalische Versorgung auch von kleinen und entlegenen Dörfern unseres Landes vernünftige Lösungen anzubieten. Lösungen mit Postpartnern werde es nur in einem breiten Mix geben können, da weder Lebensmittelmärkte noch Trafiken, etc. überall am geeigneten Ort in der geeigneten Größe und Besetzung vorhanden sind.

"Ich fordere daher die Post AG auf, dass sie über ihren Schatten springt und den Exklusivvertrag zwischen Post und PSK, der erst 2012 gekündigt werden kann und den Bankfilialen Postgeschäfte untersagt, vorzeitig aufkündigt", so Pühringer. Aus vielen Kontakten mit Banken wisse er, dass diese von allen infrage kommenden Postpartnern am ehesten in der Lage wären, auch die Postgeschäfte in hoher Qualität zu erledigen.

"Es kann nicht angehen, dass man zwar aus ökonomischen Gründen ein Postamt zusperrt - damit wandert in vielen Fällen auch die PSK-Filiale mit ab - aber den übrigen Banken nicht die Möglichkeit einräumt, diese Lücke zu schließen", so Pühringer.

Trotz einer stark verbesserten Finanzierung der Infrastruktur für Postpartner finden sich, wie den Verhandlern der Post bekannt sein müsste, nur ganz schwierig private Unternehmer, die Postdienste anbieten wollen. "Die Banken wären bereit, aber sie dürfen nicht, weil die Post der PSK entsprechende Privilegien eingeräumt hat", erklärt der Landeshauptmann. Diese Privilegien wurden bei der Übernahme der PSK durch die BAWAG mit vereinbart.

"Im Interesse des ländlichen Raumes fordere ich guten Willen von der Post, der PSK bzw. der BAWAG und nicht zuletzt auch von deren Eigentümer, dem Österreichischen Gewerkschaftsbund, die Menschen im ländlichen Raum im Hinblick auf ihre postalische Versorgung nicht im Regen stehen zu lassen", so Pühringers Appell. Mit Hilfe der Banken könnte die Qualität der postalischen Versorgung weitgehend auf derzeitigem Niveau garantiert werden. "Die Nahversorgung der Bürgerinnen und Bürger muss sowohl der Post als auch der Gewerkschaft ein besonderes Anliegen sein", betont Pühringer abschließend.
     
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