Neues Buch über Turiner Grabtuch erschienen  

erstellt am
30. 03. 05

Wien (stephanscom.at) - Ein neues Buch über das "Turiner Grabtuch" dokumentiert den jüngsten Stand der Forschung. Neueste Forschungsergebnisse legen den Schluss nahe, dass das Tuch tatsächlich aus der Zeit Jesu stammen könnte.

"Das Turiner Grabtuch" heißt ein neues Buch, das jetzt im Wiener "Dom"-Verlag erschienen ist und den jüngsten Stand der Grabtuchforschung dokumentiert. Das Buch fasst die wichtigsten Ergebnisse der beiden "Grabtuch"-Kongresse in Wien 2002 und 2003 zusammen.

Neue wissenschaftliche Erkenntnisse
Herausgeberin des Buches ist die Generalsekretärin der Wiener Katholischen Akademie, Elisabeth Maier. Das Buch bietet zahlreiche neue wissenschaftliche Erkenntnisse rund um die "Santa Sindone", die bisher noch nie in dieser Form publiziert wurden. Forschungsergebnisse aus der jüngeren Vergangenheit legen den Schluss nahe, dass das Tuch tatsächlich aus der Zeit Jesu stammt und nicht aus dem Mittelalter, wie ein inzwischen sehr umstrittener Radiokarbontest 1988 ergeben hatte.

Kardinal Christoph Schönborn sprach 2002 in seiner Eröffnungsrede beim Kongress, die ebenfalls in dem Buch dokumentiert ist, vom Grabtuch als einem "Köder Gottes", der auch die Wissenschaftler zur Beschäftigung mit der Auferstehung Jesu veranlasse. Forscher, die sich mit dem Turiner Grabtuch beschäftigten, kämen ein Leben lang nicht mehr davon los.

Karlheinz Dietz, Professor für griechisch-römische Geschichte an der Universität Würzburg, betonte, dass trotz der Radiokarbon-Datierung des Leinens ins Spätmittelalter ernsthafte Hinweise dafür vorhanden wären, "dass das Turiner Grabtuch bereits seit der Antike existierte". Dietz verwies auf das als "Mandylion" bezeichnete Bildnis von Edessa (heute: Urfa); das "Mandylion" zeigt den Abdruck eines Gesichtes, das nach einer alten Legende wie durch ein Wunder von Jesus selbst eingeprägt wurde. Viele Charakteristika des als "Archetyp" des Christusbildes geltenden "Mandylion" würden wesentlich mit dem Turiner Grabtuch überein stimmen, so Dietz.

Das Turiner Grabtuch zeigt die Abdrücke eines gefolterten Menschen. Der vordere Abdruck zeigt den Kopf und das Gesicht eines Mannes von 1,70 bis 1,80 Metern Größe, mit langen Haaren, Schnurr- und geteiltem Backenbart. In den Haaren und im Gesicht sind Blutspuren sichtbar, die Gesichtszüge lassen auf zahlreiche Verletzungen wie Schwellungen unter dem Auge und am Unterkiefer schließen. Auf der rechten Seite des Oberkörpers sieht man eine Schnittwunde, die einen großen Blutfleck hinterließ. Weiters weist der Körper zahlreiche Verletzungen auf, die von Geißelungen her rühren.
     
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