Das bringt Olympia für den Pongau  

erstellt am
29. 03. 05

Haslauer, Schaden: Neue Arbeit, mehr Tourismuseinnahmen, Top-Standort für Schneebewerbe
Salzburg (lk) - „Der Pongau ist wesentlicher Motor der bereits dritten Bewerbung Salzburgs für Olympische Winterspiele. Im Besonderen sind dies die Bergbahngesellschaften Flachau und Zauchensee sowie die Orte Altenmarkt, Bischhofshofen, Flachau und Radstadt. Und im Pongau bringt Olympia schon jetzt in der Bewerbungsphase enorm viel an unbezahlbarem Werbewert, weil wir national und international im Gespräch sind“, sagte der Direktor der Flachauer Bergbahnen, Ernst Brandstätter, am Freitag (25. 03.) bei einem Informationsgespräch, an dem auch Wirtschaftsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Wilfried Haslauer und Salzburgs Bürgermeister Dr. Heinz Schaden teilnahmen. „Wir leben vom Wintersport und von der weltweiten Aufmerksamkeit. Die Austragung der Schneebewerbe bei Olympia brächte für uns enorme Vorteile für die Zukunft, sichert bestehende Arbeitsplätze und schafft neue Beschäftigung im Tourismus. Darum hoffen wir im Pongau und im gesamten Land Salzburg auf eine starkes JA bei den Bürgerbefragungen“, so der Chef der Bergbahnen Flachau.

Sämtliche Schneebewerbe finden im Pongau in den Gemeinden Altenmarkt, Bischhofshofen, Flachau und Radstadt statt, sind die Pongauer stolz. Bei den Standards der Wintersportanlagen haben wir die weltweit höchste Dichte an modernen Liftanlagen und Beschneiungsanlagen der neuesten Generation. „In den vergangenen fünf Jahren wurden mehr als 120 Millionen Euro in der Salzburger Sportwelt investiert. Das ist unsere Basis für Olympia. Die Spiele könnten – was uns und die alpinen Bewerbe betrifft – schon morgen stattfinden“, ist Brandstätter überzeugt.

Unsere Kosten für die Bewerbung sind gut angelegt, so der Direktor der Flachauer Bergbahnen. Von der Olympia 2014 GmbH kommen insgesamt 1,5 Millionen Euro für die Bewerbungsphase. Die Olympia GmbH ist mehrheitlich privat und besteht mehrheitlich aus den Bergbahnen Flachau und Altenmarkt-Zauchensee. Die Gemeinden Bischofshofen, Radstadt, Altenmarkt und Flachau werden sich an der Bewerbungsphase ebenfalls beteiligen. Die genauen Schlüssel werden in den Gemeinden noch diskutiert und müssen durch die Gemeindevertretungen beschlossen werden. „Die Investitionen in die Bewerbung holen wir über Werbewert und internationale Bekanntheit wieder zurück“, so Brandstätter.

Olympia bringt ein Mehr an Tourismus-Einnahmen

Die Austragung Olympischer Spiele hat weitreichende Auswirkungen auf die Entwicklung eines Tourismuslandes, wie Beispiele aus der Vergangenheit zeigen: So erreicht Salt Lake City als Ausrichter der Winterspiele 2002 ein jährliches Wachstum von rund 25 Prozent im Tourismus! Tirol wurde durch die Winterspiele 1964 und 1976 zur Nummer Eins im Wintertourismus und profitiert auch 30 Jahre später noch von den Spielen.

Allein in Flachau betrugen die Einnahmen aus den Nächtigungen im abgelaufenen Winter 2003/2004 rund 60 Millionen Euro. Der vergangene Winter brachte allein in Flachau ein Plus von fast 1,5 Prozent. Die Jahresstatistik für den heurigen Winter 2004/05 liegt noch nicht vor. Bei den Einnahmen zeichnet sich in diesem schneereichen Winter aber wieder ein Plus ab. Gemeinden, die im vergangenen Winter ein leichtes Minus bei den Nächtigungen hinnehmen mussten (z.B. Eben), bekommen mit einer Olympia-Bewerbung wieder Aufwind, sind sich die Touristiker im Pongau sicher. „Wir sind schon sehr gut und eine Top-Wintersport-Destination. Aber wir können noch besser werden, weil uns Olympia noch attraktiver machen wird. Der Werbewert der Alpinen Damen- und Herren-Abfahrt in Flachau ist einfach unbezahlbar“, bringt es Direktor Ernst Brandstätter auf einen Punkt und verweist auf bis zu drei Milliarden Zuseher, die Olympia live im TV mitverfolgen.

Haslauer: Der Pongau – Das Silicon Valley des Schisports

„Eine Schiindustrie von Weltformat, zahlreiche Wintersportveranstaltungen der Extraklasse, Top-Schigebiete und die besten Wintersportler dieser Welt machen den Pongau schon heute zum ,Silicon Valley des Schisports’. Diesen Vorsprung werden wir gegenüber der Konkurrenz im In- und Ausland mit Olympia weiter ausbauen“, ist Tourismusreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Haslauer von den einzigartigen Chancen, die Olympia für die Tourismusregion Pongau bietet, überzeugt. Die vorhandene touristische Infrastruktur und die ideale Verkehrsanbindung an die Stadt Salzburg machen den Pongau zu einem idealen Austragungsort für die Winterspiele. „Und die Pongauer haben bereits bei der letzten Olympiabefragung bewiesen, dass sie das olympische Feuer in ihre Heimat holen wollen“, freut sich Haslauer über die große Begeisterung in der Region.

Pongau präsentiert sich weltweit als Wintersportparadies

Eine sportliche Großveranstaltung wie die Olympischen Spiele sind in ihrer touristischen Bedeutung kaum hoch genug einzuschätzen. Alleine durch die Bewerbung kann ein mediales Echo erzielt werden, das auf konventionellen Wegen kaum zu finanzieren wäre: „Salzburg erhält die Chance, mit relativ geringem Kapitaleinsatz auf allen Werbebühnen der Welt aufzutreten. In besonderer Weise profitieren davon naturgemäß die Austragungsorte im Pongau, die sich einem Milliardenpublikum als erstklassiges Wintersportparadies präsentieren können“, betonte Wilfried Haslauer. Allein der Werbewert der Bewerbung beläuft sich nach einer Studie des Instituts für höhere Studien auf 5,2 Millionen Euro, 300 Millionen Fernsehzuschauer haben rund um die Präsentation der Entscheidung für den Austragungsort 2010 den Werbefilm über Salzburg gesehen.

Stärkung des Tourismus als wichtige Säule der Pongauer Wirtschaft

Der Tourismus erwirtschaftet mit 22 Millionen Nächtigungen (davon 12,7 Millionen im Winter) 22 Prozent des Bruttoinlandsproduktes in Salzburg. „80 Prozent des Umsatzes werden in den südlichen Landesteilen bewegt“, betonte Haslauer. „In der Wintersaison stehen im Pongau 65.546 Betten für unsere Gäste bereit, das sind 34,6 Prozent der Gästebetten im Land Salzburg. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl ist der Pongau damit der tourismusintensivste Bezirk Österreichs. Für den Wohlstand der Region ist es daher von entscheidender Bedeutung, dass wir diesen Vorsprung nicht aufs Spiel setzen“, so der Tourismusreferent.

Touristische Wertschöpfung während der Spiele

Die Wertschöpfung in der Olympiasaison 2013/2014 ist enorm, betonte der Tourismusreferent des Landes mit Hinweis auf die aktuellen Zahlen des Instituts für Höhere Studien im Auftrag der Olympia-Vorbereitungskommission. Ausgehend davon, dass sich die Zahl der Besucher/innen zu 40 Prozent aus Tagesgästen und 60 Prozent aus Logiergästen zusammensetzt, kann für den Zeitraum der Winterspiele ein zusätzlicher Wertschöpfungseffekt von mehr als 70 Millionen Euro erwartet werden. Dies entspricht der Schaffung von rund 1.400 Jahresbeschäftigungsverhältnissen im Beherbergungs- und Gaststättenwesens, zitierte Haslauer aus der aktuellen IHS-Studie.

Schaden: Pongau als professioneller Partner stärkt die Bewerbung
„Die letzte Olympia Bewerbung zeigte, dass man auf zu viele verschiedene Austragungsorte gesetzt hatte“, betonte der Bürgermeister der Stadt Salzburg, Dr. Heinz Schaden bei dem gemeinsamen Informationsgespräch im Pongau. „Kitzbühel und die Ramsau fallen im Konzept 2014 weg. Das hat uns auch Lob von außen gebracht“, verwies Schaden auf eine Stellungnahme der geschäftsführenden Gesellschafterin der Firma „brainbows“, Monika Langthaler, die die Bewerbung 2014 auf ihre Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit hin analysiert hat.

„Frau Langthaler hat vor allem das Verkehrskonzept und die Konzentration der Austragungsorte hervorgehoben. Wegen der vorhandenen Infrastruktur und wegen der nachhaltigen Nutzung der Sportstätten auch nach den Spielen wurden wir vom ÖOC vorgeschlagen. Genau deshalb haben wir auch laut IOC im Juli 2007 gute Chancen auf den Zuschlag“, so Schaden.

Die Rückmeldung des IOC war eindeutig: Konzentration auf zwei Regionen und zwei Olympische Dörfer. Heinz Schaden: „Mit der Verlegung aller Alpin-Bewerbe der Herren in den Pongau ist diese Konzentration gelungen. Dort bestehen eine hervorragende Infrastruktur und hervorragende Kompetenz. Damit sind sämtliche Schneebewerbe im Pongau konzentriert: Schispringen, Nordische Kombination, Ski Alpin, Biathlon, Schilanglauf.“

Infrastrukturell ist der Pongau bestens erschlossen
Für die Schnee-Bewerbe sind alle Sportstätten bereits vorhanden. Die Region Amadé hat in den vergangenen Jahren 120 Millionen Euro in den Ausbau der Sportstätten und Infrastruktur investiert. Die Schanze in Bischofshofen wurde um zehn Millionen Euro erneuert. Lediglich die 90 Meter Schanze muss neu errichtet werden.

„Auch die Verkehrserschließung ist bestens. Der Pongau ist sowohl auf der Straße als auch mit der Bahn sehr gut erschlossen. Es wird kaum Verkehrsprobleme während der Spiele geben“, verweist Schaden auf Autobahn, Bundesstrasse und Bahnverbindung. Alle Bewerbe liegen innerhalb einer Distanz von 69 Kilometer. Das entspricht der Entfernung Salzburg – Altenmarkt/Zauchensee.

Von Olympia profitieren auch der Pinzgau und Lungau
„Aus der verständlichen Enttäuschung im Pinzgau ist mittlerweile eine solidarischen Haltung geworden“, freut sich Heinz Schaden. Der Grund dafür ist, dass der Werbeeffekt der Bewerbung allen Regionen zugute kommt. Ganz Salzburg wird als Wintersportland positioniert. Schaden: „Olympia bringt der Marke Salzburg und damit dem ganzen Land neuen, durchschlagenden Erfolg für die Zukunft!“

Informationen: http://www.salzburg.gv.at/olympia2014
     
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