Bischof Schwarz: Menschliches Leben ist unverfügbar!  

erstellt am
29. 03. 05

Klagenfurt (pgk/mak) - Der Gesundheitszustand von Papst Johannes Paul II. und das Schicksal der amerikanischen Wachkomapatientien Terri Schiavo würden gerade zu Ostern dazu auffordern,die Frage nach dem Umgang mit Krankheit und Tod sowie dem Stellenwert und der Unverfügbarkeit menschlichen Lebens „mit besonderer Eindringlichkeit“ bewusst zuzulassen. Das sagte Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz am Ostersonntag (27. 03.) in der Osterliturgie im Klagenfurter Dom.

Der Papst, der, so Bischof Schwarz, „den Menschen so viel zu sagen hat“, nehme schweigend Anteil und trage geduldig sein Kreuz. Durch Leiden und Krankheit sei der Papst „in einer ganz neuen Weise“ präsent. Das Schicksal der Wachkomapatientin Schiavo bewege weltweit die Menschen und spitze sich zu zur Frage, „wie die Gesellschaft mit schwerstkranken und behinderten Menschen umgehen soll“. Aus der Sicht der Gesunden, oft im Umfeld völliger Hilfslosigkeit und geprägt von Ängsten und Befürchtungen, würden die Frage nach dem Wert von beeinträchtigtem Leben gestellt und Urteile gefällt.

In solchen Fällen würden Menschen über den Zeitpunkt des Todes entscheiden. „Jeder Mensch ist in jeder Phase seines Lebens aufgrund seiner Gottesebenbildlichkeit einem besonderen Schutz unterstellt“, sagte Bischof Schwarz. Die Anerkennung der Menschenwürde müsse für die ganze individuelle Zeitspanne eines Menschenlebens gelten und alle Entwicklungsstufen und Zustände umfassen, die in ihrer Summe die zeitliche Existenz eben dieses Menschen ausmachen. Ostern sei die Zusage, dass Gott in jedem Fall über das Leben entscheide.

„Die Liturgiefeiern geben Zeugnis nicht nur vom Tod Jesu, sondern vor allem von der österlichen Hoffnung, da Jesus durch die Auferstehung den Tod besiegt hat“, sagte der Kärntner Bischof. Die biblischen Ostertexte seien keine oberflächlichen „Bilder der Hoffnung“ für Frühlingserwachen oder Wirtschaftsaufschwung, „sondern Dokumente der Erfahrung eines in Jesus lebendigen und siegreichen Gottes“. Das Wissen um Gott, der den Tod überwunden hat, verändere das Leben. „Viele Menschen haben Angst um sich selber. Ostern gibt Mut zum Handeln und die Kraft zur Verwandlung“, so Bischof Schwarz.
     
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