Bozen (lpa) - Eine kleine, wenn auch informelle Allianz der autonomen Bergregionen
hat Landesrat Hans Berger zusammen mit seinen Amtskollegen aus der Provinz Trient und den Regionen Aosta und Friaul-Julisch
Venetien ins Leben gerufen. "Es geht um den Austausch von Ideen in den wichtigsten agrarpolitischen Fragen,
gleichzeitig aber auch um eine engere Absprache und ein möglichst gemeinsames Vorgehen in Rom", erklärt
Berger.
Am Rande der Eröffnung der Vinitaly in Verona hat sich Berger gestern zum ersten Mal mit seinen Amtskollegen
Tiziano Mellarini (Trient), Enzo Marsilio (Friaul-Julisch Venetien) und Roberto Vicquèry (Aosta) getroffen,
um die gemeinsamen Strategien abzusprechen. "Natürlich sind wir nicht in allen Themen einer Meinung und
auch die landwirtschaftlichen Realitäten sind in manchen Punkten unterschiedlich", so Berger, "in
zentralen Anliegen verfolgen wir als Berggebiete aber identische Ziele."
Diese Gemeinsamkeiten sollen in erster Linie in Rom zum Tragen kommen. "Wir wollen unsere Kräfte bündeln,
um effizienter in Rom auftreten zu können", so Berger. Dazu gehörten Absprachen über ein gemeinsames
Vorgehen und Abstimmungsverhalten bei wichtigen Sitzungen in Rom. Dazu gehöre aber auch, dass bei Aussprachen
in Rom zu unwichtigeren Themen die Präsenz der Allianz gesichert ist, indem ein Vertreter die Interessen aller
vier Länder vertritt und die Partner über Entscheidungen, Aussprachen, Diskussionen und Argumente informiert.
"Damit ist mit einem geringen Aufwand ein ständiger und vor allem frühzeitiger Informationsfluss
sichergestellt, der in Rom oft von größter Bedeutung ist", so Berger.
Die wichtigsten Themen, die derzeit anstehen sind zwei: zum einen die Arbeit an den ländlichen Entwicklungsplänen
für die Planungsperiode 2007 bis 2013, zum anderen die Neufassung des Berggesetzes, über die derzeit
in Rom diskutiert wird. "Was das Berggesetz angeht, werden wir versuchen, neue Möglichkeiten einzubringen,
um die Interessen des Berggebietes noch stärker schützen und die Vorteile noch stärker nutzen zu
können", so Berger.
In Sachen ländliche Entwicklungspläne gehe es in erster Linie darum, gemeinsam Ideen zu entwickeln und
zu besprechen. "Wir betreiben schließlich keine Geheimniskrämerei rund um die einzelnen Maßnahmen",
so Berger. Was sich in anderen Gebieten bewährt habe, solle auch an der Realität in den anderen Ländern
geprüft werden.
Zur Sprache kam schließlich auch eine engere Zusammenarbeit der vier Länder im Bereich der landwirtschaftlichen
Aus- und Weiterbildung, sowie der Wunsch, eventuell gemeinsam regionenübergreifende Projekte anzugehen. Damit
die Allianz der autonomen Bergregionen auch funktioniert, werden regelmäßige Treffen auf technischer
Ebene stattfinden, das erste bereits Ende April. Auf politischer Ebene will man sich mindestens zwei Mal jährlich
zusammensetzen. |