Paris (esa) - Im April 2005 werden wichtige Weichen für Europas Weltraumwissenschaft gestellt: Zeitgleich
mit einem bedeutenden Jahrestag für Europas Rolle in der Weltraumwissenschaft steht das Konzept für die
weltraumgestützte Erforschung des Universums der nächsten 15 bis 20 Jahre zur Debatte. Bei dem Jahrestag
handelt es sich um den des Starts des Hubble-Weltraumteleskops vor 15 Jahren, der für ESA und NASA den Beginn
einer neuen Epoche der Weltraumastronomie markierte. Doch der Blick ins All geht immer tiefer, und die Perspektiven,
die die Ideen der europäischen Wissenschaftler für die nächsten 15 bis 20 Jahre bieten, dürften
sogar die faszinierenden Erkenntnisse, die uns Hubble beschert hat, übertreffen. Diese Ideen bilden den Grundstock
für den Plan der „Kosmischen Vision“ der ESA.
Über 150 Wissenschaftler aus allen ESA-Mitgliedstaaten werden am 19. April im Europäischen Weltraumforschungs-
und Technologiezentrum (ESTEC) im niederländischen Noordwijk zu einem dreitägigen Symposium zum Thema
„Entwicklungen in der Weltraumwissenschaft und ‘Kosmische Vision’ 2015–2025“ zusammenkommen. Die Konferenz umfaßt
u. a. eine Reihe von Gesprächen, die einen Überblick über die wissenschaftlichen Themen bieten,
die voraussichtlich die Grundlage für künftige ESA-Missionen darstellen werden.
Die nun anstehenden Themen werden die Weltraumwissenschaftler über die nächsten 15 bis 20 Jahre beschäftigen.
Sie umfassen die Beschaffenheit von Planeten außerhalb unseres Sonnensystems, eine eventuelle Mission zum
Jupiter und seinem Mond Europa (möglicherweise auch eine zweite Reise zum Titan), die Beobachtung der ersten
Schwarzen Löcher, eine mit einem Sonnensegel angetriebene interstellare Sonde und vieles mehr. Zu den offenen
Fragen gehören die Priorität, die die ESA erdnahen Objekten und der sich aus ihnen ergebenden Bedrohung
beimessen sollte, sowie eine eventuelle zweite Kometenmission nach Rosetta bzw. der Zeitpunkt hierfür. |