Wien (rk) - Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny überreichte am Freitag (08. 04.) im Wiener
Rathaus den Ernst-Krenek- Preis an den Komponisten Gerd Kühr. Gerd Kühr habe mit seinem Werk "Three
Shakespeares Sonnets" die Fachjury überzeugt, so der Stadtrat. Der Ernst-Krenek-Preis wird alle zwei
Jahre vergeben und ist mit 8000 Euro dotiert.
"Ernst Krenek war einer der bedeutendsten, vielseitigsten und experimentierfreudigsten Komponisten des zwanzigsten
Jahrhunderts", begründete Mailath-Pokorny die Stiftung des Preises anlässlich Ernst Kreneks 85.
Geburtstages. Das Ernst-Krenek-Archiv der Stadt Wien sei eine der bedeutendsten, öffentlich zugänglichen
Sammlungen; sie beinhalte jene Dokumente, die Ernst Krenek der Stadt noch zu Lebezeiten geschenkt hat. Der Preis
soll einen Beitrag leisten, heutige Komponisten im Sinne Kreneks zu unterstützen.
Gerd Kührs Schaffen umfasst 50 musikalische Werke, so Prof. Lothar Knessl in seiner Laudatio. Seine Musik
ist von expressiver Behutsamkeit und zeichne sich durch eine persönliche und konsequente Art zu komponieren
aus. Die Weitergabe der musikalischen Gegenwart sei ihm als Professor an der Universität für Musik in
Graz ein besonderes Anliegen.
"Wien ist das Zentrum meiner künstlerischen Arbeit. Ich danke allen, die mir die Präsenz in Wien
ermöglichen durch Förderungen, Programmierungen, Aufträge und Interpretation meiner Stücke",
so Gerd Kühr in seinen Dankesworten.
Biographie Gerd Kühr
Gerd Kühr ist 1952 in Maria Luggau, Kärnten, geboren. Er absolvierte ein Kompositionsstudium am "Mozarteum"
Salzburg und bei Hans Werner Henze in Köln sowie ein Dirigierstudium bei Gerhard Wimberger ("Mozarteum")
und Sergiu Celibidache. Es folgten Opernengagements in Köln und Graz sowie Dirigate im In- und Ausland. Neben
seiner künstlerischen Tätigkeit ist Gerd Kühr als Lehrender tätig: Von 1992 bis 1994 übte
er eine Gastprofessur für Komposition am "Mozarteum" aus, 1995 wechselte er an die Universität
für Musik und darstellende Kunst Graz und unterrichtete Komposition und Musiktheorie, seit 2002 ist er freigestellt.
Gerd Kührs Werksverzeichnis umfasst Opern, Instrumentalmusik, Kammermusik, Orchesterwerke und Vokalwerke.
Zahlreiche seiner Werke wurden in Wien uraufgeführt, u. a. im Wiener Konzerthaus, im Musikverein, in Zusammenarbeit
mit in Wien ansässigen Ensembles, z. B. RSO, Klangforum Wien, das Ensemble 20. Jahrhundert, der Arnold Schoenberg
Chor. Für seine künstlerisches Schaffen erhielt er mehrere Preise und Auszeichnungen, u. a. Förderpreis
der Ernst von Siemens Stiftung (München), Österreichisches Staatsstipendium, Österreichischer Förderungspreis
für Musik, Rolf-Liebermann-Stipendium für Opernkomponisten (Hamburg). |