"Juan de Nepomuceno - El Santo de Europa Central"  

erstellt am
11. 04. 05

Grenzüberschreitende Kunstausstellung in Spanien
Linz (lk) - Das europäische Wissenschafts- und Kunstprojekt "Johannes von Nepomuk - der Heilige Mitteleuropas" wird nun erstmals vom Büro für kulturelle Auslandsbeziehungen des Landes Oberösterreich in Spanien präsentiert.

Unter Anwesenheit der Botschafter von Österreich, Tschechien, Polen, Ungarn, Kanada und Bosnien-Herzegowina, sowie der Landeskulturrätin der Autonomen Region Castilla und León und des Präsidenten der Region Pilsen findet am 14. April 2005 um 20.00 Uhr im Palacio de los Serrano, Plaza de Italia, in Ávila die Eröffnung statt. Auch der am Nepomuk-Projekt teilnehmende oberösterreichische Künstler Wolfgang Stifter wird in Ávila anwesend sein.

Gezeigt werden vom 14.4. bis 29.5.2005 Monumentalmalereien von Künstlern aus 12 Ländern Europas. In ihren Arbeiten setzen sie sich mit der Persönlichkeit des Johannes von Nepomuk und dem sich soeben wieder vereinigenden Neuen Europa auseinander.

Der erste Teil des europäischen Wissenschafts- und Kunstprojektes "Sanctus Ioannes Nepomucenna Medioeuropaensis" wurde von 1999 bis 2004 als permanentes internationales Künstlersymposion in Plasy abgehalten. 41 Malerinnen und Maler aus Tschechien, Slowakei, Polen, Österreich, Ungarn, Italien, Frankreich, Deutschland, Schweden, Großbritannien, Bosnien-Herzegowina und Kanada haben daran teilgenommen und 54 Bilder in den Formaten 2x2 m und 2x3 m fertiggestellt. Den zweiten Teil des Projektes bilden die bis jetzt über zehn Großausstellungen dieser Arbeiten in Österreich, Deutschland, Tschechien, Italien und Belgien.

Österreich ist in dieser repräsentativen Schau durch Hans Hoffmann-Ybbs, Paul Horn, Anka Luger, Edda Seidl-Reiter und Wolfgang Stifter vertreten.

Der gedankliche Ausgangspunkt des gesamten Projektes ist die These, der Kulturraum "Mitteleuropa" lasse sich durch den Verbreitungsbereich der Johannes von Nepomuk-Verehrung veranschaulichen.

Anders gesagt: Mitteleuropa ist dort, wo Johannes von Nepomuk bekannt ist, verehrt wird und wo sich Bilder und Skulpturen des Heiligen befinden. Interethnisch verbindende Elemente, wie Geschichte, Kultur, Tradition sowie gemeinsame Wertvorstellungen aber auch die Betonung von Ethik und Moralität werden durch ihn verkörpert und stellen - nach dem Fall des Eisernen Vorhangs - Fundamente für das neue "Haus Europa" dar. So formuliert der Initiator und Leiter des Büros für kulturelle Auslandsbeziehungen des Landes Oberösterreich die Projektidee.

Absicht der Kunstausstellungen ist es, die Besucher visuell mit dem Thema zu konfrontieren und für die Idee des neuen Mittel-Europa zu sensibilisieren.

Der Brückenheilige als Brückenbauer - Johannes von Nepomuk ist ein Symbol für Mitteleuropa und eine Integrationsfigur über Grenzen hinweg.

Dass ein Heiliger aus dem 14. Jahrhundert hochaktuell sein kann, schreibt der Sonderkoordinator des Stabilitätspaktes für Südosteuropa und Vorsitzende des Institutes für den Donauraum und Mitteleuropa Vizekanzler a.D. Dr. Erhard Busek in seinem Artikel "Brücke und Fluss - Symbole des Heiligen Johannes von Nepomuk": Wir leben in einem Raum der Nachbarschaft, wo es darum geht, dass uns Flüsse nicht trennen sondern über Brücken uns verbinden.

Die Wichtigkeit und Aktualität des internationalen Projektes betont auch Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer in seinem Beitrag zur spanischen Ausstellung: Gerade in Zeiten der europäischen Neuorientierung braucht es integrative Persönlichkeiten, "Brückenbauer" zwischen gegensätzlichen Positionen. Der Heilige Johannes von Nepomuk ist eine Persönlichkeit von größter Aktualität. Er kann gleichsam zum Heiligen des neuen Mitteleuropa werden.

Ganz im Sinne des völkerverbindenden Heiligen wird diese Ausstellung gemeinsam von der Cája de Ávila und den kulturellen Vertretungen Tschechiens, Polens, Ungarns, Kanadas und Österreichs gezeigt.

Zur Ausstellung wurde der Katalog ("Edition Grenzgänger", Folge 36) mit Texten von Karel Drhovský, Jirí Gru?a, Johanna von Herzogenberg, Gonzalo Jiménez, Václav Vokolek und Aldemar Schiffkorn in spanischer und englischer Sprache neu aufgelegt.

Umfassende Informationen sind im Internet unter http://www.auslandskultur.at/, http://www.palaciolosserrano.com/ und http://www.foroculturaldeaustria.org/ abrufbar.
Das Ausstellungsprojekt ist eine der zahlreichen europäischen Initiativen des Landes Oberösterreich, die von dessen Büro für kulturelle Auslandsbeziehungen projektiert und realisiert werden - bisher über 242 "Grenzgänger"-Projekte.
     
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