Im Juli 2004 wurde die Aktion „Wassercheck“ mit dem Vertriebspartner Österreichische
Post AG gestartet
Wien (bmlfuw) - Mittlerweile haben sich an der Aktion bereits 20.000 ÖsterreicherInnen beteiligt.
Dieses Ergebnis zeigt, wie hoch die Sensibilität der Bevölkerung in Bezug auf die Ressource Wasser ist.
„Worum es jetzt geht, ist aus den vorliegenden Ergebnissen geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der Situation
zu ergreifen und die Bewusstseinsbildung der Bevölkerung weiter zu intensivieren. Eines ist klar und das zeigen
die heute präsentierten Ergebnisse: die Wasserdiskussion ist in Zukunft verstärkt in Richtung Wasserqualität
im einzelnen Haushalt zu lenken“, erklärte Umweltminister Josef Pröll am Donnerstag (07. 04.) anlässlich
einer Pressekonferenz gemeinsam mit Herbert Götz, Vorstand Österreichische Post AG, und Stephan Bruck,
Geschäftsführer AQA - Aqua Quality Austria.
Der Wassercheck ist ein von AQA - Aqua Quality Austria und ARC Seibersdorf research GmbH entwickeltes Testverfahren.
58 Prozent der aktuellen Proben stammen aus Hausbrunnen, die zum Teil für Trinkwasser verwendet werden, 40
Prozent stammen von öffentlich versorgten Wasserentnahmestellen, bei 2 Prozent liegen dazu keine Angaben vor.
Bei insgesamt 22 Prozent der untersuchten Wasserproben kam es zu Grenz- bzw. Richtwertüberschreitungen bei
einem oder mehreren Parametern. Als Probleme kristallisierten sich dabei die „Last Mile“ – Hausleitungen und Armaturen
– und die Hausbrunnen heraus. Dort liegen die Hauptaufgaben der Zukunft.
Bei den zentral versorgten Haushalten zeigt sich, dass trotz der hohen Qualität des von den Wasserwerken zur
Verfügung gestellten Wassers Probleme hinsichtlich Nickel und Blei aus Armaturen und Hauswasserleitungen bestehen.
Bei Hausbrunnen liegen die Probleme insbesondere bei Nitratbelastungen, Härte, Eisen und Mangan. Auch hier
zeigt ein Vergleich mit den Ergebnissen der österreichweit durchgeführten Grundwasseranalysen, dass mit
der Qualitätsverbesserung direkt bei den Hausbrunnen angesetzt werden muss, z.B. durch Überprüfung
des Standortes des Brunnens, Gefahrenquellen im Umfeld, Bauzustand etc. Natürlich kann auch, wo dies möglich
ist, ein Anschluss an die zentrale Wasserversorgung eine Lösungsvariante zur Verbesserung sein. Insgesamt
sind rund eine Million ÖsterreicherInnen nicht an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen. Dieser
Bereich liegt in der privaten Verantwortung der BrunnenbesitzerInnen. Die hohe Beteiligung von 58 Prozent HausbrunnenbesiterInnen
am Wassercheck zeigt die hohe Sensibilität für die Wasserqualität, führte Pröll aus.
Weiterhin gutes Zeugnis für die Qualität der österreichischen Grundwässer und Fliessgewässer
Es besteht kein direkter Zusammenhang zwischen den Ergebnissen des Wasserchecks und dem österreichweiten Gütemonitoringprogramm.
Dennoch liegen jetzt die Ergebnisse für 2004 sowohl für Grundwasser, Quellwasser und Fließgewässer
vor. Die Ergebnisse sind erfreulich, wenn auch noch nicht alle Probleme bei der Belastung des Grundwassers gelöst
sind („Wassergüte in Österreich, Jahresbericht 2004“, Lebensministerium/Umweltbundesamt).
Beim Grundwasser bestehen lediglich im Bereich Nitrat nennenswerte Probleme. Bei circa 86 Prozent (ca. 87% 2000,
84% 1998, ca. 80% 1996) der bundesweit rund 2.000 beobachteten Grundwassermessstellen liegt der gemessene Nitratwert
unter dem Grenzwert von 45 mg/l der Grundwasserschwellenwertverordnung. Rund 14 Prozent (13,7% 2000, 15,9% 1998,
20% 1996) aller gemessenen Nitratwerte überschreiten den Schwellenwert von 45 mg/l. Die Entwicklung der Schwellenwertüberschreitungen
der letzten vier Jahre weist eine relativ geringe Schwankungsbreite von einigen wenigen Zehntelprozent sowohl nach
unten als auch nach oben auf. Der leichte Nitratanstieg gegenüber den Beobachtungsergebnissen aus 1999/2000
ist im Wesentlichen auf Messstellen in Grundwassergebieten des Osten und Südosten des Bundesgebietes zurückzuführen,
wobei die Entwicklung der Nitrat-Konzentrationen an einzelnen Messstellen innerhalb desselben Grundwassergebietes
äußerst unterschiedlich verlaufen kann.
Bei Quellwasser bestätigen die Ergebnisse aus den 238 Karst- und Kluftgrundwassermessstellen auch weiterhin
einen äußerst hohen qualitativen Standard unserer Quellwässer. Das ist gerade für die Trinkwasserversorgung
Österreichs von immenser Bedeutung. Bei den Fließgewässern sind die Ergebnisse der chemischen Untersuchungen
an den 242 bundesweit verteilten Messstellen in der Regel ebenfalls äußerst zufriedenstellend. An einzelnen
Messstellen sind mitunter auch erhöhte Nährstoffwerte festgestellt worden. Von besonderem Interesse ist
vor allem die Entwicklung der biologischen Gewässergüte, welche zeigt, dass 88 Prozent (88% 1999-2000,
86% 1997-1999) der untersuchten Messstellen der biologischen Güteklasse II oder besser entsprechen. Damit
kann auch bei den Fließgewässern die überwiegend gute Wasserqualität gehalten werden bzw.
sind bereichsweise weiterhin tendenzielle Verbesserungen festzustellen, schloss Pröll. |